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[[Bild:NS-Rathaus.jpg|thumb|right|Der hakenkreuzbeflaggte [[Rathaus]]saal am [[27. April]] [[1933]]]] | [[Bild:NS-Rathaus.jpg|thumb|right|Der hakenkreuzbeflaggte [[Rathaus]]saal am [[27. April]] [[1933]]]] | ||
Am [[9. März]] [[1933]] wurden in vielen bayerischen Städten und Gemeinden - so auch in Fürth. Von 18-20 Uhr führte die Standarte Nürnberg Sturmbann 24 Fürth Stahlhelmer einen Fackelzug durch Fürth, zu der an allen städtischen Gebäuden Hakenfahnen gehißt wurden. Augenzeugen berichten von ca. 10-12.000 Teilnehmern, während die [[Fränkische Tagespost]] besetzt wird<ref>Notizen aus dem Familienarchiv von Heissen (Georg Harscher), Das Dritte Reich ab 1. März 1933</ref>. Der Stellv. Gauleiter und Landtagsabgeordnete Holz verkündete vom Rathausbalkon vor mehreren tausend Zuhörern: dass auch in diesem roten und total verjudeten Fürth bald ein Nationalsozialist die Herrschaft übernehmen werde, um daraus eine saubere, ehrliche deutsche Stadt zu machen."<ref>Emil Ammon. Fürth, Düsseldorf 1984, S. 80</ref>. In den folgenden Tagen und Wochen folgte die sog. "Gleichschaltung", die zunächst einherging mit dem Verbot der [[KPD]] im März [[1933]] gefolgt von dem Verbot der [[SPD]] im Juni [[1933]]. Bis Ende des Jahres [[1933]] wurde nahezu alle Parteien, Gewerkschaften, Organisationen oder Vereine aufgelöst, vereinnahmt oder innerhalb der NS-Organisationen integriert. | Am [[9. März]] [[1933]] wurden in vielen bayerischen Städten und Gemeinden - so auch in Fürth - die Machtübernahme vorgenommen. Von 18-20 Uhr führte die Standarte Nürnberg Sturmbann 24 Fürth Stahlhelmer einen Fackelzug durch Fürth, zu der an allen städtischen Gebäuden Hakenfahnen gehißt wurden. Augenzeugen berichten von ca. 10-12.000 Teilnehmern, während die [[Fränkische Tagespost]] besetzt wird<ref>Notizen aus dem Familienarchiv von Heissen (Georg Harscher), Das Dritte Reich ab 1. März 1933</ref>. Der Stellv. Gauleiter und Landtagsabgeordnete Holz verkündete vom Rathausbalkon vor mehreren tausend Zuhörern: dass auch in diesem roten und total verjudeten Fürth bald ein Nationalsozialist die Herrschaft übernehmen werde, um daraus eine saubere, ehrliche deutsche Stadt zu machen."<ref>Emil Ammon. Fürth, Düsseldorf 1984, S. 80</ref>. In den folgenden Tagen und Wochen folgte die sog. "Gleichschaltung", die zunächst einherging mit dem Verbot der [[KPD]] im März [[1933]] gefolgt von dem Verbot der [[SPD]] im Juni [[1933]]. Bis Ende des Jahres [[1933]] wurde nahezu alle Parteien, Gewerkschaften, Organisationen oder Vereine aufgelöst, vereinnahmt oder innerhalb der NS-Organisationen integriert. | ||
Durch das sog. Reichsgleichschaltungsgesetz vom [[31. März]] [[1933]] wurde der letzte demokratisch gewählte [[Stadtrat]] in Fürth durch [[Franz Jakob|Jakob]] aufgelöst. Der neue [[Stadtrat]] wurde nicht mehr gewählt, sondern im Verhältnis der am [[5. März]] [[1933]] abgegebenen Stimmen bei der Reichstagswahl neu besetzt - wobei die [[KPD]] bewußt nicht mehr berücksichtigt wurde. Durch ein weiteres "Gleichschaltungsgesetz" vom [[7. April]] [[1933]] wurde die Zahl der Stadträte zusätzlich reduziert auf 28 Sitze, wovon 15 Sitze der NSDAP zuvielen. Die [[SPD]] hatte zu diesem Zeitpunkt noch 10 Sitze, zwei Sitze wurden der Bürgerlichen Arbeitsgemeinschaft (BVP und Deutsche Staatspartei) zugesprochen, sowie ein Sitz der Kampffront Schwarz-Weiß-Rot<ref>Manfred Mümmler. Fürth in Nationalistischer Zeit - Das Alltagserleben 1933 - 1945. Inaugural-Dissertation der Kulturwissenschaftlichen Fakultät der Uni Bayreuth 1994, S. 17</ref>. Somit hatte die NSDAP - zusammen mit den berufsmässigen Stadträten - die absolute Mehrheit im Stadtrat und konnte im Laufe der Zeit jegliche Opposition ausschalten oder mundtot machen. | Durch das sog. Reichsgleichschaltungsgesetz vom [[31. März]] [[1933]] wurde der letzte demokratisch gewählte [[Stadtrat]] in Fürth durch [[Franz Jakob|Jakob]] aufgelöst. Der neue [[Stadtrat]] wurde nicht mehr gewählt, sondern im Verhältnis der am [[5. März]] [[1933]] abgegebenen Stimmen bei der Reichstagswahl neu besetzt - wobei die [[KPD]] bewußt nicht mehr berücksichtigt wurde. Durch ein weiteres "Gleichschaltungsgesetz" vom [[7. April]] [[1933]] wurde die Zahl der Stadträte zusätzlich reduziert auf 28 Sitze, wovon 15 Sitze der NSDAP zuvielen. Die [[SPD]] hatte zu diesem Zeitpunkt noch 10 Sitze, zwei Sitze wurden der Bürgerlichen Arbeitsgemeinschaft (BVP und Deutsche Staatspartei) zugesprochen, sowie ein Sitz der Kampffront Schwarz-Weiß-Rot<ref>Manfred Mümmler. Fürth in Nationalistischer Zeit - Das Alltagserleben 1933 - 1945. Inaugural-Dissertation der Kulturwissenschaftlichen Fakultät der Uni Bayreuth 1994, S. 17</ref>. Somit hatte die NSDAP - zusammen mit den berufsmässigen Stadträten - die absolute Mehrheit im Stadtrat und konnte im Laufe der Zeit jegliche Opposition ausschalten oder mundtot machen. |