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[[2004]] formulierte eine Archivarin aus Toruÿ (ehem. Thorn) auf Nachfrage zur Rolle Schwammbergers in Thorn folgendes: Er war ''einer der vertrauensvollsten Mitarbeiter der NSDAP in Thorn ... und des aus Fürth stammenden Oberbürgermeisters Franz Jakob, verantwortlich für die ganze Nazi-Propaganda und das Hauptorgan der NSDAP, "Thorner Freiheit".''<ref>Stadtarchiv Fürth, Biografische Sammlung Schwammberger, Magdalena Niedzielska, 15. April 2004</ref> | [[2004]] formulierte eine Archivarin aus Toruÿ (ehem. Thorn) auf Nachfrage zur Rolle Schwammbergers in Thorn folgendes: Er war ''einer der vertrauensvollsten Mitarbeiter der NSDAP in Thorn ... und des aus Fürth stammenden Oberbürgermeisters Franz Jakob, verantwortlich für die ganze Nazi-Propaganda und das Hauptorgan der NSDAP, "Thorner Freiheit".''<ref>Stadtarchiv Fürth, Biografische Sammlung Schwammberger, Magdalena Niedzielska, 15. April 2004</ref> | ||
[[Datei:Schwammberger Forster Thorn il 23 APT FW.jpg|miniatur|rechts|Gauleiter Albert Forster zu Besuch in Thorn, rechts im Bild Dr. Schwammberger, ca. 1942]] | |||
Abschließend drängt sich der Verdacht auf, dass Schwammberger offensichtlich nach [[1945]] an keiner echten Aufklärung bzw. Geschichtsschreibung Fürths während des [[Nationalsozialismus]] interessiert war, wie die meisten seiner Kollegen in der Nachkriegszeit. Eine Ausnahme stellt sicherlich sein Kollege Dr. Gerhard Peiffer in Nürnberg dar, der [[1945]] die Bevölkerung geradezu dazu aufrief, alles an Geschichte und Dokumenten von [[1933]] bis [[1945]] dem Stadtarchiv Nürnberg zu überlassen für eine spätere Auswertung und Präsentation. Während man in der Nachbarstadt offensicht bemüht war, die Geschichte nicht gänzlich in Vergessenheit geraten zu lassen - sicherlich auch aufgrund der besonderen Rolle der Stadt Nürnberg als Stadt der Reichsparteitage und einer der sechs [https://de.wikipedia.org/wiki/F%C3%BChrerstadt Führerstädte] in der NS-Zeit - schlug man in Fürth scheinbar andere Wege ein. Ein gutes Beispiel für die "Geschichtsschreibung" in der Nachkriegszeit in Deutschland und damit auch in Fürth stellt die 50. Jahr-Feier des [[Nathanstift]]s [[1959]] dar. Hierzu verfasste Schwammberger zunächst für die [[Fürther Geschichtsblätter|Heimatblätter]] des [[Geschichtsverein Fürth|Geschichtsverein]]s einen Artikel, der später 1:1 in die Festschrift der Stadt Fürth übernommen wurde. Nicht nur, dass das Gedenken [[Alfred Nathan]]s, dessen Stiftung und deren Tilgung aus der Geschichte durch die [[Nationalsozialismus|Nationalsozialisten]] in der Festschrift mit keiner Silbe erwähnt werden, es werden in der Festschrift auch Täter und Opfer auf eine Stufe gestellt und kommentarlos nebeneinander gestellt. Beleg hierfür ist der Umstand, dass der antisemitische und geradezu fanatische Nationalsozialist und Frauenarzt [[Arnulf Streck|Dr. Dr. Streck]] in der Festschrift zum 50jährigen Bestehens des Nathanstift "lediglich" als Nachfolger des jüdischen Arztes [[Richard Fleischer|Dr. Fleischer]] beschrieben wird. Hier verschweigt Schwammberger, dass [[Arnulf Streck|Streck]] alle jüdischen Ärzte in Fürth entlassen hat und maßgeblich zu deren Verfolgung und Ermordung mit beigetragen hat, so auch im Fall des ärztlichen Leiters des [[Nathanstift]]s [[Richard Fleischer|Dr. Fleischer]] - dessen Nachfolger er dann wurde. Durch das - offensichtliche und bewußte - Weglassen historischer Fakten muss Schwammberger sich aus heutiger Sicht und auch aus Sicht seiner Berufsgruppe der Historiker, durchaus den Vorwurf gefallen lassen, zumindest in dieser Sache geschichtsrevisionistisch gehandelt zu haben. Gleiches gilt in Teilen für seine Veröffentlichung "[[Fürth von A bis Z (Buch)|Fürth von A - Z]]". | Abschließend drängt sich der Verdacht auf, dass Schwammberger offensichtlich nach [[1945]] an keiner echten Aufklärung bzw. Geschichtsschreibung Fürths während des [[Nationalsozialismus]] interessiert war, wie die meisten seiner Kollegen in der Nachkriegszeit. Eine Ausnahme stellt sicherlich sein Kollege Dr. Gerhard Peiffer in Nürnberg dar, der [[1945]] die Bevölkerung geradezu dazu aufrief, alles an Geschichte und Dokumenten von [[1933]] bis [[1945]] dem Stadtarchiv Nürnberg zu überlassen für eine spätere Auswertung und Präsentation. Während man in der Nachbarstadt offensicht bemüht war, die Geschichte nicht gänzlich in Vergessenheit geraten zu lassen - sicherlich auch aufgrund der besonderen Rolle der Stadt Nürnberg als Stadt der Reichsparteitage und einer der sechs [https://de.wikipedia.org/wiki/F%C3%BChrerstadt Führerstädte] in der NS-Zeit - schlug man in Fürth scheinbar andere Wege ein. Ein gutes Beispiel für die "Geschichtsschreibung" in der Nachkriegszeit in Deutschland und damit auch in Fürth stellt die 50. Jahr-Feier des [[Nathanstift]]s [[1959]] dar. Hierzu verfasste Schwammberger zunächst für die [[Fürther Geschichtsblätter|Heimatblätter]] des [[Geschichtsverein Fürth|Geschichtsverein]]s einen Artikel, der später 1:1 in die Festschrift der Stadt Fürth übernommen wurde. Nicht nur, dass das Gedenken [[Alfred Nathan]]s, dessen Stiftung und deren Tilgung aus der Geschichte durch die [[Nationalsozialismus|Nationalsozialisten]] in der Festschrift mit keiner Silbe erwähnt werden, es werden in der Festschrift auch Täter und Opfer auf eine Stufe gestellt und kommentarlos nebeneinander gestellt. Beleg hierfür ist der Umstand, dass der antisemitische und geradezu fanatische Nationalsozialist und Frauenarzt [[Arnulf Streck|Dr. Dr. Streck]] in der Festschrift zum 50jährigen Bestehens des Nathanstift "lediglich" als Nachfolger des jüdischen Arztes [[Richard Fleischer|Dr. Fleischer]] beschrieben wird. Hier verschweigt Schwammberger, dass [[Arnulf Streck|Streck]] alle jüdischen Ärzte in Fürth entlassen hat und maßgeblich zu deren Verfolgung und Ermordung mit beigetragen hat, so auch im Fall des ärztlichen Leiters des [[Nathanstift]]s [[Richard Fleischer|Dr. Fleischer]] - dessen Nachfolger er dann wurde. Durch das - offensichtliche und bewußte - Weglassen historischer Fakten muss Schwammberger sich aus heutiger Sicht und auch aus Sicht seiner Berufsgruppe der Historiker, durchaus den Vorwurf gefallen lassen, zumindest in dieser Sache geschichtsrevisionistisch gehandelt zu haben. Gleiches gilt in Teilen für seine Veröffentlichung "[[Fürth von A bis Z (Buch)|Fürth von A - Z]]". | ||