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Seinen Weg zur [[NSDAP]] ließ Forster von seinem Biografen, Gauschulungsleiter in Danzig und nach dem Krieg als Groschenromanautor tätigen Wilhelm Löbsack niederschreiben, der jeweils in den Jahren [[1934]], [[1936]] und [[1940]] als Biograf für Forster tätig war.<ref>Der Spiegel: Das geht auf die Nerven. Ausgabe 8/1951 - [http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-29193320.html online verfügbar]</ref> So beschreibt Forster, wie er mit 21 Jahren zum ersten Mal mit der [[NSDAP]] in Berührung kam: ''"Im Januar [[1923]] sah ich zuerst in München Männer in Windjacken, roten Armbinden mit einem weißen Feld, auf dem ein Hakenkreuz war, hinter Hakenkreuzfahnen marschierten und wusste damals nicht, was das alles bedeuten sollte. Ich erinnere mich noch sehr genau, dass bei der Heimfahrt von München nach Fürth im Schnellzug ein ganzer Teil solcher Männer, die aus Erlangen waren, mitfuhr und mit einer Begeisterung ohnegleichen vaterländische Lieder sang. Dieses Erlebnis an dem Sonntag gab mir Veranlassung, mich für diese Sache zu interessieren. In meiner Heimatstadt Fürth gab es so etwas damals noch nicht.''" Acht Monate später fand der sog. "Deutsche Tag" in [[Nürnberg]] statt, den Forster nach eigenen Worten erneut beeindruckte. Forster: ''"Ich hörte dann, dass der Führer dieser Leute Adolf Hitler heiße, hatte aber sonst keine Ahnung."'' Nachdem er von dem Auftritt der Nationalsozialisten nach eigenen Worten so "ergriffen" war, trat er am [[7. November]] [[1923]] in die am [[18. September]] [[1923]] neugegründete Ortsgruppe Fürth als SA-Mann ein. Bereits nach vier Wochen hatte die Ortsgruppe 80 Mitglieder, ''"so dass die Fürther SA vereidigt und bei einem "vaterländischen Abend" die Fahne der Sturmabteilung geweiht werden konnte."''<ref>Wilhelm Löbsack: Danzigs Gauleiter Albert Forster, Hamburg 1934, S. 9 ff.</ref> Bereits einen Tag nach seinem Eintritt wird die [[NSDAP]] und SA nach dem gescheiterten Hitlerputsch in München verboten. Forster übernimmt die Führung in der Fürther Gruppe und tritt am [[1. August]] [[1924]] in die NS-Tarnorganisation "Großdeutsche Volksgemeinschaft" ein. "''Alles Bestreben ist darauf gerichtet, für die Zeit die Männer zusammenzuhalten, bis der Führer wiederkommt und mit ihnen zu neuem Kampf und Sieg stürmt. Mit wenigen Kerlen ziehen sie in der Verbotszeit von einem Lokal ins andere, um unter der Maske eines Gesangsvereins oder Mandolinenclubs (Forster war ein guter Gitarrenspieler) zusammenzusein, überall als "die Hitler" bald erkannt und hinausgeworfen.''"<ref>Wilhelm Löbsack: Danzigs Gauleiter Albert Forster, Hamburg 1934, S. 11</ref> In dieser Zeit wird Forster beruflich wegen seiner politischen Ansichten und Aktivitäten zunächst strafversetzt, dann am [[30. Juni]] [[1924]] entlassen. Gleichzeitig lernt Forster Julius Streicher kennen, der große Stücke auf ihn hält und ihn persönlich förderte. Julius Streicher beschäftigte Forster kurzfristig als Pressevertreter für seine Hetzzeitschrift "Der Stürmer". Gleichzeitig erkannte er als erstes sein rhetorisches Talent und stellte Forster Hitler vor. | Seinen Weg zur [[NSDAP]] ließ Forster von seinem Biografen, Gauschulungsleiter in Danzig und nach dem Krieg als Groschenromanautor tätigen Wilhelm Löbsack niederschreiben, der jeweils in den Jahren [[1934]], [[1936]] und [[1940]] als Biograf für Forster tätig war.<ref>Der Spiegel: Das geht auf die Nerven. Ausgabe 8/1951 - [http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-29193320.html online verfügbar]</ref> So beschreibt Forster, wie er mit 21 Jahren zum ersten Mal mit der [[NSDAP]] in Berührung kam: ''"Im Januar [[1923]] sah ich zuerst in München Männer in Windjacken, roten Armbinden mit einem weißen Feld, auf dem ein Hakenkreuz war, hinter Hakenkreuzfahnen marschierten und wusste damals nicht, was das alles bedeuten sollte. Ich erinnere mich noch sehr genau, dass bei der Heimfahrt von München nach Fürth im Schnellzug ein ganzer Teil solcher Männer, die aus Erlangen waren, mitfuhr und mit einer Begeisterung ohnegleichen vaterländische Lieder sang. Dieses Erlebnis an dem Sonntag gab mir Veranlassung, mich für diese Sache zu interessieren. In meiner Heimatstadt Fürth gab es so etwas damals noch nicht.''" Acht Monate später fand der sog. "Deutsche Tag" in [[Nürnberg]] statt, den Forster nach eigenen Worten erneut beeindruckte. Forster: ''"Ich hörte dann, dass der Führer dieser Leute Adolf Hitler heiße, hatte aber sonst keine Ahnung."'' Nachdem er von dem Auftritt der Nationalsozialisten nach eigenen Worten so "ergriffen" war, trat er am [[7. November]] [[1923]] in die am [[18. September]] [[1923]] neugegründete Ortsgruppe Fürth als SA-Mann ein. Bereits nach vier Wochen hatte die Ortsgruppe 80 Mitglieder, ''"so dass die Fürther SA vereidigt und bei einem "vaterländischen Abend" die Fahne der Sturmabteilung geweiht werden konnte."''<ref>Wilhelm Löbsack: Danzigs Gauleiter Albert Forster, Hamburg 1934, S. 9 ff.</ref> Bereits einen Tag nach seinem Eintritt wird die [[NSDAP]] und SA nach dem gescheiterten Hitlerputsch in München verboten. Forster übernimmt die Führung in der Fürther Gruppe und tritt am [[1. August]] [[1924]] in die NS-Tarnorganisation "Großdeutsche Volksgemeinschaft" ein. "''Alles Bestreben ist darauf gerichtet, für die Zeit die Männer zusammenzuhalten, bis der Führer wiederkommt und mit ihnen zu neuem Kampf und Sieg stürmt. Mit wenigen Kerlen ziehen sie in der Verbotszeit von einem Lokal ins andere, um unter der Maske eines Gesangsvereins oder Mandolinenclubs (Forster war ein guter Gitarrenspieler) zusammenzusein, überall als "die Hitler" bald erkannt und hinausgeworfen.''"<ref>Wilhelm Löbsack: Danzigs Gauleiter Albert Forster, Hamburg 1934, S. 11</ref> In dieser Zeit wird Forster beruflich wegen seiner politischen Ansichten und Aktivitäten zunächst strafversetzt, dann am [[30. Juni]] [[1924]] entlassen. Gleichzeitig lernt Forster Julius Streicher kennen, der große Stücke auf ihn hält und ihn persönlich förderte. Julius Streicher beschäftigte Forster kurzfristig als Pressevertreter für seine Hetzzeitschrift "Der Stürmer". Gleichzeitig erkannte er als erstes sein rhetorisches Talent und stellte Forster Hitler vor. | ||
Nachdem Hitler bereits am [[20. Dezember]] [[1924]] aus dem Gefängnis entlassen wurde nahm er seine politischen Aktivitäten gleich wieder auf. Hitler veranlasste die Auflösung der Großdeutschen Volksgemeinschaft und gründete stattdessen erneut die [[NSDAP]]. Die ehem. Geschäftsstellen der Großdeutschen Volksgemeinschaft wurden schnell umfunktioniert zu Orts- und Bezirksgruppen der [[NSDAP]], wodurch ein rasches Wachstum der Partei nach der Neugründung möglich wurde. Am [[5. April]] [[1925]] trat Albert Forster erneut in die NSDAP ein und erhielt die Mitgliedsnummer 1.924. Unter der Leitung Albert | Nachdem Hitler bereits am [[20. Dezember]] [[1924]] aus dem Gefängnis entlassen wurde nahm er seine politischen Aktivitäten gleich wieder auf. Hitler veranlasste die Auflösung der Großdeutschen Volksgemeinschaft und gründete stattdessen erneut die [[NSDAP]]. Die ehem. Geschäftsstellen der Großdeutschen Volksgemeinschaft wurden schnell umfunktioniert zu Orts- und Bezirksgruppen der [[NSDAP]], wodurch ein rasches Wachstum der Partei nach der Neugründung möglich wurde. Am [[5. April]] [[1925]] trat Albert Forster erneut in die NSDAP ein und erhielt die Mitgliedsnummer 1.924. Unter der Leitung Albert Forsters gründete sich im Gasthaus "[[Zum Bergbräu]]" bereits am [[16. Februar]] [[1925]] die NS-Ortsgruppe in Fürth.<ref>Reiner Hambrecht: Der Aufstieg der NSDAP in Mittel- und Oberfranken (1925 - 1933), Nürnberg 1976, S. 87 ff.</ref> | ||
Als Parteiredner und fanatischer Anhänger der nationalsozialistischen Idee wird Forster bald über die Grenzen Frankens bekannt werden. Streicher und Hitler fördern Forster und schicken ihn zunächst als Abgeordneten im September [[1930]] nach Berlin in den Reichstag. Zuvor arbeitete Forster seit [[1928]] für die völkisch-antisemitische Angestelltengewerkschaft [https://de.wikipedia.org/wiki/Deutschnationaler_Handlungsgehilfen-Verband%20 Deutschnationaler Handlungsgehilfen-Verband], zuerst in [[Nürnberg]], später vorübergehend auch in Hamburg und zuletzt als Kreisgeschäftsführer des Kreises Unterelbe im Gau Nordmark.<ref>Reichstagshandbuch, V. Wahlperiode 1930, Hrsg. Bureau des Reichstags, Berlin 1930, S. 340 - [http://daten.digitale-sammlungen.de/~db/bsb00000005/images/index.html?nativeno=340 online verfügbar]</ref> | Als Parteiredner und fanatischer Anhänger der nationalsozialistischen Idee wird Forster bald über die Grenzen Frankens bekannt werden. Streicher und Hitler fördern Forster und schicken ihn zunächst als Abgeordneten im September [[1930]] nach Berlin in den Reichstag. Zuvor arbeitete Forster seit [[1928]] für die völkisch-antisemitische Angestelltengewerkschaft [https://de.wikipedia.org/wiki/Deutschnationaler_Handlungsgehilfen-Verband%20 Deutschnationaler Handlungsgehilfen-Verband], zuerst in [[Nürnberg]], später vorübergehend auch in Hamburg und zuletzt als Kreisgeschäftsführer des Kreises Unterelbe im Gau Nordmark.<ref>Reichstagshandbuch, V. Wahlperiode 1930, Hrsg. Bureau des Reichstags, Berlin 1930, S. 340 - [http://daten.digitale-sammlungen.de/~db/bsb00000005/images/index.html?nativeno=340 online verfügbar]</ref> | ||
Im Oktober [[1930]] wird Forster auf Empfehlung Hermann | Im Oktober [[1930]] wird Forster auf Empfehlung Hermann Görings als Gauleiter in die freie Stadt Danzig geschickt. Mit organisatorischem Geschick, aber auch skrupellos und ohne die Scheu vor Rechtsbrüchen, setzt er die Interessen der Nationalsozialisten im Gau Danzig durch. Für die polnische und jüdische Bevölkerung bedeutet dies häufig Leid, Vertreibung und Tod. | ||
==Siehe auch== | ==Siehe auch== |
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