Staudengasse 4 (ehemals)
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v.r.n.l.: Königstraße 44 (Hinterhaus), Staudengasse 2, 4, 6, 8 und 10 (Abbruchzustand) und 16, Parkplatz auf ehemaliger Königstraße 46 |
- Gebäude
- Staudengasse 4 (ehemals)
- Straße / Hausnr.
- Staudengasse (ehemals) 4
- Objekt
- Wohngebäude mit Gastwirtschaft
- Baustil
- Fachwerk, Front verschiefert
- Geokoordinate
- 49° 28' 45.30" N, 10° 59' 8.99" E
- Gebäude besteht
- Nein
- Denkmalstatus besteht
- Nein
Das Gebäude Staudengasse 4 war ein Wohngebäude im sog. Gänsbergviertel, in dem besonders im 19. Jahrhundert die Gaststätte Zur silbernen Kanne beheimatet war. Im Zuge der Flächensanierung wurde das Gebäude abgerissen. Im Kartenausschnitt in der Faktenbox auf der rechten Seite wird der ungefähre ehemalige Standort des Gebäudes im aktuellen Stadtplan angezeigt. Da es heute wieder eine Staudengasse an anderer Stelle gibt, wird der Gebäudebestand der alten Staudengasse zu besseren Unterscheidung zusätzlich mit "(ehemals)" im Lemma gekennzeichnet!
Beschreibung nach Gebessler
Staudengasse 2 und 4. Zwei Giebelhäuser des späten 17. bzw. frühen 18. Jh., zwei- und dreigeschossig. Obergeschoß und Giebel unter Verschieferung Fachwerk.[1]
Geschichte der Eigentümer [2]
- 1662: Christoph Schindler. Der Gesamtkomplex der Staudengasse bildete bis zum Jahre 1675 ein zusammenhängendes Gut. Allerdings ohne Gebäude [3] Der Grundbesitz gehörte wohl zu dem Besitztum von Königsstraße 44.
- 1720: "Ein Guth mit einem Bräuhauß, solches 1720 Georg Adam Staud von dem vorhergehenden Guth Nr. III, d.i. später Staudengasse 16, seiner Schwieger, der Mayerin, abgekauft und zu einem separierten Guth gemacht um 2800 fl. Zubehörungen: Solche sind
- 1) ein aus drey Absätzen zusammengebautes Wohn- und Bräuhauß, auch Schenkhauß mit dem Schild der silbernen Kanne,
- 2) eine dazu eingefangene Hofraith, beede gegen Mittag an Helene Mayerin (III) gegen Mitternacht an Johann Christoph Bäumlingers beeder Zinnsmeisterischen gegen Abend aber an Juden Moysches und W. End Wittib Gütern gelegen, ferner
- 3) ein gegen über an Hanns Leykams Dompröbst. Unterthans Stadel stehendes Schüpflein, i d e m
- 4) eine Stallung mit einem Boden, an dem Juden Kirchhof, und
- 5) ein Schweinstall an dem Judenstadel oberhalb der vorigen zwey Gebäulein stehend, wozu auch
- 6) der Antheil, der zu diesem und anderen Güttern Nr. I, II, IV et V gehörigen freyen Einfuhr zu rechnen ist.[4]
- 1752: Friedrich Staud filius, nach sich verofenbarter Insolvenz und deswegen beschehener Feilbietung, mit Einwilligung der Gläubigern, Inhalt vorhandener Actorum überlaßen worden pro 2600 fl.
- 1752: 1. Dezember: Johann Christoph Wiegelische Eheleute von diesem Bräuhauß, das untere Hauß erkauft pro 25 fl. Leykauf und 900 fl. (Staudengasse 2)[5]
- 1773: Sebastian Conrad Lederer den 9. Februar als plus licitans (Letztbietender?) Anna Maria Wagnerin, deßen Wittib um 3200 fl.
- 1777: den 16. Dezember Maria Magdalena Dreßlin, Schneiders Wittib, als plus licitans um 1900 fl.
- 1779: den 15. Oktober Catharina Dreßlin, nun Rüllin, seit 1793 verehelichte Fuchsin, zalte von dem à 2800 fl. angenommenen mütterlichen Hauß, nach Abzug 530 fl. Erbengebührnus das Handlohn von 2270 fl.
- 1792: den 16. September Johann Georg und Anna Magdalena Schneiderin, als der Wiegelin einzige Tochter. Schneider zalte 500 fl.
- 1799: Johann und Katharina Fuchs
- 1812/13: Thomas Schmauß u. Katharina um 2300 fl.
- 1819: Johann Fuchs, Wirth zur silbernen Kanne (beschrieben als Staubersgässlein)
- 1821/22: Margaretha Haberfellner um 1400 fl.
- 1831: Adam Haberfellner als Witwer um 2800 fl.
- 1840: J. A. Haberfellner, Wirt zur silbernen Kanne; Dezember 1843 war Würsching von dem Brand[6] in der Staudengasse betroffen[7].
- 1846: Johann Justus Würsching, Kompasmacher[8]
- 1850: J. Justus Würsching, Kompasmacher
- 1851: J. Justus Würsching, Kompaßmacher, die Gastwirtschaft "Silberne Kanne" im Haus wurde von Georg Kohler betrieben
- 1859: J. Justus Würsching, Compasfabrikant
- 1867: Würschings Relikten
- 1880: Karl Weinländer, Produktenhändler,
- 1890: Johann Georg Schmidt, Wirt u. Hafnermeister
- 1901: Johann Georg Schmidt, Hafnermeister u. Wirt
- 1910: Elisabeth Schmidt
- 1921: Georg Schmidt, Gastwirt
- 1931: Johann Georg Schmidt, Gastwirtschaftsinhaber u. Fremdenherberge
- 1956: Hans Schlee, Einkassierer
- 1961: Johann Michael Schlee, Einkassierer
- 1972: Bauverein Fürth eGmbH
Frühere Adressen
- ab 1792 Hausnummer 310
- ab 1827 Hausnummer 61, I
- ab 1860 Staudengasse 6
- ab 1890 Staudengasse 4
Literatur
- Gänsberg-Erinnerungen Band 4, Fürth, Städtebilder Verlag, 2008, S. 73
Siehe auch
- Gaststätte Zur silbernen Kanne
- Staudengasse (ehemals)
- Staudengasse 2 (ehemals)
- Staudengasse 6 (ehemals)
- Straßen des Gänsbergs
Einzelnachweise
- ↑ Stadt und Landkreis Fürth / Kurzinventar von August Gebessler, 1963, S. 47
- ↑ alle Angaben zu Staudengasse 4 nach Gottlieb Wunschel: Alt-Fürth, 1940 sowie den Fürther Adressbüchern von 1799, 1819, 1850, 1859, 1890, 1901, 1921, 1931, 1956, 1961 und 1972
- ↑ Wunschel beruft sich dabei auf eine Salbuchbeschreibung bei Königstraße 44 (ehemals). Siehe auch Staudengasse 2 (ehemals)
- ↑ Wunschel verweist auf Repertorium des Zinsmeisteramtes Nürnberg im Stadtarchiv Nürnberg, Akt 137, Seite 257
- ↑ vgl. auch Staudengasse 2 (ehemals)
- ↑ siehe Fürther Tagblatt vom 6. Dezember 1843
- ↑ dieser Brand umfasste auch das Nachbarhaus Staudengasse 8 (ehemals), wie eine Anzeige im Fürther Tagblatt vom 5. Dezember 1843 deutlich macht.
- ↑ taucht als Verkäufer in einer Annonce des Fürther Tagblatts vom 19. November 1847 in der Kanne auf.