Synagoge

Aus FürthWiki
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Innenansicht der Hauptsynagoge 1705

In Fürth gab es mehrere Synagogen (jiddisch "Schul", hebr. "Beth ha knesset" - "Haus der Versammlung").

Geschichte

Auf dem "Schulhof", zwischen Königstraße und Mohrengasse, dem Zentrum der Jüdischen Gemeinde gab es mit der Zeit alleine vier Synagogen:

Die "Altschul" , von 1617 (Gotischer Steinbau) war die erste Synagoge in Fürth. Sie war das Zentrum, der Sitz des Oberrabbiner und einer Talmudhochschule. Die "Altschul" wurde im November 1938 von den Nationalsozialisten, wie die anderen Synagogen in Fürth, komplett zerstört und die Ruine dann abgerissen.

Als dann die jüdische Gemeinde Fürth sehr schnell wuchs, wurde 1697 die "Neuschul" (Fachwerkbau) erbaut. Sie fiel auch im November 1938 dem Nazi-Terror zu Opfer.

Auf dem "Schulhof" gab es des weiteren noch die Klausschul von 1708 und die Mannheimerschul von 1896.

Durch Vernichtung und Neubebauung erinnert heute an den "Schulhof" nur noch ein Denkmal in der Geleitgasse, von Kunihiko Kato, aus dem Jahr 1986.

Im laufe der langen Geschichte der Jüdischen Gemeinde Fürth gab es viele weitere Synagogen.

Wie etwa als private Stiftungen, als älteste die "Eisik-Schul" sie ging in der "Mannheimer Stiftung" auf. Als weitere Stiftungen die "Gabrielschul", die "Schneiorschul", die "Rindskopfsche Schul". Die Vereinssynagogen der "Bikur Cholim" (Krankenunterstützungsverein) und von "Auhawe Tauroh" (Verein zur Pflege des Torastudiums). Auch das jüdische Krankenhaus hatte ihre eigene "Krankenhausschul". Sie alle wurden entweder Anfang des 19. Jahrhundert vom Bayerischen Staat geschlossen, oder aber dann von den Nazis zerstört.

In der Stadt verteilt gab es noch weitere kleine private Synagogen oder "Bet- und Studierstuben".

Auch in Unterfarrnbach gabe es eine Synagoge von 1700 bis zu ihren Schließung und Verkauf 1863/64.

Auch die US-Armee hatte in der Südstadt, in der Darby Kaserne, seit den 1960er Jahren bis 1996 für den Standort ihre eigene Synagoge - "Jewish Chapel".

Aber nur die Waisenschul, die Synagoge des jüdischen Waisenhauses Fürth, überstand als einzige den Nazi-Terror und dient heute wieder der jüdischen Gemeinde Fürth als Gemeindesynagoge.

Ober- und Gemeinderabbiner von Fürth

("Kehilla Keduscha Fiorda" [dt. "Heiligen Gemeinde Fürth"])

Fürth hatte mehrere Rabbiner, und so war der Oberrabbiner (ABD - Av Bet Din) Vorsitzender der Rabbinatsgerichts und damit oberster Lehrer und Richter der Jüdischen Gemeinde.

Rabbiner werden von der Gemeinde frei gewählt, und so kam es auch zu längerer Vakanz der Rabbinerstelle.

Literatur

  • Bernhard Purin (Hrsg.): Buch der Erinnerung. Das Wiener Memorbuch der Fürther Klaus-Synagoge. Dieser Katalog erschien zur gleichnamigen Ausstellung des Jüdischen Museums Franken im Jüdischen Museum der Stadt Wien vom 20. Januar bis 7. März 1999. Fürth; Schnaittach: Jüdisches Museum Franken, 1999, 60 S., ISBN 3-9805388-6-9
  • Monika Berthold-Hilpert: Synagogen in Fürth. Einladung zu einem Rundgang. Hrsg.: Jüdisches Museum Franken Fürth & Schnaittach. Haigerloch: Medien und Dialog, Schubert, 2000, 18 S., ISBN 3-933231-12-4 (Orte jüdischer Kultur)
  • Monika Berthold-Hilpert: Die Ausstellung „Synagogen in Fürth“ im Jüdischen Museum Franken in Fürth. In: Altstadtbläddla, Altstadtverein St. Michael Fürth, Ausgabe 35, 2001 - im Netz

Querverweise

Netzverweise

  • Rolf Wolle: Die Synagoge von Fürth. Fürth, 2007 - im Netz