US-Kino

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Das U.S.-Kino befand sich in der Fronmüllerstraße vor der Einmündung der Jakob-Wassermann-Straße. An der Stelle befindet sich heute ein Lidl-Markt.

Ein erstes Kino für ihre Soldaten richtete die US-Army im Jahr 1950 in der Monteith Barracks ein. Zusätzlich nutzen sie an fünf Abenden in der Woche das Stadttheater als Kino.

Am 27. August 1952 wurde das inzwischen in der Kalbsiedlung erbaute Community Theater von Brigadegeneral Charles H. Swartz eröffnet. Die Fürther Firma Schönwasser hatte das Gebäude mit 750 Sitzplätzen nach Plänen der Architekten „Hantschel und Pubuda“ erbaut. Bereits drei Tage später gaben die Amerikaner nach siebenjähriger Beschlagnahme das Stadttheater für die deutsche Bevölkerung frei. Wenig später stellten die Amerikaner ihr neues Kino stolz den Fürther Kinobesitzern vor, die über die feuerhemmende Innenausstattung, die nach außen aufgehenden Fluchttüren und den einheitlichen Sitzplatzpreis staunten.

Das U.S.-Kino spielte alle kommerziellen Filme, die auch in der Heimat der US-Amerikaner in dortigen Kinos aufgeführt wurden, allerdings zu Eintrittspreisen meist deutlich unter 2 US-Dollar. Erstaunlich war auch die Tatsache, dass sogenannte Kassenschlager bzw. Blockbuster teilweise ein Jahr vor der Veröffentlichung in deutschen Kinos gezeigt wurden, da die Synchronisation der Filme damals deutlich mehr Zeit beanspruchte als heutzutage. Den Begriff Blockbuster konnte man auch bildlich nicht selten beobachten, da eine der Erklärungen des Begriffs so definiert wurde, dass die Warteschlange der Besucher vor der Kasse des Kinos so lange sein musste, dass sie einmal um den Häuserblock reichte. Ganz deutlich zu sehen war das bei Filmen wie z. B. Jaws (Der weiße Hai, 1975) und Superman (1978). Besonders war auch, dass das Publikum vor Filmbeginn immer aufstand, um die US-amerikanische Nationalhymne vor dem auf der Leinwand gezeigten Sternenbanner mitzusingen.

Nach dem Abzug der Amerikaner wurde das Kino im Februar 1997 abgebrochen.