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Im weltlichen Bereich sicherten sich die [[Nürnberger Burggrafen|Burggrafen von Nürnberg]] entscheidende Hoheitsrechte und damit die Landeshoheit. Vach besaß zwei Herrensitze. Einer, das ''Obere Schloss'', lag an der Stelle der ehemaligen [[Dornbräu Vach|Brauerei]]. Dort saßen die ''Herren von Vach'', also ein Vacher Ortsadel, der schon im 12. Jahrhundert erwähnt wird. Auf dem anderen, dem Wasserschloss, genannt als [[Burgstall Lohe|''Burgstall im Lohe'']], soll schon im Jahr 1200 ein Nürnberger Patriziergeschlecht gesessen haben, die älteste Urkunde über den Herrensitz stammt allerdings von [[1399]]. Ab [[1326]] bzw. [[1390]] traten die Burggrafen als Landesherren auf. So ist für 1326 der Verkauf des Fischwassers zu Vach und der Flexdorfer Mühle an die Burggrafen von Nürnberg beurkundet. Um 1400 war die Eingliederung Vachs in die [[Markgraftum Brandenburg-Ansbach|markgräflichen]] Ämter von [[Cadolzburg]] bereits vollzogen.<ref>Monumenta Boica Bd. 47 (München 1902), S. 588 und 668f; Bd. 48a (München 1912), S. 16, 55 und 219</ref> Schon [[1361]] ist die Errichtung einer Zollstation an der Regnitzüberquerung nachgewiesen.<ref>Pfeiffer, Gerhard: Quellen zur Geschichte der fränkisch-bayerischen Landfriedensorganisation (München 1975), Nr. 56</ref> Sie gelangte bald an die Markgrafen und bestand bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts.
 
Im weltlichen Bereich sicherten sich die [[Nürnberger Burggrafen|Burggrafen von Nürnberg]] entscheidende Hoheitsrechte und damit die Landeshoheit. Vach besaß zwei Herrensitze. Einer, das ''Obere Schloss'', lag an der Stelle der ehemaligen [[Dornbräu Vach|Brauerei]]. Dort saßen die ''Herren von Vach'', also ein Vacher Ortsadel, der schon im 12. Jahrhundert erwähnt wird. Auf dem anderen, dem Wasserschloss, genannt als [[Burgstall Lohe|''Burgstall im Lohe'']], soll schon im Jahr 1200 ein Nürnberger Patriziergeschlecht gesessen haben, die älteste Urkunde über den Herrensitz stammt allerdings von [[1399]]. Ab [[1326]] bzw. [[1390]] traten die Burggrafen als Landesherren auf. So ist für 1326 der Verkauf des Fischwassers zu Vach und der Flexdorfer Mühle an die Burggrafen von Nürnberg beurkundet. Um 1400 war die Eingliederung Vachs in die [[Markgraftum Brandenburg-Ansbach|markgräflichen]] Ämter von [[Cadolzburg]] bereits vollzogen.<ref>Monumenta Boica Bd. 47 (München 1902), S. 588 und 668f; Bd. 48a (München 1912), S. 16, 55 und 219</ref> Schon [[1361]] ist die Errichtung einer Zollstation an der Regnitzüberquerung nachgewiesen.<ref>Pfeiffer, Gerhard: Quellen zur Geschichte der fränkisch-bayerischen Landfriedensorganisation (München 1975), Nr. 56</ref> Sie gelangte bald an die Markgrafen und bestand bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts.
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Unter den Vacher Lehensherren erscheinen auch die Reichsministerialen von Gründlach bzw. ihre Erben, die Hohenlohe-Brauneck, die [[1326]] das Fischwasser an die Burggrafen von Nürnberg verkauften.<ref>Wießner, Wolfgang: Stadt- und Landkreis Fürth. Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Mittelfranken Bd. 1 (München 1963), S. 97</ref> Zu den Brauneckschen Lehen gehörte u. a. der ''Burgstall im Lohe''. In Vach gab es aber auch einige Lehen des Hoch-Stifts Würzburg, die sich von [[1368]] bis [[1691]] in Besitz der Herren von Seckendorff-Rinhofen nachweisen lassen.<ref>Rechter, Gerhard: Die Seckendorff, Bd. I (Neustadt a. d. Aisch 1987), S. 295</ref> Die Grundherrschaft war in Vach schon im Mittelalter stark zersplittert. Die Besitzrechte waren teils mehrfach abgestuft, denn viele Anwesen unterstanden einem Lehensherrn, der sie z. B. an vermögende Nürnberger Bürger weitergab, die wiederum die Bewirtschaftung der Güter nicht selbst übernahmen, sondern sie an Bauern gegen die Leistung von Grundabgaben überließen. So gehörte viel Grundbesitz den Nürnberger Patriziern, den Familien Holzschuher, Beheim, Imhoff, Tucher, Löffelholz, Haller und anderen.
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Unter den Vacher Lehensherren erscheinen auch die Reichsministerialen von Gründlach bzw. ihre Erben, die Hohenlohe-Brauneck, die [[1326]] das Fischwasser an die Burggrafen von Nürnberg verkauften.<ref>Wießner, Wolfgang: Stadt- und Landkreis Fürth. Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Mittelfranken Bd. 1 (München 1963), S. 97</ref> Zu den Brauneckschen Lehen gehörte u. a. der ''Burgstall im Lohe''. In Vach gab es aber auch einige Lehen des Hochstifts Würzburg, die sich von [[1368]] bis [[1691]] in Besitz der Herren von Seckendorff-Rinhofen nachweisen lassen.<ref>Rechter, Gerhard: Die Seckendorff, Bd. I (Neustadt a. d. Aisch 1987), S. 295</ref> Die Grundherrschaft war in Vach schon im Mittelalter stark zersplittert. Die Besitzrechte waren teils mehrfach abgestuft, denn viele Anwesen unterstanden einem Lehensherrn, der sie z. B. an vermögende Nürnberger Bürger weitergab, die wiederum die Bewirtschaftung der Güter nicht selbst übernahmen, sondern sie an Bauern gegen die Leistung von Grundabgaben überließen. So gehörte viel Grundbesitz den Nürnberger Patriziern, den Familien Holzschuher, Beheim, Imhoff, Tucher, Löffelholz, Haller und anderen.
    
Im Sommer [[1449]] begann Markgraf [[wikipedia:Albrecht Achilles|Albrecht Achilles von Brandenburg-Ansbach]] den so genannten [[Erster Markgrafenkrieg|Ersten Markgrafenkrieg]] gegen die Reichsstadt Nürnberg. Mit einem großen Heer zog er bei Bruck über die Regnitz und verwüstete die nürnbergischen Dörfer im [[Knoblauchsland]] und weit darüber hinaus. Auch Vach wurde gleich zu Beginn des Krieges am [[4. Juli]] niedergebrannt. Die damals vermutlich schon befestigte Kirche dürfte aber verschont worden sein, ihre Zerstörung hätte man sicher erwähnt. Außerdem wäre sonst das Chorgebälk von [[1404]] nicht erhalten geblieben.  
 
Im Sommer [[1449]] begann Markgraf [[wikipedia:Albrecht Achilles|Albrecht Achilles von Brandenburg-Ansbach]] den so genannten [[Erster Markgrafenkrieg|Ersten Markgrafenkrieg]] gegen die Reichsstadt Nürnberg. Mit einem großen Heer zog er bei Bruck über die Regnitz und verwüstete die nürnbergischen Dörfer im [[Knoblauchsland]] und weit darüber hinaus. Auch Vach wurde gleich zu Beginn des Krieges am [[4. Juli]] niedergebrannt. Die damals vermutlich schon befestigte Kirche dürfte aber verschont worden sein, ihre Zerstörung hätte man sicher erwähnt. Außerdem wäre sonst das Chorgebälk von [[1404]] nicht erhalten geblieben.  
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