Änderungen

137 Bytes hinzugefügt ,  13:53, 4. Mai 2017
diverse Ergänzungen + eine Streichung (Grund des Absturzes von Grundig war nicht sein Weggang :-)
Zeile 18: Zeile 18:  
'''Walter Mayer''' (geb. [[18. März]] [[1926]] in Falkenstein/Taunus, gest. [[23. Januar]] [[2015]] in [[Zirndorf]]) war ein Diplom-[[Physiker]] sowie ein Rundfunk- und Fernsehpionier.  
 
'''Walter Mayer''' (geb. [[18. März]] [[1926]] in Falkenstein/Taunus, gest. [[23. Januar]] [[2015]] in [[Zirndorf]]) war ein Diplom-[[Physiker]] sowie ein Rundfunk- und Fernsehpionier.  
   −
Mayer war vom [[1. März]] [[1951]] bis 1. März [[1991]] für die Firma [[Grundig]] tätig und wurde dort als Laborleiter ("Labor-Mayer") bekannt.
+
Mayer war vom [[1. März]] [[1951]] bis 1. März [[1991]] für die Firma [[Grundig]] tätig und wurde dort vor allem als Leiter des "Labors für Industrielle und professionelle Fernsehtechnik" bekannt ("Labor-Mayer").
 
__TOC__
 
__TOC__
   Zeile 26: Zeile 26:  
[[Datei:Walter Mayer in pennsylvania.jpg|miniatur|Max Grundig schickte Walter Mayer in die USA, um dort das Farbfernsehen zu studieren ]]
 
[[Datei:Walter Mayer in pennsylvania.jpg|miniatur|Max Grundig schickte Walter Mayer in die USA, um dort das Farbfernsehen zu studieren ]]
 
[[Datei:Walter Mayer Führung im Rundfunkmuseum.JPG|miniatur|Führung im Rundfunkmuseum im Oktober 2006]]
 
[[Datei:Walter Mayer Führung im Rundfunkmuseum.JPG|miniatur|Führung im Rundfunkmuseum im Oktober 2006]]
Walter Mayer wurde am 18. März 1926 in [https://de.wikipedia.org/wiki/Falkenstein_%28K%C3%B6nigstein%29 Falkenstein/Taunus] geboren. Nach Kriegsdienst bei einem Funkmesstrupp (Radar), „Notabitur“ und Physik-Diplom in Frankfurt a.M. bewarb er sich bei verschiedenen Rundfunkherstellern. [[Max Grundig]] antwortete als erster, im Bewerbungsschreiben war die Bemerkung „Besonderes Interesse: Fernsehtechnik“ dick unterstrichen, eventuell von Grundig selbst.  
+
Walter Mayer wurde am 18. März 1926 in [https://de.wikipedia.org/wiki/Falkenstein_%28K%C3%B6nigstein%29 Falkenstein/Taunus] geboren. Nach dem Kriegsdienst bei der Luftwaffe (ein verbürgter Abschuss eines [[Wikipedia:Boeing B-17|viermotorigen "Feindflugzeuges"]]) und bei einem Funkmesstrupp (Radar), „Notabitur“ und Physik-Diplom in Frankfurt a.M. bewarb er sich bei verschiedenen Rundfunkherstellern. [[Max Grundig]] antwortete als erster, im Bewerbungsschreiben war die Bemerkung „Besonderes Interesse: Fernsehtechnik“ dick unterstrichen, eventuell von Grundig selbst.  
    
Am 1. März [[1951]] wurde der Arbeitsvertrag unterschrieben: 352 Mark monatlich bei 48 Stunden Wochenarbeitszeit. Die ersten Aufgaben bei Grundig war die Entwicklung von Fernseh-Messeinrichtungen und der Aufbau des ersten Fernsehversuchssenders in Süddeutschland. Letzterer war zur Entwicklung der Grundig-Fernseher notwendig, denn bisher musste man bei Grundig die ersten Prototypen einpacken, damit nach Hamburg fahren und dort im Hotelzimmer testen, denn nur in der Hansestadt gab es 1951 schon einen Fernsehversuchssender.
 
Am 1. März [[1951]] wurde der Arbeitsvertrag unterschrieben: 352 Mark monatlich bei 48 Stunden Wochenarbeitszeit. Die ersten Aufgaben bei Grundig war die Entwicklung von Fernseh-Messeinrichtungen und der Aufbau des ersten Fernsehversuchssenders in Süddeutschland. Letzterer war zur Entwicklung der Grundig-Fernseher notwendig, denn bisher musste man bei Grundig die ersten Prototypen einpacken, damit nach Hamburg fahren und dort im Hotelzimmer testen, denn nur in der Hansestadt gab es 1951 schon einen Fernsehversuchssender.
   −
Am 28. Juli 1951 konnte der Presse das Senden von Testbildern vorgeführt werden, am 27. September 1951 gab es anlässlich der „Leistungs- und Gewerbeschau“ die „Fernseh-`Uraufführung´ in Fürth“ (NN v. 28.09.1951). Der Sender auf dem Turm des heutigen [[Rundfunkmuseum]]s sendete zwei Wochen regelmäßig den Film „Grock“ (1931) des damals bekannten Clowns [https://de.wikipedia.org/wiki/Grock Grock] zum Ausstellungszelt auf dem [[Humbser-Spielplatz]], wo entsprechende Fernseher als Empfänger standen und dem staunenden Publikum vorgeführt wurden. Der von Mayer und zwei weiteren Technikern gebaute erste süddeutsche Fernsehsender strahlte eventuell das erste reguläre deutsche Fernsehprogramm nach dem Krieg aus.<ref>vgl. z.B. "Nürnberger Nachrichten" v. 28. September 1951, S. 3: "Fernseh-Uraufführung in Fürth"; der Sender strahlte täglich um 11, 14 u. 16 Uhr einen Spielfilm aus, der in Nürnberg und Fürth empfangen werden konnte.</ref> Sowohl der Sender wie auch die Antenne befanden sich im  bzw. auf dem heutigen [[Rundfunkmuseum]].
+
Am 28. Juli 1951 konnte der Presse das Senden von Testbildern vorgeführt werden, am 27. September 1951 gab es anlässlich der „Leistungs- und Gewerbeschau“ die „Fernseh-`Uraufführung´ in Fürth“ (NN v. 28.09.1951). Der Sender auf dem Turm des heutigen [[Rundfunkmuseum]]s sendete zwei Wochen regelmäßig den Film „Grock“ (1931) des damals bekannten Clowns [https://de.wikipedia.org/wiki/Grock Grock] zum Ausstellungszelt auf dem [[Humbser-Spielplatz]], wo entsprechende Fernseher als Empfänger standen und dem staunenden Publikum vorgeführt wurden. Der von Mayer und zwei weiteren Technikern gebaute erste süddeutsche Fernsehsender strahlte eventuell das erste reguläre deutsche Fernsehprogramm nach dem Krieg aus.<ref>vgl. z.B. "Nürnberger Nachrichten" v. 28. September 1951, S. 3: "Fernseh-Uraufführung in Fürth"; der Sender strahlte täglich um 11, 14 u. 16 Uhr einen Spielfilm aus, der in Nürnberg und Fürth empfangen werden konnte.</ref> Sowohl der Sender wie auch die Antenne befanden sich im  bzw. auf dem heutigen [[Rundfunkmuseum]].  
    
Bis zur Düsseldorfer [https://de.wikipedia.org/wiki/Internationale_Funkausstellung Funkausstellung] [[1953]] entwickelte Walter Mayer eine für damalige Verhältnisse sensationell kleine, handliche, nur 3 Kilo schwere Fernsehkamera unter der Bezeichnung „Grundig-Fernauge“, die er dann dort auch persönlich präsentierte (u.a. auch vorgestellt in der Fachzeitschrift Funk-Technik Nr. 24/1953). „Fernauge“ war ein eingetragenes Warenzeichen von Grundig - jahrelang hatte er nun den Spitznamen „Fernaugen-Mayer“.  
 
Bis zur Düsseldorfer [https://de.wikipedia.org/wiki/Internationale_Funkausstellung Funkausstellung] [[1953]] entwickelte Walter Mayer eine für damalige Verhältnisse sensationell kleine, handliche, nur 3 Kilo schwere Fernsehkamera unter der Bezeichnung „Grundig-Fernauge“, die er dann dort auch persönlich präsentierte (u.a. auch vorgestellt in der Fachzeitschrift Funk-Technik Nr. 24/1953). „Fernauge“ war ein eingetragenes Warenzeichen von Grundig - jahrelang hatte er nun den Spitznamen „Fernaugen-Mayer“.  
Zeile 42: Zeile 42:  
Zuvor, im Mai 1977, hatte das [https://de.wikipedia.org/wiki/Deutsches_Institut_f%C3%BCr_Erfindungswesen Deutsche Institut für Erfindungswesen] Walter Mayer im Ehrensaal des [https://de.wikipedia.org/wiki/Deutsches_Museum Deutschen Museums München] für (Zitat aus der Laudatio) „''... seine vielfältigen und erfolgreichen Erfindungen auf dem Gebiete der Fernsehaufnahmetechnik und Bildübertragung''“ mit der Diesel-Medaille in Silber ausgezeichnet.
 
Zuvor, im Mai 1977, hatte das [https://de.wikipedia.org/wiki/Deutsches_Institut_f%C3%BCr_Erfindungswesen Deutsche Institut für Erfindungswesen] Walter Mayer im Ehrensaal des [https://de.wikipedia.org/wiki/Deutsches_Museum Deutschen Museums München] für (Zitat aus der Laudatio) „''... seine vielfältigen und erfolgreichen Erfindungen auf dem Gebiete der Fernsehaufnahmetechnik und Bildübertragung''“ mit der Diesel-Medaille in Silber ausgezeichnet.
   −
Am 1. März 1991 schied Walter Mayer nach genau 40jähriger Tätigkeit bei Grundig aus. In der Zeitschrift „Grundig Report“ Nr. 2 / 1991 wurde Walter Mayer als „''...einer der Pioniere der Fernseh- und Rundfunkentwicklung''“ bezeichnet. Kurz nachdem Mayer die Firma verließ, folgte der fast völlige Absturz von Grundig (2 Mrd. DM Verlust von 1992 bis 1996).
+
Am 1. März 1991 schied Walter Mayer nach genau 40jähriger Tätigkeit bei Grundig aus. In der Zeitschrift „Grundig Report“ Nr. 2 / 1991 wurde Walter Mayer als „''...einer der Pioniere der Fernseh- und Rundfunkentwicklung''“ bezeichnet.
    
Von 1995 bis 2007 engagierte er sich im Rundfunkmuseum der Stadt Fürth, entwickelte Modelle und Versuchsanordnungen, gestaltete Ausstellungen und einzelne Vitrinen vor allem im Bereich der Sende- und Fernsehtechnik, reparierte historische Geräte. An der Stelle seines Arbeitsplatzes von 1951 befindet sich heute im Museum eine nachempfundene Fernsehwerkstatt.  
 
Von 1995 bis 2007 engagierte er sich im Rundfunkmuseum der Stadt Fürth, entwickelte Modelle und Versuchsanordnungen, gestaltete Ausstellungen und einzelne Vitrinen vor allem im Bereich der Sende- und Fernsehtechnik, reparierte historische Geräte. An der Stelle seines Arbeitsplatzes von 1951 befindet sich heute im Museum eine nachempfundene Fernsehwerkstatt.  
   −
Anfang November 2007 erlitt Walter Mayer einen schweren Schlaganfall und konnte erst wieder Anfang April 2008 in das eigene Heim zurückkehren.  
+
Anfang November 2007 erlitt Walter Mayer einen schweren Schlaganfall, war seitdem schwerstbehindert und konnte erst wieder Anfang April 2008 in das eigene Heim zurückkehren, wo er von seiner Familie gepflegt wurde.  
    
Am 12. Juni 2008 überreichten ihm Grete Schwarz (Vorsitzende des Fördervereins), [[Gerd Walther]] (Leiter Rundfunkmuseum) sowie die ehrenamtlichen Museumskräfte Geert Herold und Horst Münzel die Urkunde über die Ehrenmitgliedschaft im Rundfunkmuseum, die entsprechend der Vereinssatzung für „''hervorragende und außerordentliche Leistungen für den Förderverein''“ in begrenzter Zahl vergeben wird.  
 
Am 12. Juni 2008 überreichten ihm Grete Schwarz (Vorsitzende des Fördervereins), [[Gerd Walther]] (Leiter Rundfunkmuseum) sowie die ehrenamtlichen Museumskräfte Geert Herold und Horst Münzel die Urkunde über die Ehrenmitgliedschaft im Rundfunkmuseum, die entsprechend der Vereinssatzung für „''hervorragende und außerordentliche Leistungen für den Förderverein''“ in begrenzter Zahl vergeben wird.  
3.330

Bearbeitungen