SRH Wilhelm-Löhe-Hochschule
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Die SRH Wilhelm-Löhe-Hochschule (SRH WLH) ist eine 2012 in der Fürther Südstadt gegründete staatlich anerkannte, private Fachhochschule für Gesundheits- und Sozialwesen. Getragen wird die Hochschule durch die SRH WLH GmbH, die eine Tochtergesellschaft der SRH Holding (ehemals Stiftung Rehabilitation Heidelberg) ist.
Der Campus der Hochschule befand sich zu Beginn in der ehem. Kießling-Villa im Südstadtpark. 2020 erfolgte der Umzug in den angrenzenden modernen Neubau. Dieser wurde von der Bayerischen Architektenkammer für die Architektouren 2021 ausgewählt. Im Wintersemester 2022/23 waren rund 400 Studierende an der SRH WLH eingeschrieben.
Gründung und Historie
Die Diakonie Neuendettelsau – 2019 mit Diak Schwäbisch Hall zu Diakoneo verschmolzen – gründete die Wilhelm Löhe Hochschule im Jahr 2012 mit dem Ziel, Fach- und Führungskräfte für den Sozial- und Gesundheitsbereich akademisch auszubilden und durch angewandte, interdisziplinäre Forschung den Gesundheits- und Sozialmarkt zu gestalten sowie dabei eine besondere werteorientierte Herangehensweise an die wissenschaftliche Arbeit zu nehmen. Seit August 2020 ist die SRH Higher Education GmbH mit 51 Prozent an der SRH Wilhelm Löhe Hochschule (SRH WLH GmbH) in Fürth beteiligt. 2021 wurde der Name der Hochschule in SRH Wilhelm Löhe Hochschule geändert. An der SRH Wilhelm Löhe Hochschule in Fürth waren 2022 rund 400 Studierende eingeschrieben. Das Forschungsinstitut IDC bildete die Keimzelle zur "Wilhelm-Löhe-Hochschule" und arbeitet noch immer in Forschungsprojekten an den Schnittstellen von Pflege, Technologie, Ökonomie und Ethik.
Gründungspräsident war Peter Oberender aus der Universität Bayreuth. Nach dessen Tod im Februar 2015 übernahm der CSU-Politiker und ehem. Europa-Abgeordnete Ingo Friedrich die Leitung der Hochschule. Von Oktober 2018 bis März 2020 war Reinhard Meier-Walser, von April 2020 bis März 2023 Dietrich von Schweinitz Präsident der Hochschule. Seit August 2023 ist Clemens Werkmeister, Professor für Betriebswirtschaftslehre, Präsident der Hochschule. Vizepräsidentin ist Stefanie Scholz, Professorin für Data Science in Social Economy. Geschäftsführer der SRH WLH ist Uwe Eisermann.
Die Hochschule entstand in der ehem. Kießling-Villa, die seit dem Abzug der U.S. Army 1995 im Südstadtpark leer stand. Wegen seiner hochgradigen Kontamination mit Insektenbekämpfungsmitteln stand zeitweise ein Abriss zur Diskussion. Parallel waren auch zahlreiche weitere Konzepte im Gespräch, von der Nutzung für Gastronomie bis hin zur Wohnnutzung.
Durch das Engagement der Diakonie Neuendettelsau und die Aussicht, eventuell im Rahmen des Anfang 2009 beschlossenen Konjunkturpakts II an zusätzliche Fördermittel zu kommen, kam es zum Durchbruch. Neben Veränderungen u. a. am Dach - unter dem die Bibliothek untergebracht ist - war ein Anbau mit Audimax und weiteren Veranstaltungsräumen geplant.[1] Anfang Juli 2020 bezog die SRH WLH die Räumlichkeiten im modernen Neubau am Rand des Fürther Südstadtparks.
Wilhelm Löhe Institut für Ethik der Gesundheits- und Sozialwirtschaft (WLE)
Zusätzlich existierte vom 5. Februar 2015 bis 2021 an der Wilhelm-Löhe-Hochschule noch das Wilhelm Löhe Institut für Ethik der Gesundheits- und Sozialwirtschaft (WLE). Hier sollten insbesondere Führungspersönlichkeiten für den Gesundheits- und Sozialmarkt ausgebildet werden, um in Zukunft mit Fachkompetenz und mit wertebasiertem Ethos Verantwortung im beruflichen Wirken zu übernehmen und innovativ die Sozialsysteme der Zukunft mitzugestalten. Dabei fühlte sich die Wilhelm-Löhe-Hochschule auch dem Erbe Ludwig Erhards verpflichtet, der als Sohn der Stadt Fürth die ordnungspolitische Idee der Sozialen Marktwirtschaft begründet hat. Obwohl das Institut in dieser Form und unter diesem Namen nicht mehr existiert, ist die Ausrichtung der Hochschule nach wie vor durch die Schwerpunkte Gesundheit, Soziales und Management geprägt und es werden nach wie vor diese Ziele verfolgt.
Studienangebot
Die SRH WLH bietet neben unterschiedlichen Bachelor- und Masterstudiengängen aus den Bereichen Gesundheit, Soziales und Management auch verschiedene berufsbegleitende und duale Studiengänge an.
Als Studiengänge in Vollzeit werden unter anderem folgende Studiengänge angeboten
- Psychologie (B. A.)
- Psychologie (M. A.)
- Soziale Arbeit (B.A.)
- Berufliche Bildung im Gesundheitswesen (M.A.)
Berufsbegleitende/Duale Studiengänge sind unter anderem
- Berufspädagogik für Gesundheit - Pflege
- Berufspädagogik für Gesundheit - Rettung
- Berufspädagogik für Gesundheit - OTA/ATA
- Heilpädagogik
- Soziale Arbeit - dual
- Pflege (ausbildungsbegleitend)
Ab dem Wintersemester 2023/24 starten zum ersten Mal internationale Studiengänge an der SRH Wilhelm Löhe Hochschule.
Erweiterungsbau
Für große Bürgerproteste sorgten die Pläne der Hochschule 2014, einen Erweiterungsbau im Bereich der ehem. Kießling-Villa im Südstadtpark zu bauen. Der bereits durch den Oberbürgermeister Dr. Thomas Jung mündlich zugesagte Erweiterungsbau im Parkgelände wurde von einem breiten politischen Bündnis und einer starken Bürgerbewegung vehement abgelehnt. Die Hochschule plante den Campus deutlich zu erweitern, und hierzu Teile der Freifläche des öffentlichen Parks zu nutzen. Nach wochenlangen Protesten im Südstadtpark und zum Teil sehr hitzigen Stadtratssitzungen entschied der Stadtrat, dem Wunsch der Hochschule für den ursprünglich geplanten Standort nicht nachzukommen.
Stattdessen wurde der Hochschule ein 2666 m2 großes Grundstück in unmittelbarer Nähe, aber am Rand des Südstadtparks angeboten. Daher plante die Wilhelm-Löhe-Hochschule, den anfangs mit 6,5 Mio. Euro veranschlagten Bau des neuen Gebäudes am Parkrand ab 2017 zu errichten. Nach den Plänen des Nürnberger Architekturbüros Baum-Kappler sollte dort ein dreistöckiges Bauwerk mit 1350 m2 Nutzfläche entstehen, das Seminarräume für 210 Studenten, Büros für 28 Mitarbeiter, eine 200 m2 große Aula, Dachterrasse, Bibliothek, Cafeteria und einen ökumenischen Gebetsraum beinhaltet.
Die Vorarbeiten, wie Baugrunduntersuchungen und die Rodung des Grundstücks, wurden zügig abgeschlossen. Ein symbolischer Spatenstich in Anwesenheit von rund 100 Festgästen und des bayerischen Kultusministers Ludwig Spaenle fand bereits am 29. Mai 2017 statt; die Bauarbeiten des nun mit knapp 7 Mio. Euro bezifferten Erweiterungsbaus sollten dann im Oktober 2017 beginnen, jedoch infolge einer Kampfmitteluntersuchung des Bauplatzes verzögerte sich der Baubeginn auf Anfang Januar 2018.[2] Es entstand ein mit moderner Medientechnik und Aufzug ausgestatteter Stahl-Beton-Bau, der geschossübergreifend mit weißem Metallwellblech verkleidet ist. Der Umzug aus der Kießling-Villa in die neuen Räumlichkeiten an der Fronmüllerstraße fand Anfang Juli 2020 statt. Die Villa selbst wurde erst einmal an die Berufsfachschule für Pflege untervermietet, soll aber später für Erweiterungen genutzt werden. Auch die Berufsfachschule wird von der Diakoneo betrieben, die aus dem Zusammenschluss der Diakonie Neuendettelsau und dem Diakoniewerk Schwäbisch Hall entstanden war.[3]
Siehe auch
Lokalberichterstattung
- Volker Dittmar: Neue Hochschule wurde eingeweiht. Im Südstadtpark werden rund 100 Studenten am Institut der Diakonie Neuendettelsau unterrichtet. In: Fürther Nachrichten vom 14. November 2011 - online
- Volker Dittmar: Löhe-Hochschule will in Fürths Südstadtpark expandieren. In: Fürther Nachrichten vom 3. Februar 2015 - online
- Volker Dittmar: Hochschul-Baupläne im Fürther Südstadtpark stoßen auf Kritik. In: Fürther Nachrichten vom 6. Februar 2015 - online
- Volker Dittmar: Fürth: Südstadtbewohner gehen auf die Barrikaden. In: Fürther Nachrichten vom 9. Februar 2015 - online
- Volker Dittmar: Fürth sucht Alternativen zum Bau im Südstadtpark. In: Fürther Nachrichten vom 11. Februar 2015 - online
- Volker Dittmar: Kleine Wilhelm-Löhe-Hochschule braucht Platz in der Nähe. In: Fürther Nachrichten vom 20. Februar 2015 - online
- Volker Dittmar: Fürther protestieren mit Fackeln für Südstadtpark. In: Fürther Nachrichten vom 23. Februar 2015 - online
- Volker Dittmar: Mit Lichterzug: Bürgerbegehren für Südstadtpark gestartet. In: Fürther Nachrichten vom 24. Februar 2015 - online
- Ralph Stenzel, Christofer Hornstein: Auf Tauchstation im Südstadtpark: Konzeptstudie zum geplanten Anbau der Wilhelm-Löhe-Hochschule . Bei: Fuerther-Freiheit.info vom 26. Februar 2015 - online
- Armin Leberzammer: Fürth schickt erste Akademiker ins Gesundheitswesen. In: Fürther Nachrichten vom 12. Juli 2016 - online
- Volker Dittmar: Nicht auf Grünfläche: Uni-Baubeginn im Frühjahr. In: Fürther Nachrichten vom 25. August 2016 - online
- Volker Dittmar: Platz für Hochschul-Erweiterung. In: Fürther Nachrichten vom 26. April 2017 (Druckausgabe) bzw. Platz für Fürther Hochschul-Erweiterung. In: nordbayern.de vom 27. April 2017 - online
- Volker Dittmar: Fürther Hochschule expandiert. In: Fürther Nachrichten vom 30. Mai 2017 (Druckausgabe) bzw. nordbayern.de vom 31. Mai 2017 - online
- Volker Dittmar: Hochschule nimmt den Ausbau in Angriff. In: Fürther Nachrichten vom 16. Januar 2018 (Druckausgabe) bzw. Baubeginn: Wilhelm-Löhe-Hochschule wächst. In: nordbayern.de vom 16. Januar 2018 - online
- Volker Dittmar: Fachakademie für Sozialpädagogik nimmt Gestalt an. In: Fürther Nachrichten vom 9. November 2018 (Druckausgabe)
- di: Ein Zaun soll gegen Glasscherben helfen. In: Fürther Nachrichten vom 7. Februar 2019 (Druckausgabe) bzw. Volker Dittmar: Wilhelm-Löhe-Hochschule wehrt sich gegen Vandalismus. In: nordbayern.de vom 8. Februar 2019 - online
- Volker Dittmar: Der Fürther Campus nimmt Format an. In: Fürther Nachrichten vom 28. August 2019 (Druckausgabe)
- Birgit Heidingsfelder: Kunst oder Klotz? In: Fürther Nachrichten vom 20. Juli 2020 (Druckausgabe)
- Armin Leberzammer: Nachwuchs fürs Gesundheitssystem. In: Fürther Nachrichten vom 7. November 2022 (Druckausgabe)
- Bestens ausgebildetes Personal für das Gesundheitswesen. In: INFÜ, Nr. 21 vom 23. November 2022, S. 30 – PDF-Datei
- Studiengang zieht internationale Studenten an. In: Fürther Nachrichten vom 19. Oktober 2024 (Druckausgabe)
Weblinks
- Wilhelm-Löhe-Hochschule für angewandte Wissenschaften - Homepage
Einzelnachweise
Bilder
Wilhelm-Löhe-Hochschule in der Merkurstraße 41