Johann Heinrich Mannert

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Johann Heinrich Mannert (geb. 1724 in Lauf a. d. Pegnitz; gest. 18. Juni 1777 in Oberfürberg)[1] war Bader, Chirurg und Wundarzt.

Leben und Wirken[Bearbeiten]

Johann Heinrich Mannert kam um 1724 in Lauf a. d. Pegnitz als Sohn des Webermeisters und Bierbrauers Georg Paulus Mannert und seiner Frau Magdalene zur Welt. Er erlernte die Baderei, kam in seiner Jugend herum und besuchte sogar die Universität Jena, wo er beim namhaften Professor für Anatomie und Chirurgie Carl Friedrich Kaltschmied Zugang zum medizinischen Wissen seiner Zeit erlangte. Einen akademischen Titel erwarb er nicht, jedoch vervollkommnete er seine Kenntnisse und Fähigkeiten und soll es in seiner Kunst weit gebracht haben.

Er ließ sich in der Stadt Altdorf nieder, wo er sich nicht nur eine eigene Baders-Gerechtigkeit kaufte, sondern auch mit einer wohlhabenden Bäckerstochter[2] von Wöhrd bei Nürnberg verheiratete. Aber, so des Pfarrers Worte in seinem Lebenslauf[3], „seine unerhörte Leichtsinnigkeit und sein lasterhaftes Leben bracht ihn um alles. Seine Ehegattin ließ sich von ihm scheiden und er mußte auch seinen Stab ergreifen und weiterer Auskunft suchen.“ Er hinterließ in Altdorf einen unehelichen Sohn, der dort unter ärmlichsten Verhältnissen aufwuchs, aber später eine bemerkenswerte wissenschaftliche Laufbahn als Geograph und Historiker absolvierte: Konrad Mannert (1756 - 1834).

Gleichwohl gelang Johann Heinrich Mannert wieder ein Neubeginn; er kaufte sich 1765 in Schönberg (heute ein Ortsteil von Lauf) als Bader ein, wo er auch seine zweite Ehefrau Barbara heiratete. Mit ihr hatte er vier Kinder, die aber alle noch im Säuglingsalter verstarben. Um 1771 verließ er Schönberg und begab sich nach Oberfürberg, vermutlich zu Verwandten. Aber da er dort wenig oder gar keinen Verdienst hatte und die Wohltätigkeit seiner Anverwandten erschöpft gewesen sein soll, sank er in ein elendes und armseliges Leben herab.

Er verstarb in Oberfürberg im Alter von (ungefähr) 53 Jahren am 18. Juni 1777 "um Mittag herum", am 20. Juni wurde er in Burgfarrnbach begraben. Seine alleinstehende Witwe verließ wohl dann Oberfürberg.[3]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. In anderen Quellen findet sich bei den biografischen Daten lediglich die Angabe eines Sterbejahrs (1757); womöglich wurde seine Abwanderung aus Altdorf falsch interpretiert.
  2. Zur Person liegen widersprüchliche Angaben vor: Nach Friedrich Georg Ernst Weber, Pfarrer von St. Johannis, war es eine geborene Pottin, nach Theodore von Wallmenich/Josef H. Biller, Ahnenliste Clementine von Wallmenich (1849-1908), hieß sie Margaretha Helena Otto.
  3. 3,0 3,1 Lebensläufe im 18. Jahrhundert bei St. Johannis Burgfarrnbach, Teil I; Hrsg. Ev.-luth. Pfarramt St. Johannis Burgfarrnbach, 2003, S. 156/157

Bilder[Bearbeiten]