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tierte Ziel- und Quellverkehr, bei dem der Beginn oder das Ende der Fahrt in der Innenstadt selbst liegen. Diese drei Verkehrsarten stellen unterschiedliche A nfor­ derungen an das Straßennetz der Innenstadt: Der überört­ liche Durchgangsverkehr muß möglichst störungsfrei vor­ beigeführt werden. Dazu ist der Vollausbau der Nordspan­ ge dringend nötig, um die gefährliche Situation in der un­ teren Königstraße und am Heiligenberg zu beenden. Der stadtteilverbindende Verkehr braucht klare Verbindungs­ strecken zwischen den fünf Einfallstraßen, die auf so wenig Straßenzüge wie möglich beschränkt werden müssen, um den Verkehr weitgehend zu „kanalisieren" (ein Grundprin­ zip moderner, menschenorientierter Stadtverkehrsplanung, im Unterschied zur stadtzerstörenden „autogerechten" Straßenplanung der fünfziger und sechziger Jahre). A u f diese A rt wird auch der wichtige innenstadtorientierte Zielund Quellverkehr am wenigsten beeinträchtigt, der sich weitgehend verästelt und für den genügend Kurzparkplätze zur Verfügung gestellt werden müssen.

Süd-Richtung ausgebaut w ird und die nicht nur den WestOst-Durchgangsverkehr, sondern auch die Verkehrsströme zwischen den nördlichen Stadtteilen und der Südstadt, so­ wie zwischen dem Westen der Stadt und der Südstadt, und auch noch zwischen den westlichen und östlichen Stadtteilen aufnehmen soll. Dieser ganze Verkehr w ird dann weiter durch die Theresienstraße fließen, die dann bisher nicht dagewesene Verkehrsmengen verkraften muß. Der West-Ost-Durchgangsverkehr w ird offiziell nicht mehr auf dem kürzesten Weg zur Schnellstraßenauffahrt Poppen­ reuth geführt, sondern muß durch die Theresienstraße, über den Bahnhofsplatz und durch die Gcbhardstraße und öst­ liche Hornschuchpromenade bis zur Anschlußstelle Stadt­ grenze fahren, also überwiegend durch Wohngebiete! Na­ türlich werden sich aufgrund dieser Verkehrsführungen

Die folgenden drei Karten zeigen die Verkehrsströme in der Fürther Innenstadt, allerdings ohne den Ziel- und Quell­ verkehr, der sich wegen seiner weitgehenden Verzweigung in diesem Maßstab nicht darstellen läßt: Karte I gibt den heutigen Zustand wieder, einschließlich der benutzten Schleichwege. Der Ost-West-Durchgangsverkehr flie ß t über die teil ausgebaute Nordspange an der A lt­ stadt vorbei, während er sich in der Gegenrichtung durch die untere Königstr. und über Marktplatz und Heiligenberg quält. Durchgangsstrecken des stadtteilverbindenden Ver­ kehrs sind die Weiher- und Theresienstraße, Königstraße, Friedrichstraße, Bahnhofstraße (m it dem „Schlenkerer" an der Freiheit), Nürnberger Straße. Als Schleichwege die­ nen unter anderem die Schindelgasse (!) und die Hirschen­ straße in Nord-Südrichtung, sowie die Ottostraße in der Gegenrichtung.

Alternativvorschlag wieder Schleichwege ausbilden; so ist zum Beispiel damit zu rechnen, daß der West-Ost-Verkehr weiterhin durch die untere Königstraße und den Heiligenberg führen w ird. Der Nord-Süd-Verkehr w ird weiterhin die Friedrichstraße be­ nutzen, statt den offiziellen Umweg über Nord- und West­ spange zu machen. Für den Süd-Nord-Verkehr, der bis in die Gabelsbergerstraße umgeleitet werden soll, gibt es nicht einmal Schleichweg-Alternativen, so daß in der Gabelsber­ ger Straße, wo auch noch Gegenverkehr herrscht, m it er­ heblichen Stauungen zu rechnen sein w ird, die bis in die Gebhardtstraße und auf den Bahnhofsplatz zurückwirken werden. Eine weitere Attraktivitätsminderung innenstadt­ naher Wohngebiete ist m it der geplanten Verkehrsführung zwischen Schwabacher und Würzburger Straße im ZickzackKurs über Maxstraße — Ottostraße — Mathildenstraße — Theaterstraße — Rosenstraße — Uferstraße verbunden.

Offizielles Verkehrskonzept der Stadt Fürth Das offizielle Verkehrskonzept, das dem Stadtrat zur Ent­ scheidung vorliegt (Karte II), basiert auf der Westspange im Rednitztal, die vorerst nur m it zwei Fahrspuren in Nord­

Der Verkehr in der Innenstadt w ird also trotz oder gerade wegen dieser Westspange noch unübersichtlicher werden und sogar zu größeren Belastungen und Belästigungen füh­ ren als heute, ganz abgesehen von der Zerstörung des Rednitztales. Der Alternativvorschlag in Karte III, der auf einem V o ll­ ausbau der Nordspange in beiden Fahrtrichtungen basiert, zeigt demgegenüber wesentlich klarere Verkehrsführungen. 9