Chronik der ehemals selbständigen Gemeinden
Ronhof und Kronach
Die Gemeinde Ronhof, bestehend aus den Ortsteilen Ronhof und Kronach, war begrenzt durch die
Alte Reutstraße - Pegnitz - Dynamit - Ortsgrenze Stadeln - Landgraben - Ortsgrenze Buch und
Höfles.
Ronhof wurde erstmals 1396 und Kronach 1225 urkundlich im ״Berg’sehen Reichslehenbuch"
erwähnt. Feststehen dürfte, daß Ronhof schon vor 1396 und Kronach vor 1225 bestanden haben.
Der Orstname Ronhof hatte verschiedene Namensformen, was wohl auch auf eine frühere Entstehung schließen läßt.
1396 Ranhof
1451 Rannhof
1487 Ranhof
1501 Runhoff
1535 Ranhof
1580 Ronhof 1589 Rohnhof 1611 Ronnhof 1618 Roohnhof 1623 Rannhof
1723 Rohnhof 1730 Frohnhof 1818 Rohnhof 1840 Rohnhof 1927 Ronhof
Der älteste bisher bekannte Name ist demnach der Name Ranhof um 1396. Althochdeutsch ״rono”, mittelhochdeutsch ״ron-rone”, was gestürzter Baum heißt, also Siedlung oder Hof bei gestürzten Bäumen, die zur Gewinnung eines Siedlungsraumes gefällt worden waren. Die Nürnberger Waldordnung von 1294 unterscheidet ״stök und ran”. Sie versteht unter ״stök”, die im Waldboden verbliebenen Wurzelstöcke, unter ״ran” das abständige und umliegende Holz. In der Ämterbezeichnung von 1730 wird Ronhof als Frohnhof bezeichnet. Das ״Fr” im Anlaut der späteren Belege hat aber wohl kaum etwas mit dem althochdeutschen ״fron-frone” (Fronhof-Herrenhof) etwas zu tun. Sie scheint vielmehr mundartlich bedingt zu sein, aus der mundartlichen Ausspräche ״af Fruhuf” erklärt sich die Herübernahme des ״F”, ähnlich wie bei Ritzmannshof - Fritzmannshof. Das Grundwort zu Kronach ist ״ach”, zu althochdeutsch ״aha”, das soviel wie Wasser, Wasserlauf, Strömung bedeutet. Das Bestimmungswort gehört zu endhochdeutsch ״Kran-Kranawitu”, eine bayerische Bezeichnung für Wachholderbusch. Kronach ist also die Siedlung am Wasser, an dem Kranichholz bzw. Wachholderbüsche stehen. Möglich wäre auch die Ableitung aus dem althochdeutschen Wort ״cranuh”, mittelhochdeutsch ״kranech” bzw. auf den Vogel Kranich. Kirchlich gehörten Ronhof und Kronach nach Fürth, zu St Michael, wie uns eine Aufstellung der Pfarrsrpengel vom Jahre 1430 zeigt. Im Jahre 1430 wurden Ronhof und Kronach von den Hussiten verwüstet. Der Lehensherr des Dorfes war der Domprobst zu Bamberg, er verlieh die Anwesen an Nürnberger Patrizier. Die erste urkundliche Lehensvergabe war 1451 an den Patrizier von Haller. 29