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Sechste Periode (1717—1718).

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und mit den heiligen Sakramenten versehe. Doch findet sich Lochner an der Spitze eines «Uoworalm» der Fürther Gemeinde, welches 1717 den Erbschutz des Markgrafen anruft, „um an den Gemeindeplätzen einige Ergötzung zn bekommen, und wie in Fürth fast alles untereinander geht, weil die unberechtigten bambergischen Beamten Alles incarceriren, strafen, von Haus und Hof treiben, nach Bamberg oder Forchheim führen, daß doch ihnen der althergebrachte hochsürstlich brandenburgische Schutz nicht entzogen werden wolle"/") — Die Juden hatten früher ein eigenes Schlachthaus. Sie verkauften die Stücke, welche sie nicht genießen dursten, zu billigem Preise an die Christen und brachten ganze Körbe voll in die Gärten vor der Stadt. Seit 1717 war ihnen dies nicht mehr gestattet und sie schachteten seitdem bei den christlichen Metzgern/") — In diesem Jahre waren auch Verhandlungen über den von der Poppenreuther (Heu-) Brücke durch die Domprobstei entfernten Schlagbaum, der wegen der „Pest" von der Gemeinde Fürth war eingerichtet worden."") Von 1717 datirt ist ein Grundplan von Fürth vor­ handen, betitelt: „Grundriß des Fleckens Fürth von Johann Georg Vetter, Ingenieur-Lieutenant." Die einzelnen Häuser sind je nach dem Lehensverband mit verschiedenen Farben be­ zeichnet."') — Bamberg hatte in diesem Jahre, wie oben be­ merkt, das Recht erhalten, Handwerke zu errichten. Jakob Lämmlein von Forchheim, wohnhaft in Fürth, wurde in Nürn­ berg getauft/") (Ueber Abhaltung des zweiten Reformations­ jubiläums in diesem Jahre fand ich keine Notiz.) Die Schreiner waren die ersten, die mit neun Möbel- 1718 schreinern 1718 ein domprobsteiliches Handwerk begründeten/")

Mit ihnen vereinigten sich die Spiegelschreiner M. Maurer, I. G. Ansorg, G. Scheidig, I. M. Keller und K. Schaller. — An der Farrnbacher Landstraße, die damals an der sogenannten Wolfsschlucht (einem noch heute bestehenden Wirthshaus) vor­ überging, wurde ein Sommerkeller in den Felsen gehauen und ausgebaut/") In gleichem Jahre wurde unter die sämmtlichen Hausbesitzer in Fürth die Haard vertheilt. Sie war damals 90 Morgen groß und die darauf gestandene Wal­ dung schon größtentheils abgetrieben. Ein ganzer Hof erhielt zwei Morgen; folglich zählte im Jahre 1718 Fürth 45 BauernFronmnllcr. Chronik von Fürth.

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