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Sechste Periode (1752 — 1754).

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zur Erbauung der katholischen Kirche das Beneficium der Früh­ messe nach Bamberg versetzt worden. Der Domprobst präsentirte dem Bischof diejenigen Geistlichen, die die Frühmesse einstweilen zu lesen hatten."") — Die Judenschaft erweiterte in diesem Jahre durch ein theuer erkauftes Stück Land den jüdischen Friedhof."') Im Sommer 1753 wurden von Ansbacher Husaren 46 Land- 1753 streicher, worunter sich viele Zigeuner befanden, in hiesiger Gegend aufgehoben und nach Fürth eingebracht. Nach einem Beschluß der fränkischen Kreisversammlung wurden sie öffentlich bestraft und hierauf des Landes verwiesen."?) Bamberg sandte 1754 den Domherrn von Erthal eigens nach Wetzlar, um den Landeshoheitsprozeß gegen Brandenburg zu betreiben."°) — In diesem Jahre starb der Wohlthäter der Armen, Leitzmann. Er bedachte die Waisenschule mit einem an­ sehnlichen Legate und bestimmte testamentarisch: „daß die Armenschule wie bisher bei der Gemeine bleiben d. h. nicht wie die domprobsteiliche Schule herrschaftlich werden und deren Auf­ sicht jedesmal vier Administratoren der Art überlassen sein soll, daß ein Leitzmännischer Abkömmling Einnahme und Ausgabe in seinen Händen haben, oder wenn kein solcher vorhanden wäre, der älteste Schöppe an seiner Stelle aufgestellt, die übri­ gen drei aus der dreien Herrschaften Zinsleuten genommen werden sollen." Der gute Stand der Schule verbesserte sich auch immer mehr durch geeignete Administration und Ansamm­ lung kleiner Legate. Die Schule bekam einen solchen Zulauf, daß dem Lehrer später noch zwei Amtsgehilfen beigegeben wer­ den mußten. Der Lehrer bezog bei freier Wohnung wöchentlich 6 st. 15 kr. für 150 arme und Waisenkinder, dann von den übrigen 200 Kindern ein wöchentliches Schulgeld von 12 bis 15 Kreuzern, mußte aber hievon die Gehilfen zahlen."') — Am 24. Oktober 1754, an der Kirchweih, erschien zur Ausübung des Kirchweihschutzes von der Forchheimer Garnison ein bam­ bergisches Commando, bestehend aus einem Corporal und sechs Gemeinen; eben als die Platzjungfer, die mit dem domprobsteilichen Amtmann den Reihen um den Maien eröffnen sollte, mit einer dreimaligen Salve von ihnen begrüßt werden sollte, wie dies altes Herkommen war, erschien von der anderen Seite der Ansbacher Geleitscommissär Meyer mit einem „anmaßlichen