Seite:Fronmüller Chronik.pdf/187

Aus FürthWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Diese Seite wurde noch nicht korrekturgelesen.


Siebente Periode (1774-1775).

173

Fürther Wappens die Hoheitszeichen der damaligen drei Herren Fürths tragen. Siehe S. 43. (Siehe die Fig. 3 der beigegebenen Münzentafel). — Es erfolgten nun mehrere Stiftungen zum Besten dieser Schule. Die Schuladministration wurde in den Stand gesetzt, jährlich am Schulfeste besondere Geschenke auszutheilen, wie z. B. hundert Hemden und eine Anzahl Bücher au die Waisen­ kinder, dann Schuhe und Strümpfe an die zur Konfirmation gehenden Kinder. Am Tage des Examens wurden neugebackene Bretzen an die Kinder und Lehrer vertheilt; im Ganzen gegen 2000 Stück. Die Zahl der Schulkinder soll damals gegen 600 betragen haben. Die erwachsenen Kinder mußten täglich acht Stunden in der Schule zubringen. — Im Vorjahre war auch ein Zeichenlehrer aufgestellt worden."«) — „Den 25. Oktober 1775 schnitt sich die Höglersfrau Ebner 1775 im Kannengießershof den Hals ab. Die Leiche blieb drei Tage

liegen. Dann warf sie der Schindersknecht zum ausgebrochenen Fensterstock heraus, steckte sie in einen alten Sack und fuhr sie auf einem Schubkarren nach Cadolzburg, wo sie am Galgen ver­ graben wurde. — Am 28. Oktober mußte Brillenfabrikant Gulden von Nürnberg wegen Zolldefraudation drei Wochen hier in Arrest zubringen und 400 fl. Strafe zahlen." (Tagebuch des Bürger­ meisters Gruber.) Die im Wochenbett verstorbene Gattin des Diakon Daniel Lochner wurde noch in der Kirche und zwar nächst dem Hoch­ altar unter Assistenz von acht Geistlichen im Priesterornate, be­ graben, auf gleiche Weise dessen Mutter am 28. November d. I. — Christian Gottlieb Albig, ein armer Informator, zugleich Schulmeister in Großreuth, hat eine Chronik von Fürth verfaßt, die noch im Manuscripte vorhanden ist. Der erste Bogen war im Druck erschienen; Albig ließ sich beigehen, die Predigten zweier Geistlichen, des Frühpredigers Burger und des Missionärs Wollhöfer zu kritisiren, wenn auch nur lobend. Auf Nachsuchen Nürnbergs bekam er deshalb vierwöchentlichen Arrest im Geleits­ hause. Am 7. Dezember d. I. wurde er aus dem Gefängnisse entlassen, mit der Warnung, von nun an nichts mehr ohne die Amtscensur drucken zu lassen. Er unterließ hierauf jede weitere Publikation.«") — Das Wappen Nürnbergs an der Doofer Brücke wurde in diesem Jahre auf Befehl der markgräflichen Regierung weggehauen.«") —