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Achte Periode (1792).

vor Gott."«") — Am 14. Febr. wendete sich die fränkische Jndenschaft an die Kreisversammlung, worin sie ihre gedrückte Lage und ihre Wünsche für Verbesserung derselben kundgab. (Siehe Urkunde Nr. XXVII im Anhang.) Der domprobsteiliche Amtmann in Fürth, Burkhard Rost, machte am 14. Februar „vom Markt Fürth" die Anzeige an die Domprobstei, daß die Patente vom Kgl. Preuß. Regierungsantritt, die am Geleits­ hause und an dem Kirchhofthore, sowie in den Vorstädten von Nürnberg angeschlagen waren, von den Nürnbergern wieder abgenommen worden seien. Am Tage darauf berichtete er, daß die Preuß. Patente sofort wieder angeschlagen wurden und daß die Ansbacher Geleitsknechte zu Pferd und zu Fuß den Thäter bis gegen Nürnberg verfolgten, aber nicht mehr einholen konn­ ten. — Unter dem 21. Februar meldete Rost, daß vier Bürger­ meister und einige Schutzführer nebst ihrem anmaßlichen Ge­ meindekonsulenten nach Ansbach reisen, um Glück zu wünschen zum Regierungsantritt und um Bestätigung ihrer Privilegien zu erhalten, namentlich die im vorigen Jahre erst verliehene Weggelds-Einnahme an der unteren Brücke. Am 29. Februar schrieb er, daß sämmtliche, auch domprobsteiliche Wirthe auf das Geleitshaus citirt wurden, wo ihnen geboten wurde', die bei ihnen logirenden Fremden im Geleitsamte anzuzeigen. Den 26. März meldete er, daß der Fürther Meßner, der wegen des Kaisers Leopold II. Tod das Trauergeläute läuten wollte, von dem Gerichtsschreiber und zwei Knechten daran verhindert wor­ den sei. Deshalb sei auch der Poppenreuther Schullehrer und dessen Magd von Soldaten nach Fürth zur Haft gebracht wor­ den.«") Nach einer Mittheilung des Kupferschmids Karl Kißkalt mußte jeder hier neuangehende Bürger, der auswärts gebürtig war, während der preußischen Herrschaft als Aequivalent für die dem Orte garantirte Kantonfreiheit 100 preußische Thaler Aufnahmsgeld bezahlen. — Der Bamberger Amtsverweser We­ niger zu Höchstädt, der als Führungscommissär bei Gelegenheit des Durchmarsches ungarischer und böhmischer Truppen im Humbserschen Gasthofe zu Fürth gegen die Anordnungen des Hofrath Denzel protestirte, wurde arretirt, in die Geleitskaserne geführt und auf einem Halbwagen nach Cadolzburg gebracht. Die Gefangennehmung geschah in Gegenwart der Markgrafen­ wittwe von Bayreuth. Bamberg protestirte. — Freiherr Friedrich