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Achte Periode (1800—1801).

zwei Gerichtsdiener beschäftigt. "*) — Die damalige Taxe normirte 1 Maas Weißbier zu 2 Kreuzer 3 Pfennigen, die Maas braunes ordinäres Bier zu 3 Kr. 3 Pf., die Maas Sommer­ oder Lagerbier zu 4Kr. 1—2 Pf., das Pfund Schweinefleisch zu 12 Kr., das Schöpsenfleisch zu 8'/,, das Rindfleisch zu 10 Kr. 6") — Im September wurde mit Pflasterung der Straße von Fürth nach Nürnberg angefangen."«) — Das spätere kgl. Hauptzollamtsgebäude wurde damals für die kgl. Bank erbaut und dabei ein schöner englischer Garten angelegt. Ebenso wurde das Eckhaus in der Schwabacher Straße Nr. 1 von Gürtler­ meister Joh. Christian Nießner jetzt Wittwe Marie Fried. Beck gehörend erbaut."') — Am 13. Okt. wurde der Judenleibzoll in Nürnberg aufgehoben und dafür ein Passier- und Eintritts­ geld erhoben; auch wurde das lebendige Geleit abgeschafft. Auf den zwei geöffneten Thoren mußten Tagesbillete gelöst und diese bei der Erhebungsbehörde kontrasignirt, sowie beim Ver­ laffen der Stadt wieder abgegeben werden. Verfehlungen dagegen zogen ernste Strafen nach. Jeder Erwachsene zahlte pro Tag 7 Kreuzer am Thor, 30 Kreuzer bei der Erhebungsbehörde. Viehhändler zahlten nur das Thorgeld und 6 Kreuzer für einen begleitenden Freireiter. Kinder und in Prozeßsachen Einkom­ mende zählten nur 13 Kr. Anwesenheit über Thorschlußzeit kostete 30 Kr., Nachtaufenthalt 1 Gulden. In Fürth war die Freude darüber groß und die Gemeinde ermahnte in einer Ver­ ordnung in bombastischer Weise, dieser höchsten Gnade sich durch sittliches Verhalten und durch gutes Betragen würdig zu zeigen."») — Am 19. und 20. Dezember lagerte das von den Oesterreichern bei Altdorf und Feucht geschlagene französische Armeecorps unter Marschall Augereau bei Fürth zwischen Pop­ penreuth und Wetzendorf. Am 21. wurde es von da wieder von den Oesterreichern vertrieben und bis Vach verfolgt, wo es zu einem hitzigen Gefechte kam. Die Franzosen hatten die Bacher Brücke mit zwei Kanonen besetzt, womit die Oesterreicher begrüßt wurden. Eine Scheune wurde in Brand gesteckt und ein Dienstmädchen durch eine Flintenkugel getödtet."») — 1801 Am 5. März 1801 gab Dr. Petz in Fürth dem Rath Neu in Nürnberg das erste Blatterngift. Damit wurde in Nürnberg zum ersten Male geimpft, und zwar der einzige Sohn des Rath Neu.'««) — Am 6. März wurde auf dem Markt zum ersten