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Neunte Periode (1830—1831).

eben mit Herstellung eines artesischen Brunnens in Erlangen beschäftigt war. Ueber den Platz für den Brunnen waren die vereinigten Gemeindekollegien getheilter Ansicht; 15 Stimmen waren für den Hallplatz, 15 für den Holzmarkt. Endlich ver­ einbarten sie sich für den letzteren Vorschlag. Die Bohrung sollte Geometer Lauter und Kupferschmied Lederer unternehmen, die jedoch den Brunnen lieber im Hospitalhofe angelegt hätten. — Meier, M., Gastwirthswittwe, stiftete in diesem Jahre 500 fl. zum Abendgebetläuten in der Auserstehungskirche, ebenso die Privaticre Eckart zum Andenken an den Bäcker Busch 500 fl. 1831

der gleichen Kirche. — Am 11. Februar 1831 eröffnete Dr. Wolfgang Mack von Altenkundstadt dahier seine ärztliche Praxis. — Montag den 21. März fand die feierliche Einsetzung des Rabbiners Dr. Löwi in hiesiger Synagoge statt, nachdem ihm bereits am 20. drei Mitglieder des Vereinsvorstandes und fünf des größeren Ver­ waltungsausschusses bis Langenzenn entgegengefahren waren, um ihn im Namen der Gemeinde zu begrüßen. Dieselbe Deputation geleitete ihn am 21. in seine Wohnung und von dort in das Kaalgebäude, wo sich außer dem ersten Bürgermeister Bäumen zwei Magistratsräthe und außer den kgl. Beamten viele andere Festgäste zur Bewillkommnung versammelt hatten. Von da ging der Zug durch die Reihen der männlichen israelitischen Schul­ jugend, welche den Gefeierten mit einem Gedichte beschenkte, in die Hauptsynagoge, wo nach einem vorausgegangenen Choral­ gesang der Wahlcommissär die Vorstellung und Verpflichtung des vr. Löwi vornahm, der sodann seine Antrittspredigt hielt Die Feierlichkeit schloß mit einem zweiten Chorale. s") — Durch Patent vom 9. April wurde Alexander Freiherr von Reitzen­ stein-Hartungs, kgl. Halloberbeamter, Oberst des hiesigen Land­ wehrregiments. — Im Mai wurde die Bohrung des artesischen Brunnens auf dem Holzmarkt begonnen. — Am 25. Mai wurde hier der Kunsthändler Josef Maillinger geboren, ein Vetter des Kriegsministers gleichen Namens. Im Laufe der Jahre brachte er die bis auf mehr als 100,000 M. angeschlagene kunstgeschicht­ liche Sammlung der „Aonaeenbia" zusammen, welche jetzt Eigenthum der Stadt München und im städtischen Zeughause ausgestellt ist. Er starb 1884 in München im Alter von 54 Jah­ ren. — Die Gesanggesellschaft „Liedertafel" dahier wurde am