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Zehnte Periode (1874).

der Schulen durch die Geistlichkeit; sein Schlußantrag ging auf Bruch mit den alten Traditionen in der Schulaufsicht, strenge Scheidung des staatlichen und kirchlichen Gebietes, Zurückgabe der Schule ihrem eigentlichen Gebiet. Ein nicht endenwollender Beifallssturm gab Zeugniß von der vollkommenen Uebereinstim­ mung der Versammlung mit den Ideen des Redners. Die be­ treffenden Thesen wurden acceptirt. Der Vorsitzende schloß die Verhandlung mit Ausbringung eines dreimaligen Hoches auf den König und auf den Vertreter der Stadt. Ein einfaches Mahl vereinigte noch eine größere Anzahl Festtheilnehmer zu gemüthlicher Unterhaltung bei den Tönen eines Nürnberger Orchesters. Dem Pfarrer W. Scherer dahier wurde die erste Pfarrstelle der Kirche zu St. Jakob in Nürnberg verliehen. Die Nürnberg-Fürther Eisenbahn hatte am 4. Oktober, dem ersten Tage der Fürther Kirchweihe, die stärkste Frequenz seit ihrem Bestehen. Es wurden an diesem Tage 15,213 Per­ sonen befördert und hiefür 1763 fl. vereinnahmt. Die am 17. Okt. im hiesigen Theater aufgeführte Oper „Die Jüdin" war auf folgende Weise besetzt: Eleazar: Diener, Recha: Frau Wagner, Kardinal: Petzer, Leopold: Schüller, Eudoxa: Frl. Greil. — Spiegelwaarenfabrikant Wolf Wolf wurde Armenpflegschaftsrath am 20. Oktober. — Moritz und Sigmund Besels, Großhändler in Galanteriewaaren seit 22. Okt. 30. Okt. An Stelle des verstorbenen Rechtsrathes Frei­ herrn von Haller wurde Bürgermeister Langhans in den Landes­ ausschuß des bayer. Gewerbemuseums in der jüngst stattgehabten Generalversammlung gewählt. Am 11. Nov. wurde zum ersten Male dahier die Oper Lohengrin von Wagner gegeben. Heinrich der Vogler: Petzer, Lohengrin: Diener, Elsa von Brabant: Frau Wagner-Ueberhorst, Talramund: Thalen, Ordrud: Frau Petzer. 19. Nov. Studienlehrer Ed. Groß wurde zum Subrektor an der hiesigen isolirten Latein- und Realschule ernannt und an dessen Stelle Gymnasialassistent G. Oßbereger in Erlangen befördert vr. Wilhelm Königswarter hat seiner Anhänglichkeit an seine Vaterstadt wiederholt in großartiger Weise Aus­ druck gegeben durch Schenkung eines Prachtwerkes (Ladenpreis 2000 Franken) an die hiesige Stadtbibliothek. Es ist dies