Seite:Fronmüller Chronik.pdf/515

Aus FürthWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Diese Seite wurde noch nicht korrekturgelesen.


Elfte Periode (1878).

501

26. Nov. trat als Gast im Stadtheater auf Aug. Junkermann vom Würtemberger Hoftheater in „Onkel Bräsig" als Zach. Bräsig und am 1. Dec. in „Aus der Franzosenzeit" als Möller Voß. — Unter zahlreicher Begleitung wurde am 30. Nov. einer unserer ersten Bürger, Maschinenfabrikant Johann Wilhelm Engelhardt, zu Grabe getragen. Der Verewigte hatte sich durch seine technischen Kenntnisse, durch seine rastlose Thätigkeit und energische Verfolgung seiner Lebensziele, sowie durch seine gün­ stige Wahl von Mitarbeitern zu einem angesehenen Großindu­ striellen und zum reichsten Manne der Stadt emporgearbeitet. In den Gemeindekollegien war er mehrfach für das Wohl der Stadt thätig. Fürth verdankt ihm die schönen Promenaden­ anlagen am linken Ufer der Pegnitz oberhalb der Stadt, die er 1870 u. ff. aus eigenen Mitteln herstellen ließ, um in da­ maliger Nothzeit einer Anzahl von Arbeitern die Subsistenz zu ermöglichen. Seine Hinterlassenen ehrten sein Andenken durch reiche Stiftungen. — Durch Wahlakt vom 2. Dez. wurden als Ersatzmänner für die Gemeindebevollmächtigten gewählt: Gg. Wolfgang Geißelbrecht, Zahnarzt, Lippmann Hausmann, Fabrikant, Eugen Augustin, Kaufmann, Johann Hering, Schrei­ nermeister, Paul Müller, Maurermeister, Joh. Gg. Linz, Ver­ golder, Jean Schildknecht, Fabrikant, Ferdin. Behringer, Fabri­ kant, Wigand Krauß, Schieferdeckermeister, Georg Hubmann, Bäckermeister, Georg Egelseer, Privatier, Daniel Eckart, Agent. — Der Magistrat erließ wegen der nöthig befundenen Auf­ lösung der freiwilligen Feuerwehr eine Bekanntmachung, worin die Gründe zu diesem Beschlusse ausführlich angegeben wur­ den. Als die vorzüglichsten wurden hiebei angeführt, daß die freiwillige Feuerwehr seit dem Jahre 1874 Bestrebungen verfolgte, welche die im Jahre 1864 hergestellte Einheit des Feuerlöschdienstes hiesiger Stadt zerstören, daß dieselbe neuer­ dings das einheitliche Kommando refusirt, indem sie bei Dienst­

leistungen an Brandplätzen nur dem Kommando des Bürger­ meisters sich unterstellen wollte, daß sie eine gesetzwidrige Samm­ lung ausführte, um sich in den Besitz einer eigenen Spritze und einer eigenen Schubleiter zu setzen und daß gefährliche Kolli­ sionen zwischen den beiden Feuerwehrkorps zu befürchten seien. Uebrigens sprach der Magistrat sein Bedauern aus, daß man dem bisher mit Eifer an Sauger und Spritzen geleisteten Dienst