Seite:Fronmüller Chronik.pdf/867

Aus FürthWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Diese Seite wurde noch nicht korrekturgelesen.


und der Initiative seiner Bürger war es, obwohl es im Schatten von Nürnberg lag, zu einer bedeutenden Industriestadt auf­ gestiegen.

Als Georg Tobias Christoph Fronmüller am 13. Dezember 1809 in Fürth im Hause seines Großvaters, des Stadtpfarrers Dr. Fron­ müller zur Welt kam, da waren die Fronmüllers erst seit einigen Jahrzehnten in Fürth heimisch geworden. Sein Großvater, Pfarrer Dr. Georg Tobias Christoph Fronmüller, war erst kurz vorher Stadtpfarrer geworden und damit Nachfol­ ger von Daniel Lochner. Seine Verdienste wurden 1822 in einer Urkunde gefeiert, in der man ihn „durchdrungen von den Ge­ fühlen unbegränzter Verehrung“ als das „erhabene Vorbild ächter Religiosität und Tugendwürde“ bezeichnete, heute erinnert man sich nur noch daran, daß er den alten Altar von St Michael als alten Plunder verkauft hat, in dem man erst später ein großes Kunstwerk entdeckte.

Er war auch der Letzte in einer längeren Reihe von evangeli­ schen Pfarrern, die die Familie Fronmüller in einer geraden Linie hervorgebracht hatte. Da war als Erster der Pfarrer Christoph Fronmüller, der ver­ bürgte Stammvater der Fronmüllers — die Verbindungen zu einem österreichischen Fronmüllergeschlecht sind leider sehr im Dunkeln — der von 1591 bis 1627 lebte. Sein ältester Sohn Con­ rad Fronmüller wurde auch Pfarrer und war unter anderem in Poppenreuth tätig. Dessen zweitältester Sohn Hans Christoph Fronmüller wurde wieder Pfarrer und kam nach St Sebald in Nürnberg. Auch von diesem wurde wieder ein Sohn Pfarrer und zwar Georg Fronmüller, der als Geistlicher nach Gräfenberg kam. Dessen einziger Sohn — eine seltene Ausnahme bei den alten Fronmüllers, wo acht bis zehn Kinder üblich waren — Johann Christoph Fronmüller wurde dann wieder in Gräfenberg Stadtpfarrer und dessen ältester Sohn war der Fürther Stadtpfarrer Dr. Georg Tobias Christoph Fronmüller, in dessen Haus, dem Pfarrhaus von St. Michael, der spätere Medizinalrat ge­ boren wurde. Dieser Stadtpfarrer Dr. Fronmüller hatte wieder zehn Kinder. Das vierte Kind war der Vater des Medizinalrates.

Hier sei nun kurz eingeflochten, daß das neunte Kind des Stadt­ pfarrers, der Kaufmann Joachim Christoph Fronmüller eine Schwester von Pfarrer Wilhelm Löhe, die Babette Conradine Löhe, heiratete. Aus dieser Ehe waren dann acht Kinder hervor­ gegangen. Von diesen Kindern hieß der zweite Sohn Theodor und von ihm stammt Kirchenrat Paul Fronmüller, der erst nach dem