dem damaligen Kampfgeschehen gezeigt. Der Vortrag fand bei der zahlreichen jungen
Zuhörerschaft dankbaren Beifall.
Samstag, 11. April 1931
Der Fürther Apotheker Theodor Bauer, Inhaber der Paulsapotheke in der Amalienstraße, verstarb
im Alter von 65 Jahren an den Folgen einer Lungenentzündung. Bauer betätigte sich nebenher als
heimatkundlicher Wissenschaftler. Er hatte mehrere geologische und botanische Werke verfasst.
In vielen Vereinen und Gesellschaften war Bauer als Vortragender aufgetreten. Bei Exkursionen
waren sein gemütvolles Erzähltalent und seine Freundlichkeit besonders geschätzt.
Die Kurrende sang an diesem Samstag um 15.30 Uhr im Bereich Muggenhof und Schniegling. Der
letzte Gesang hatte dem Waisenhaus 142 RM gebracht.
Alhambra: "Der falsche Feldmarschall" mit Fee Malten und Viasta Burian.
Weltspiegel: "Schützenliesl" mit Cläre Lotto und Livio Pavanelli.
Montag, 13. April 1931
Jedes Jahr an Ostern sammelten die Fürther Geflügelzüchter Eier ein, um sie gemeinnützigen
Organisationen in Fürth zur Verfügung zu stellen. 1931 kamen 4818 Eier zusammen. So wurden
z.B. das Waisenhaus (700), die Diakonissenstation St. Michael (500), das Sophienheim (400), die
Rentnerküche (500), das Kinderspital (250) und das Haus der Niederbronner Schwestern (400) mit
derartigen Eierschenkungen bedacht.
Dem Fürther Zahntechniker und Dentisten Michael Krauß aus der Rosenstraße 15 gelangen auf
dem Gebiet der Zahntechnik einige epochale Erfindungen, für die er das "Deutsche Reichspatent"
erhielt. Neben seiner Praxis unterhielt Krauß ein modernes Laboratorium zur Schaffung von
künstlichem Zahnersatz.
Verspätetes Ostergeschenk für München: In der Meisterrunde zur Süddeutschen Meisterschaft
verlor die SpVgg im Ronhof vor 10.000 Zuschauern ihr Heimspiel gegen Bayern München mit 0:2.
Noch lag die SpVgg nach 11 Spielen auf Platz eins der Tabelle, doch die Konkurrenz holte
mächtig auf.
Dienstag, 14. April 1931
Im Alter von 78 Jahren verstarb der Geheime Kommerzienrat Theodor Löwensohn. Das echte
Fürther Kind leitete jahrzehntelang die weltbekannte Firma "Löwensohn, Lithographische
Kunstanstalt und Bilderbücherfabrik". Löwensohn engagierte sich karitativ. Er begründete
ansehnliche Stiftungen für seine Arbeiter und Angestellten, spendete hohe Beträge für
Stadtverschönerungen und betrieb eine Waldschule in Cadolzburg. Hohe Summen Löwensohns
flossen auch in die Kriegsfürsorge sowie in die allgemeine Fürther Wohlfahrt.
Lu-Li: "Drei Tage Mittelarrest" mit Lucie Englisch und Paul Hörbiger.
Alhambra: "Die Faschingsfee" mit Anni Ahlers und Walter Janssen.
Mittwoch, 15. April 1931
Herr Streng, Eigentümer des "Strengs-Parks" forderte von der Stadt Fürth aufgrund der im
Kaufvertrag über die Teilung seines Parks festgelegten Verpflichtungen den Bau einer
Unterführung und die Tieferlegung der Parkstraße. Die Stadt Fürth wehrte sich mit der
Begründung, dass ihre finanzielle Lage die Durchführung des Projektes nicht gestatte. Der
Rechtsbeistand von Herrn Streng begegnete diesem Einwand mit der Bemerkung, dass die Stadt
Fürth seit Jahren immer nur Ausflüchte suche, um sich ihren notariell übernommenen
Verpflichtungen zu entziehen. Herr Streng drohte jetzt mit einer Schadenersatzklage gegen die
Stadt Fürth.
Lagen im Trend: Die Fürther Schreibwarenhändler setzten den Preis für Schulhefte herab. Das
Schulheft DIN A 5 kostete wieder 10 Pfennige wie zur Vorkriegszeit.
Stadttheater Fürth: "Der Tenor".
Donnerstag, 16. April 1931
Seite:Kuntermann 1931.pdf/21
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