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Freitag, 15. April 1932 Die NZ wandte sich in einem Artikel an den wohlhabenden Teil der Fürther, um insbesondere notleidende Familien ehemaliger Kriegsteilnehmer zu unterstützen. Gerade die Kriegsopfer waren durch Kürzungen, Abzüge oder gar Streichungen ihrer Kriegsrenten in Armut geraten. Eine "Interessen- und Hilfsgemeinschaft Deutscher Kriegsteilnehmer, Kriegsbeschädigter und Hinterbliebener" mit Sitz in Nürnberg vermittelte Adressen. An den Anlagen gegenüber dem Ludwigsbahnhof sowie an der Hornschuchpromenade hatten Arbeiter des Stadtgartenamtes die letzten Reste des Winters beseitigt und das Wasser aufgedreht. Ab jetzt plätscherten die Springbrunnen wieder. Samstag, 16. April 1932 Heiner Medick, der Pächter des Fürther Stadtparkrestaurants, warb in Anzeigen um den Besuch seiner Gaststätte. Ab 17. April wurde dort in der Zeit von 6 bis 9 Uhr täglich das Fürther Heilwasser verabreicht. Dazu gab es bei Kurkonzerten ein "kurgemäßes Frühstück". Am Freitag hatte die "Partei des Christlichen Volksdienstes" im Gasthaus "Zum Bären" in Burgfarrnbach zu einer Wahlversammlung eingeladen. Da aber fast ausschließlich nationalsozialistische Männer und Frauen anwesend waren, erklärte der Redner angstvoll, dass er vor diesen nicht sprechen könne. Er forderte die Anwesenden schließlich auf, zur größeren Wahlversammlung der Partei nach Fürth zu kommen und schloss schnell die Versammlung. Kristall-Palast: "Wenn dem Esel zu wohl wird ..." mit Ferdl Weiß. Stadttheater Fürth: "Vor Sonnenuntergang". Montag, 18. April 1932 Am Samstag wurden die Patienten der Lungenheilstätte im Fürther Stadtwald durch einen Bunten Abend des "Bergholdschen Mandolinen- und Gitarrenklubs Fürth" erfreut. Das abwechslungsreiche Programm umfasste auch gesangliche und humoristische Darbietungen. Die SpVgg verlor am Sonntag ihr Auswärtsspiel vor 18.000 Zuschauern gegen Bayern München mit 0:2. Nach einem Platzverweis des Fürther Verteidigers Hagen spielte man ab der 54. Minute nur noch zu zehnt. Aussichten auf die Meisterschaft hatte man nicht mehr. Das Alhambra-Kino veranstaltete am letzten Freitag einen fröhlichen Nachmittag in Form einer Sondervorstellung für Jungen und Mädchen der hiesigen Waisenhäuser und Jugendhorte. Die Kinder sahen den Tonfilm "Der Herr Bürovorsteher" sowie den Kulturfilm "Im Spreewald". Dienstag, 19. April 1932 Am Samstagabend hatten sich im geschmückten Geismannsaal Ehrengäste und geladene Vereine eingefunden, um das 100-jährige Jubiläum des "Chorvereins Fürth" würdig zu begehen. Schon nach den ersten Orchesternummern legte sich eine gemütliche Stimmung über die Tische mit den Vereinsstandarten. Nach der Begrüßungsrede des 1. Vorsitzenden folgten "Fahnenbandüberreichungen" mit entsprechenden Vorsprüchen. OB Wild überreichte nach seiner Rede die Figur eines Minnesängers des Fürther Holzbildhauers Konrad Schmidt als Geschenk für das Vereinslokal. Danach hielt der Vorsitzende des Fränkischen Sängerbundes die Festansprache. Anschließend wechselten Orchester- und Chorbeiträge einander ab. Erst weit nach Mitternacht ging man auseinander. Mittwoch, 20. April 1932 Die Kurrende sang am letzten Samstag in der Königstraße. Der Gesang der Vorwoche hatte insgesamt 50 RM für das Waisenhaus erbracht. Zum bisher nur in der Alexanderstraße 16 beheimateten Milchladen kam nun eine Filiale in