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Ab dem gestrigen Freitag bot Metzgermeister Hofmann in seinem Laden in der Nürnberger Straße 49 erstmals seine Fleisch- und Wurstwaren an. Er bat in Anzeigen in der NZ die Fürther Bevölkerung um regen Zuspruch. Die Kurrende sang an diesem Samstag um 15.30 Uhr in Dambach. Beim letzten Gesang gingen 29 RM für das Waisenhaus ein. Montag, 9. Mai 1932 Im Fürther Stadtrat entstand eine erregte Diskussion um eine mögliche "Einschränkung des Familienbad-Betriebs" im Flussbad. Besonders der katholische Teil der Fürther Bevölkerung stand für eine Abschaffung. Aus der Praxis wurde geschildert, dass immer wieder halbwüchsige Burschen Mädchen unterschwimmen und nach ihnen grapschen. Trotz der "sittlichen Missstände" stimmte der Stadtrat schließlich einer Beibehaltung des FamilienbadBetriebes zu. Im Zahlbad kostete damals der einmalige Besuch für Erwachsene mit obligatorischer Nutzung der Auskleidehalle 25 Pfennige, für Knaben und Mädchen bis 16 Jahre 15 Pfennige. Der aus Fürth stammende Filmschauspieler Paul Hartmann (u.a. Mitglied des Wiener Burgtheaters) wurde von der "Ufa" (größte deutsche Filmgesellschaft) für fünf weitere Großfilme verpflichtet. Dienstag, 10. Mai 1932 In den Räumen des Kunstvereins Fürth in der Hirschenstraße eröffnete OB Dr. Wild die "erste allgemeine Fürther Amateur-Lichtbild-Ausstellung". Die Fürther Bevölkerung hatte bis Ende Juni die Gelegenheit, die 863 (!) Fotos der 107 Amateurfotografen (99 Herren und 8 Damen) zu bewundern. Für eine Prämierung der besten Fotos standen gestiftete Preise der Fürther Geschäftswelt zur Verfügung. Der Eintritt war frei. Die NZ veranstaltete am 11. Mai eine "Blütenfahrt" nach Schloss Weißenstein (Pommersfelden) mit der Rückfahrt über Forchheim, Effeltrich, Neunkirchen a.Br. und Erlangen zum Ausgangsort Fürth. Der Tagesausflug per Omnibus mit einer Streckenlänge von 125 km kostete 2,50 RM pro Person und war umgehend ausgebucht. Die NZ organisierte deshalb einen Tag später eine zweite Fahrt zum gleichen Preis. Kristall-Palast: "Schatten der Unterwelt" mit Dary Holm und Harry Piel. Stadttheater Fürth: "Iphigenie auf Tauris". Mittwoch, 11. Mai 1932 Die Kapelle der Landespolizei spielte am Sonntag in der Hindenburganlage (heute Adenauer-Anlage) bei ihrem Standkonzert mit folgender Musikfolge: "Germanenmarsch", "Ouvertüre zu Oberon", ""Ehret eure deutschen Meister", "Sonne über Deutschland", "An der schönen blauen Donau" und "In der Treue liegt das Heil". Am 12. Mai veranstaltete der Fürther Volksbildungsverein im Berolzheimerianum seinen 13. Unterhaltungsabend für erwerbslose Fürther Frauen und Männer. Als Künstler wirkten überwiegend Mitglieder des Nürnberg-Fürther Stadttheaters mit. Die vom Wohlfahrtsamt ausgegebenen Karten berechtigten bei freiem Eintritt zum Besuch. Lu-Li: "Mamsell Nitouche" mit Anny Ondra und Georg Alexander. Kristall-Palast: "Reserve hat Ruh!" mit Lucie Englisch und Fritz Kampers. Donnerstag, 12. Mai 1932 In der NZ warb man für eine dreiwöchige Reise nach New York und Umgebung. Die Hin- und Rückreise mit einem Hapag-Schnelldampfer dauerte jeweils eine volle Woche. Die Reise von Hamburg aus kostete einschließlich Hotel und Verpflegung in New York nur 610 RM. Die geführte Tour wurde von einem Reisebüro am Marktplatz 4 angeboten. Die gesundheitliche Wirkung des Quellwassers am Fürther Espan war noch aus der Vorkriegszeit hinreichend bekannt. Jetzt sollte im Fürther Stadtpark ein "Radium-Kurbad"