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Alhambra: „Die Welt ohne Maske“ mit Harry Piel und Olga Tschechowa. Weltspiegel: „Die letzten Tage von Pompeji“ mit Nina da Liguro und Maria Corda. Freitag, 20. April 1934 Da auf Wunsch Hitlers eine offizielle Feier seines Geburtstages unterbleiben sollte, beschloss der Fürther Stadtrat, 4000 RM aus Stiftungs- und sonstigen Mitteln bereitzustellen, um den vom Wohlfahrtsamt betreuten Personen in der Kleeblattstadt eine kleine Freude zu bereiten. Unter Beteiligung von rund 40 Lastwagen fuhren Mitglieder des „NS-Kraftfahrer-Korps“ mehrere Stunden durch Fürth, um für die Mitgliedschaft im Förderverband des Deutschen Arbeitsdienstes zu werben. Dies geschah mit Fanfarenbläsern an der Spitze und an verschiedenen Haltepunkten mit Sprechchören, die die Bevölkerung zum Beitritt aufforderten. Samstag, 21. April 1934 Cadolzburg rüstete sich traditionell zum ersten Blütensonntag. Die prächtige Kirschblüte lockte die Fürther in Scharen in den Hohenzollern-Ort. Man reiste dazu mit der „Mockel“ an, die am Fürther Hauptbahnhof startete, zog vor Ort durch die „Blöih“, verweilte zur Rast in einem der Cadolzburger Restaurants und fuhr abends wieder mit dem Zug zurück. Stadttheater Fürth: „Der Vogelhändler“, Operette von Zeller. Kristall-Palast: „Gretel zieht das große Los!“ mit Lucie English. Lu-Li: „Sechs Frauen und ein König“ mit Charles Laughton und Merle Oberon. Montag, 23. April 1934 Zwar war am Wochenende das Wetter nicht ideal, aber in den späten Nachmittagsstunden kam doch die Sonne hervor. Dies genügte, um etwa 20.000 Besucher zur Kirschblüte nach Cadolzburg zu bringen. Die meisten kamen mit dem Zug, ein Teil jedoch auch mit dem Fahrrad. In den Lokalen des Ortes gab es keinen freien Platz. NSDAP-Ortsgruppenführer Lemler sorgte sich um den Luftschutz und richtete über die Presse einen allerletzten Appell an die Fürther Volksgenossen, Mitglied im Reichsluftschutzbund zu werden. Göring hatte die Organisation 1933 ins Leben gerufen, doch nur wenige Fürther sahen die Notwendigkeit einer Mitgliedschaft ein. Im Geismannsaal veranstaltete die Ortsgruppe Fürth-Nord ihre „Bannerweihe“. Im festlich dekorierten Saal kam es nach Musikdarbietungen, Chorgesang und vorgetragenem Prolog zur Fahnenweihe durch Stadtrat Schreiner. Motto: „Die Fahne muss stehen, wenn der Mann auch fällt!“ Dienstag, 24. April 1934 Wieder einmal erging ein Aufruf an die Fürther Bevölkerung, für die Tage des „Banntreffens“ die Häuser der Stadt mit Flaggen und Wimpeln zu schmücken. Bannführer Heusinger überbot sich in Superlativen: „Fürther! Dieses Banntreffen ist etwas ganz Großes! Es ist das erste Mal, dass die Jugend Adolf Hitlers, in Fürth in solchen Massen marschiert, um ihre Geschlossenheit zu zeigen. Gebt diesem Ereignis ein würdiges Gepräge ...“ Im Vorfeld der Feierlichkeiten zum 1. Mai wies die „Deutsche Arbeitsfront – Kreisleitung Fürth“ darauf hin, dass das Betreten des Platzes der SpVgg am 1. Mai ohne Plakette verboten ist. Es bestehe Einlasskontrolle. Die Plakette in Verbindung mit der Eintrittskarte kostete 50 Pfennige, erhältlich in der Geschäftsstelle Hirschenstraße 24, Zimmer 5. Weltspiegel: „Der Doppelgänger“ mit Camilla Horn und Gerda Maurus. Mittwoch, 25. April 1934 In Fürth marschierte am vergangenen Sonntag die SA. Start war in der Friedenstraße. Für