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„Schlageter-Denkmal“ entstehen sollte. Nach Zertrümmerung der Straßendecke und Ausheben der Erdmassen wurden die Rohre verlegt. Zur Information über die Rohglaserzeugung brachten vier Omnibusse die Belegschaft der damaligen Fürther Firma „Flabeg GmbH“ (Spiegelglasherstellung) zum Werk Weiden in die Oberpfalz. Generaldirektor Dr. Seeling hatte die Einladung der Mitarbeiter nach Weiden organisiert. Nachts ging es wieder nach Fürth zurück. Mittwoch, 30. Mai 1934 Pg. Lemmler sprach bei der NS-Frauenschaft, Ortgruppe Fürth-Mitte, in der Gaststätte Humbserbräu. Er sprach von der Aufgabe der deutschen Frau als Hüterin des deutschen Volksgutes: „Die Aufgabe der deutschen Frau liege darin, echtes Deutschtum in noch fernstehende Kreise hineinzutragen und den Standesdünkel zu bekämpfen. Sie muss vor allem erzieherisch wirken in ihrem Heim, in ihrer Familie ... Auf die Größe des Herzens, auf die Einfachheit und Schlichtheit des Wesens kommt es an. Durch ihre Bescheidenheit beweist die deutsche Frau den wahren Nationalsozialismus.“ Im Hof des Max-Linsmeier-Heimes versammelten sich 104 Fürther Teilnehmer der NSGemeinschaft „Kraft durch Freude“, um in Anwesenheit von OB Jakob die letzten Instruktionen zum Erholungsaufenthalt entgegenzunehmen. Am Sonntag fuhr ein Teil in die bayerischen Berge, der andere Teil an die Nordsee zur Erholung. Donnerstag, 31. Mai 1934 Die noch laufenden Fußballspiele um den Gewinn des „Julius-Streicher-Pokals“ erlaubten es den hiesigen Sportvereinen nicht, ihre Mannschaften zum traditionellen 17. Groß-Staffellauf Nürnberg-Fürth zur Verfügung zu stellen. Der Staffellauf wurde deshalb auf Mitte August verschoben. Meldungen vom Fürther Wochenmarkt: Die Anbaugebiete im Knoblauchsland litten unter dem derzeit herrschenden Regenmangel. Das Angebot an Gemüsen wurde knapper, zumal der Spinat jetzt zur Neige ging. Bohnen und Tomaten waren noch verhältnismäßig teuer. Kopfsalat erfreute sich großer Nachfrage. Bei Obst ging das Angebot an Rhabarber jetzt immer weiter zu Gunsten von Kirschen zurück. Die Mitgliedersperre in der HJ wurde aufgehoben. Aus organisatorischen Gründen bestand sie wegen Arbeitsüberlastung des Personals seit 20. Januar 1934. Jetzt war es jedem Fürther Jungen wieder möglich, sich „in die Jugend Adolf Hitlers“ einzureihen. Freitag, 1. Juni 1934 Fahnen heraus! Die Fürther Bevölkerung wurde zum x-ten Male gebeten, ihre Häuser zu beflaggen. Damit sollte Verständnis für die Notwendigkeit einer Deutschen Luftfahrt während der Reichsflugwerbewoche signalisiert werden. Frankenführer Julius Streicher wandte sich in einer Rede in Eichstätt an die offenen und versteckten Feinde des Staates, die das neue Deutschland noch nicht anerkannten. Mit rücksichtsloser Schärfe geißelte Streicher die Verräter an dem neuen Reich sowie diejenigen, die sich gegen den Befehl des Führers aufzulehnen wagen, weil sie das Wort „Gemeinnutz vor Eigennutz“ noch nicht begriffen haben. Der Bürgermeister von Eichstätt entgegnete Streicher: „Mein Gauführer! Sie gingen für dieses neue Deutschland und auch für Eichstätt in die Gefängnisse. Ihnen blieben keine Not und Bitterkeit erspart. Heute mussten Sie erkennen, dass auch Eichstätt erwacht ist“. Samstag, 2. Juni 1934 Nach der Ehrung des Frankenführers Streicher im Fürther Kulturverein schwärmte die Presse von der Renovierung des früheren Logengebäudes der Freimaurer. Wo früher „spukhafte Geheimniskrämerei peinlichst vor der Außenwelt abgeschlossen war“, da hatte die nationalsozialistische Revolution Licht in das historische Anwesen gebracht! Neben einer