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beteiligen. Vor Abmarsch sollte Staatsrat Albert Forster in einem feierlichen Akt im festlich geschmückten Stadttheater die Ehrenbürger-Urkunde überreicht werden. Allen im Handelsregister eingetragenen Fürther Firmen wurden nun sogenannte „Verpflichtungsscheine“ zugesandt. Diese sollte man ausfüllen und an die Geschäftsstelle für das Winterhilfswerk 1934/35 in der Friedrichstraße 22 einsenden. Die Firmen wurden über die Presse zu Spenden aufgefordert. So hieß es wörtlich: „Wir erwarten bestimmt, dass sich keine Firma von dem gewaltigen Kampf gegen Hunger und Kälte ausschließt.“ Samstag, 27. Oktober 1934 Für den Besuch von Staatsrat Forster am „Tag des Handwerks“ gab es einen extra Aufmarschplan für den Bereich Königstraße und Dreikönigsplatz im Umfeld des Rathauses. Forster sollte um 11.30 Uhr zu den aufmarschierten NS-Organisationen und zur eingeladenen Fürther Bevölkerung sprechen. Der meiste Text des Lokalteils war dem Werdegang sowie Berichten aus der Kampfzeit des Fürthers Albert Forster gewidmet. In Anzeigen wurden die Parteigenossen und -genossinnen Fürths und Umgebung darauf hingewiesen, dass die Restauration „Schuh`s Keller“ zwischen Fürth und Zirndorf seit 26. Oktober unter neuer Leitung stand. Man warb mit gutem Bauernschinken, prima Bohnenkaffee und vorzüglichen Bieren der Brauerei Geismann. Extra Vermerk am Ende der Anzeige: „Juden nicht erwünscht!“ Zentral-Lichtspiele: „Die Nacht der großen Liebe“ mit mit Gustav Fröhlich. Lu-Li: „Früchtchen“ mit Franziska Gaal und Hermann Thimig. Montag, 29. Oktober 1934 Heilrufe pflanzten sich bis in die Zuschauerreihen des Fürther Stadttheaters fort, als Gauleiter und Staatsrat Forster in Begleitung von OB Jakob mit den Herren ihrer Begleitung eintrafen. OB Jakob gab auf der Bühne einen Rückblick auf die Jugendzeit Albert Forsters, der angeblich unter marxistisch-jüdischen Einfluss in der rötesten Stadt Bayerns aufwuchs. Originalton Jakob: „Nun wissen wir auch, was Albert Forster für uns Fürther ist: Er ist die Verkörperung des neuen Deutschlands, ein sicherer Garant unserer nationalsozialistischen Bewegung, deren Kampf der Zukunft gilt und dem großen, freien Vaterland späterer Generationen.“ Mit bewegten Worten nahm Forster die Ehrenbürgerschaft an. Vor dem Fürther Rathaus kam es anschließend zu einer machtvollen Kundgebung. Nach Musikbeiträgen ergriff der älteste Kämpfer und jüngste Ehrenbürger Fürths selbst das Wort und sprach etwa eine Stunde lang zur Bevölkerung über den Klassenkampf vergangener Jahre: „Deutschland den Deutschen – und keiner fremden Rasse.“ Mit Sieg-Heil auf das deutsche Volk, auf das Vaterland und auf den Führer Adolf Hitler schloss OB Jakob nach Absingen der Nationalhymne eine der größten Kundgebungen, die Fürth jemals erlebt hatte. Die SpVgg gewann ihr Auswärtsspiel gegen Bayern München mit 2:1. Tore für Fürth durch Förster und Wolf. Damit lag die SpVgg nach sieben Spielen mit vier Siegen und drei Unentschieden noch ungeschlagen an der Spitze der Tabelle. Dienstag, 30. Oktober 1934 Am Montag stattete Gauleiter Forster in Begleitung von OB Jakob dem Humanistischen Gymnasium an der Königstraße einen Besuch ab. Schüler- und Lehrerschaft hatten sich dazu in der festlich geschmückten Turnhalle versammelt. OStD Dr. Kalb betonte, dass mit Forster und Göring nun schon zwei bedeutende Männer des neuen Deutschlands aus den Fürther Schülerreihen hervorgegangen seien. Forster erzählte anschließend der Schülerjugend von seinen Kampfjahren in der nationalsozialistischen Bewegung. Mit einem Sieg-Heil auf Danzig und seinen Gauleiter und dem Gesang des Horst-Wessel-Liedes schloss der Aufenthalt Forsters in seiner ehemaligen Schule. Weltspiegel: „Du bist für mich die schönste Frau“ mit Francis Day und Carl Brisson. Mittwoch, 31. Oktober 1934