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NSDAP 79,4% der gültigen Stimmen. Kandidiert hatten noch das Christlich-nationale Zentrum, die SPD sowie die Kommunisten. Aufgrund des großen Erfolges kam es noch am Wahlabend in den Landkreisen zu größeren Aufmärschen von SA und SS, was von der Bevölkerung (angeblich) mit großer Begeisterung aufgenommen wurde. Der Wahlerfolg der Nazis wurde überwiegend der Propagandaarbeit des aus Fürth stammenden Gauleiters Albert Forster zugeschrieben. Gastwirt Müller vom Café Flora in Dambach warb mit Anzeigen um den Besuch seines renovierten Lokals – jetzt mit neuer Kühlanlage und Zentralheizung. Am Eintopfsonntag zog am Vormittag die SA mit Musikkapellen und Transparenten durch die Straßen Fürths, um an den Eintopfsonntag zu erinnern. Die mitgeführten Transparente ähnelten riesigen Kalenderblättern mit der Aufschrift „Sonntag/18./ Eintopf-Sonntag“. Die SpVgg blieb weiter ungeschlagen: Bei ihrem Heimspiel im Ronhof vor 3000 Zuschauern besiegten die Kleeblättler Jahn Regensburg mit 1:0. Das Siegtor erzielte Leupold I durch Elfmeter. Damit blieb man weiter auf Platz eins der Gauliga Süd. Kristall-Palast: „Heinz im Mond“ mit Heinz Rühmann. Dienstag, 20. November 1934 Ab Montag, 19. November 1934, wurde auch in Fürth eine Bierpreissenkung wirksam. Ein Liter helles Lagerbier vom Fass kostete jetzt nur noch 0,46 RM, eine 0,5-Liter-Flasche dunkles Lagerbier 0,23 RM. Die Preissenkung betrug durchschnittlich 2 Pfennige. Dr. Wagner, Organisator des Fürther Winterhilfswerkes 1934/35, bedankte sich über die Presse bei der Firma Gustav Schickedanz für die großzügige Firmenspende in Höhe von 10.000 RM. Nachsatz in der NZ: „Nachahmung wird empfohlen.“ Alhambra: „Theodor Körners große Liebe“ mit Willi Fassbaender und Dorothea Wieck. Stadttheater Fürth: „Der eiserne Heiland“, Oper von Oberleithner. Mittwoch, 21. November 1934 (Wegen des Buß- und Bettages erschien an diesem Tag keine Zeitung.) Donnerstag, 22. November 1934 In den Ausstellungsräumen der Gaststätte „Goldener Schwan“ am Grünen Markt kam es zu einer reichhaltig zusammengestellten Insektenbörse. Organisator war die „Naturwissenschaftliche Vereinigung Iris“. Es herrschte an dem Wochenende reger Betrieb. Auch das „Naturwissenschaftliche Museum Fürth“ erwarb einige der ausgestellten Kostbarkeiten. Die Wärmestuben wurden bis auf Weiteres in den Räumen des Anwesens Katharinenstraße 1 untergebracht. Man öffnete ab Montag, 26. November, jeweils von früh 8 bis 19 Uhr zur allgemeinen Nutzung. An Samstagen wurde ab 12 Uhr mittags geschlossen. An Sonntagen blieben die Wärmestuben zu. Die zur Verfügung stehenden Räume waren nach Männern, Frauen und Kindern getrennt. Den Anweisungen des Aufsichtspersonals war Folge zu leisten. Freitag, 23. November 1934 Einer der bekanntesten Fußballspieler Deutschlands war damals Loni Seiderer. Der in Fürth Geborene spielte zeitweise auch beim Erzrivalen 1. FC Nürnberg, kehrte 1917 aber wieder nach Fürth zurück, wo er bis 1928 in hunderten von Spielen für die SpVgg aktiv war und auch acht Mal in der deutschen Nationalmannschaft spielte. Danach wurde Seiderer Trainer und Sportlehrer. (Seiderer hatte im Sportforum Berlin die Prüfung zum Sportlehrer als Jahrgangsbester absolviert). In der Saison 1934/35 trainierte er die Spieler der SpVgg mit großem Erfolg. Eine Persönlichkeit nicht nur auf dem Spielfeld! Das damals schon älteste Bahnwärterhaus Deutschlands wurde 100 Jahre alt. Das Häuschen knapp an der Nürnberger Stadtgrenze gelegen, wurde im Jahre 1834 errichtet.