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Freiheit) erreichten monatlich stets 3000 Gespräche, ein Beweis für die gute Frequenz der einzelnen Münzfernsprecher. Freitag, 29. März 1935 Im Vorfeld des 100-jährigen Jubiläums der ersten Eisenbahn Deutschlands 1835 konnte man Erinnerungen eines regelmäßigen Nutzers der Ludwigseisenbahn in der NZ nachlesen. Erstmals war dieser 1856 als Kind mit der Bahn zwischen Fürth und Nürnberg gefahren. Der Zugverkehr zwischen Nürnberg und Fürth fand täglich von 7 bis 20 Uhr statt. Gehalten wurde in Muggenhof. Nachmittags hielten die Züge stets dort. Vormittags fuhr der Zug durch, außer man rief dem Lokomotivführer beim Einsteigen zu: „In Muggenhof fei halten!“ Die seit 1856 rollende Staatsbahn hatte stets Vorfahrt. Bei einem möglichen Kreuzen in Doos brachte der Streckenwärter die Ludwigsbahn mit einer roten Fahne zum Stehen und ließ die Staatsbahn zuerst passieren, danach setzte sich die Ludwigseisenbahn wieder in Bewegung. Lu-Li: „Punks kommt aus Amerika“ mit Sybille Schmitz und Attila Hörbiger. Kristall-Palast: „Die Katze im Sack“ mit Magda Schneider und Wolf Albach-Retty. Samstag, 30. März 1935 Vom 23. bis 31. März führte das Winterhilfswerk eine letzte Straßensammlung durch. Für 10 Pfennige gab es in den Straßen Fürths das WHW-Abzeichen in Form des Edelweißes zu kaufen, der Lieblingsblume Hitlers. Das Alhambra-Kino zeigte am Wochenende zu mehreren Vorstellungsterminen den Boxkampf Schmeling gegen Hamas in voller Länge. Über die Presse wurde die Bevölkerung aufgefordert, sich dieses „sportchronistische Spitzenwerk“ unbedingt anzusehen. Stadttheater Fürth: „Der Vetter aus Dingsda“, Operette von Künnecke. Montag, 1. April 1935 Wie alle Jahre zogen die Fürther Kriegervereine wieder vom Dreikönigsplatz zum Bismarckturm auf der Hardhöhe, um mit vielen Gästen den 120. Geburtstag des Altreichskanzlers Bismarck zu feiern. Reden wurden gehalten, Kränze niedergelegt, aber das regnerische Wetter ließ kaum Feierstimmung aufkommen. Die Festlichkeit endete nach Einbruch der Dunkelheit mit dem Entzünden eines Holzstoßes auf dem Turmkranz. Nach einem Propagandamarsch durch die Straßen Fürths versammelte sich – wie auch in anderen Städten – am vergangenen Sonntag um 10 Uhr die NS-Jugend zur „1. JungarbeiterKundgebung“ im Fabrikhof der Süddeutschen Lebensmittelwerke an der Karolinenstraße. Auf der großen Freitreppe und im Hof hatten sich die einzelnen Formationen tief gestaffelt aufgestellt, um über Lautsprecher der Rede des Reichsjugendführers Baldur von Schirach zu lauschen. Die SpVgg verlor ein Gastspiel bei Eintracht Frankfurt mit 0:1. Tagelanger Dauerregen machte den Platz fast unbespielbar. Dienstag, 2. April 1935 Alle angemeldeten 82 Prüflinge hatten die Aufnahmeprüfungen in die erste Klasse der Oberrealschule Fürth bestanden. Bei der Verlesung der Ergebnisse machte ihnen OStD Dr. Hauser klar, dass sie sich erst in einer dreimonatigen Probezeit durch anstrengende Arbeit bewähren müssen. Schulbeginn war damals der 24. April. Der Fürther Stadtchronist Paul Rieß hatte das „Hexenhäusle“ als Modell geschaffen und im Schaufenster des Lebensmittelgeschäftes Schwab in der Königstraße 67 ausgestellt. Am damaligen Hohlweg (Robert-Koch-Straße) unterhalb des Hexenhäusle soll der Sage nach einst ein Einsiedler in einer Klause gelebt haben. Anzeigentext 1935: „Es schauen drei Mädels zum Fenster hinaus: Die Käte, die Grete, die Mimi. Drei blitzsaubere Mädels ein blitzblankes Haus mit Ata, Persil und Imi.“ Am Dreikönigsplatz wurde ein „Blumenautomat“ in Betrieb genommen. Nach Einwurf