s zu Anfang dieses Jahres erfolgte auch in der Stadt
Fürth, wie anderorts, die Beseitigung (les Mülls, d. i. aller
Küchenabfälle, Lumpen, Geschirrbruch, Asche und Unrat
aller Art, in der primitivsten Weise.
Die Sammlung in den Häusern geschah in beliebigen Gefäßen,
zumeist ohne Verschluß; diese wurden zur Zeit der Müllabfuhr vor
die Häuser auf die Straße gestellt. (Abb. 1).
Die Müllsammelwagen waren gleichfalls einfache Kästen mit
Klappdeckel, welche keinen Schutz gegen Verstäubung des Mülls so
wohl beim Einladen, als auch beim Fahren desselben nach den Ablade
plätzen gewährten. Unter diesen Belästigungen litt nicht nur die
Bedienungsmannschaft, sondern jedermann, den gerade sein Weg an
diesem unhygienischen Geschäft vorbeiführte. (Abb. 2 u. 3).
Auch die Ablagerungsplätze waren nichts weniger als einwand
frei; die Plätze waren in nächster Nähe von Behausungen. Die
Umwohnerschaft war daher der Gefahr, die durch die unvermeidliche
Verstäubung des Unrats entsteht, fortwährend ausgesetzt und wurde
auch durch die Ausdünstungen des Unrates und durch Insektenplage
oft in ganz erheblicher Weise belästigt. (Abb. 4).
Hiezu kommt, daß trotz des polizeilichen Verbotes auf den
Ablagerungsplätzen fortwährend herumgewühlt, und Gegenstände
aus dem dort abgelagerten Unrat gesammelt wurden. Zumeist konnte
man Kinder im Entwicklungsalter bei dieser für ihre Gesundheit so
gefahrdrohenden Arbeit beschäftigt sehen. (Abb. 5).
Nun hat die Stadtgemeinde Fürth ihren Bewohnern ein Ge
schenk beschert, das jeder Hygieniker hochschätzen muß: Eine allen
Anforderungen der Neuzeit entsprechende Müllbeseitigung. Sie hat
durch Errichtung ihrer Müllverbrennungsanstalt, als erste Stadt in
den süddeutschen Staaten, vor den Hemmnissen, die sich bekanntlich
vor allen Neuerungen auftürmen, nicht Halt gemacht, sondern durch
die Tat bewiesen, daß die in dieser Hinsicht unbedingt notwendigen
hygienischen Verbesserungen auch wirtschaftlich zum Segen der
Stadt voll und ganz möglich, ja sogar mit Nutzen durchzuführen sind.
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Seite:Müllabfuhr und Müllverbrennung (Buch).pdf/3
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