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Oberrealschule • Mädchenrealgymnasium ■ Hum. Gymnasium • Handelsschule Fürfh NÜRNBERG-FÜRTHER SCHÜ LER ZEITU N G

Jahrgang 4 / Nr. 4

April 1957

Preis 30 Dpf.

Der K reisju g en d rin g lud ein:

Die Schülermitverwaltung tagte 28 Schulsprecher tra fe n sich - W e n ig E n tg e g e n k o m m e n seitens D ire k to ra t und Schülerschaft

Auf Einladung des Kreisjugendringes Nürnberg kamen am 16. und 17. März achtundzwanzig Schulsprecher aus ganz M ittelfranken in der Jugendherberge in Weißenbrunn bei Altdorf zu ihrer diesjährigen Arbeitstagung unter Leitung von Kreisjugendpfleger Wolfring zusammen. — Im M ittelpunkt der Tagung, an der auch Vertreter der Schülerzeitungen teilnahmen, stand der gegenseitige Erfah­ rungsaustausch der Schulsprecher. Dabei nahm, w ie zu erwarten war, das Problem des Verhältnisses zwischen Direktorat und Schülerm itverwaltung einen besonderen Platz ein. D en B erichten d er einzelnen Schul­ sprecher entnehm en w ir, daß es m it der S ch ü lerm itv erw altu n g keinesw egs an allen Schulen so ideal b estellt ist, w ie m an sich das gerne vorstellt. S ta tt eines harm onischen V erhältnisses zwischen L eh rersch aft und S chülerm itverw altung fin d e m an oft geradezu zw ei feindliche P arteien , deren eine, näm lich die Schü­ lerm itv erw altu n g , schon von vo rn eh erein un terlieg en m uß, w eil sie k e in e r­ lei gesetzliche G rundlage hat. Die P a r a ­ g rap h e n 15 u nd 16 d er „S chülersatzun­ gen fü r die H öheren L e h ra n sta lte n in B a y ern “ gestehen den S chülern zw ar ein Recht a u f M itv erw altu n g zu, be­ schränken dies a b e r auf A ufgaben, die sowieso schon den Schülern obliegen, also zum B eispiel das E insam m eln von B eiträgen, die M itw irkung an schuli­ schen V eran staltu n g en u nd dergleichen. Es liegt d ah e r nahe, daß eine S chüler­ m itv erw altung, sobald sie sich ü b e r die­ sen sehr besch rän k ten A ufgabenkreis h in au s betätig en w ill, leicht auf W ider­ sta n d stoßen kann, w ie das am P ro ­ gym nasium in U ffenheim vorkam , wo die dortige S ch ülerm itverw altung eine S pen d enaktion fü r U n g arn durch fü h ren w ollte, die das D irek to rat a b e r u n te r­ sagte. Die Sam m lung w u rd e d ara u fh in von d er S ch ülerm itverw altung h in te r dem Rücken des D irek to rates trotzdem durchgeführt.

r <Jnhalt! Frühlingssfürm e S ch u lfo to g ru p p e: w er macht m it! Ein Blick h in ter d ie Kulissen D ie FDJ und d ie W e s l-O s t-F lü c h tlin g e

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Ebenso erging es der S ch ü lerm itv er­ w altu n g d er L öbleinschule in Nürnberg* die je tzt noch einen n eu en K um m er hat: D er S chulsprecher b ek lagte sich, das D irek to rat h ab e ih re m onatlichen K lassensprech erv ersam m lu n g en v erb o ­ ten, w eil die F aschingsnum m er d er S chülerzeitung dieser Schule vom D irek ­ to ra t w egen ih res In h altes eingezogen, u nd das P ro to k o ll d er sich d ara n a n ­ schließenden V erh an d lu n g en zw ischen D irek to rat und R edaktion von dieser u n te r die Schüler v e rte ilt w o rd en sei, w as das D irek to rat zu o b engenanntem E ntschluß v e ra n la ß t habe. D agegen ließe sich n u n nichts m e h r u n te rn e h ­ men, denn, w ie schon gesagt, die Schü­ le rm itv e rw altu n g e n tb e h rt jeglicher ge­ setzlicher H andhabe. G lücklicherw eise gibt es ab er auch Schulen, an denen die S ch ü lerm itv er­ w altu n g von seiten des D irek to rates eher g efö rd ert als in ih re r A rb eit g e­ h in d e rt w ird. So sagte zum B eispiel d er D irek to r einer F ü rth e r O berschule, als m an ihn frag te, w ie w eit er sich denn die M itarb eit d er S ch ü lerm itv er­ w altu n g w ünsche: „SoweiJ als irgend m öglich!“ Um ab er „soweit als irgend m öglich“ an d er G estaltung des schuli­ schen L ebens m itw irk e n zu können, brau ch t die S ch ü lerm itv erw altu n g noch m e h r als n u r die Z ustim m ung des D irek to rats, näm lich die M itarb eit d er Schüler. H ier m u ß ten die S chulspre­ cher fast aller Schulen ü b erein stim m en d feststellen, daß die Schülerschaft der S ch ülerm itv erw altu n g p rak tisch völlig passiv gegenübersteht. H äufig sehen die Schüler in d er Schü­ lerm itv e rw altu n g n u r den „v erlän g er­ te n A rm “ des D irek to rates, d er nach dessen A nordnungen zu arb e ite n hat. V ielleicht liegt diese falsche E instellung nicht zuletzt an d er S ch ü lerm itv erw al­ tu n g selbst. Sie sollte sich, im R ahm en

Osterspaziergang . . , W er w o llte da nicht m itm achen? Die F rühlingssonne ist schon ziem lich w arm u n d überall g rü n t u n d b lü h t es. Der S ta d tp a rk t u n d die verschiedenen A n ­ lagen zeigen, d ank der A rb eit der G ärt­ ner ein fü r die Ja h reszeit recht fa rb e n ­ prächtiges B ild, so daß der allm orgend­ liche Schulw eg fa st zu einem G enuß w erd en kann. — Je tzt, da uns die O sterferien bevorstehen, wird, es w ohl jed em möglich sein, auch einm al w eiter hinaus in die N a tu r zu gehen, u n d ihr E rw achen zu beobachten. — Aus dem kostenlosen P h o tohelfer PHOTO-PORST, N ürnberg

von

ih re r M öglichkeiten, m e h r um die Schü­ le r küm m ern , w ie es auch versch ied en t­ lich schon geschehen ist. So wurde- in W indsheim au f In itia tiv e d er S chüler­ m itv erw altu n g h in ein „Schülerclub“ gegründet, vor dem E x p erte n d er v e r­ schiedensten F achgebiete ü b e r in teres­ san te T hem en w ie „M edizin d er A n tik e“ oder „Jazz“ sprechen. A n an d eren Schulen w u rd e n F o togruppen und S chülerlaienspielgruppen von d er Schü­ le rm itv e rw altu n g ins L eben gerufen. Es h a t sich auf dieser T agung beson­ ders deutlich gezeigt, daß das junge P flänzchen S ch ü lerm itv erw altu n g auf noch recht schwachen B einen steht. Möge es ih r bald gelingen, seine S tel­ lung zu festigen und ü b era ll A n erk en ­ n u n g zu finden.