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Untere Theoterhritih Der trojanische krieg findet nicht statt Die Fürther Nachrichten schrieben in ihrer kritik zu Joan Giraudoux’ "Der trojanische krieg findet nicht statt" : " Wenn theaterstücke kriege verhindern könnten, dieses stück wäre eins davon." Wir erwarteten uns daher sehr viel von diesem überall gelobten stück. Doch was wir dann zeitweise hörten, war nur eine bereicherung des Vokabulars der gewöhnlichsten ausdrücke. Man kann nun sagen, das läge vielleicht an der Übersetzung, aberias entschuldigt den dichter keineswegs, denn die häufung dieser ausdrücke setzte den wert des stückes erheblich herab. Durch nichtssagendes wortgeplänkel zu beginn des zweiten aktes ermü­ dete der zuschauer und die Schlußszenen kamen nicht mehr richtig zur geltung. Nur die äußere erscheinung der Helena (Susanne Korda a. g.) dem Zankapfel dar Trojaner und Griechen, wirkte auf die zuschauer , denn die dargebotene leistung war keineswegs überzeugend. Doch glänzt der held Hektor (Josef Bommer), der'mit allen allen mitteln für die erhaltung des friedens kämpft, ja sogar um ihret willen eine ohrfeige einsteckt. Aber als er dann am Schluß dem redegewaltigen Odysseus (Ottokar Panning) gegenübertritt ver­ blaßt auch er. Er wird liebevoll von seiner frau Andromache un­ terstützt (Christa Berndl), die ihre rolle voll ausfüllte. Auch Lothar Diettrich und Johannes Sendler in den rollen des Paris und des von falschem pathos erfüllten Demokes überzeugten. Trotz der schauspielerischen guten darbietung verließ der zu­ schauer das theater etwas unbefriedigt... - erwe -

Theaterkritik von ganz anderer Art möchte ich heute üben. Während es sonst nämlich üblich ist, das Theaterstück und die Schauspieler oder Sänger zu kritisieren, möchte ich einaml ei­ nige 'iVorte über die Besucher verlieren. Wer von uns die letzten Stücke im Fürther Stadttheater ge sehen hat, dem sind einige Begebenheiten in unangenehmer Er­ innerung, die sich entweder vor, oder während des Stückes zu­ getragen haben. Da wäre zunächst einmal die Frage des pünktli­ chen Erscheinens zur Vorstellung zu erwähnen. Es scheint sich auch im Theater die an der Schule öfters geübte Unsitte des Zuspätkommens einbürgern zu wollen. Ist es denn wirklich unumgäng­ lich im Laufschritt mitten in die Overtüre oder die Anfangssze­ ne zu platzen und dann möglichstgeräuschvoll seinen Platz auf­ zusuchen, der sich womöglich noch in der Mitte des Zuschauer­ raumes befindet. Dabei stört man nicht nur diejenigen, die in

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