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2003 umziehen konnte, vor akute Raumprobleme. „Als die sechsstufige Realschule an der Leopold-Ullstein-Realschule 2002/2003 an den Start ging, begann der Unterricht für die sechs fünften Klassen in Zweigstellen an der Blumenstraße und Marienstraße und für die R6 erfolgte eine Änderung in der Wahlpflichtfachgruppe IIIb, die seither vom Profilfach Sozialwesen geprägt wird.“ An den durch die sechsjährige Schuldauer ausgelösten Raumproblemen änderte sich für die Leopold-Ullstein-Realschule auch nach dem im Herbst 2003 erfolgten Umzug vom Schulgebäude Ottostraße in das sanierte Gebäude des ehemaligen Nathanstifts am Tannenplatz wenig. “Das Gebäude war für 25 Klassen ausgelegt, allerdings waren es beim Einzug bereits 34 Klassen mit 1011 Schülern (492 Jungen und 519 Mädchen). Die Einweihungsfeier fand am 17.10.2003 statt.“937 Während der bildungspolitische Aufwertungsprozess des Kultusministeriums in Fürth durch punktuelle und über das städtebauliche Förderprogramm Soziale Stadt finanzierte Maßnahmen, wie die 2002 erfolgte Öffnung des Hofes der Hauptschule Pfisterstraße und das von 2002 bis 2004 laufende Trainingsprogramm Förderung der Konzentrationsfähigkeit für Grundschulkinder in der Innenstadt ergänzt wurde,938 war das Grundig-Gelände an der Kurgartenstraße vom bayerischen Konsortium unter Leitung des Antennen- und Satellitentechnikherstellers Anton Kathrein, an das Philipps die Firma Grundig 1996 verkauft hatte, zunehmend geräumt und die Firmenzentrale im Jahr 2000 von Fürth nach Nürnberg verlegt worden. Als im Herbst 2002 auch noch die Kredite für die Firma Grundig von den Banken nicht mehr verlängert wurden, meldete das Konsortium am 14. April 2003 Konkurs an, wobei die Firma Grundig damals nur noch über 3.500 Beschäftigte und somit lediglich über 9,1 Prozent des 1978/79 erreichten Höchststandes von 38.500 Beschäftigten verfügte. Im Januar 2004 wurde der Bereich Home Intermedia Systems und der Firmennamen schließlich vom türkischen Elektronikhersteller Beko-Elektronik übernommen.939 In diesem Zusammenhang hatte das Referat für Schule, Kultur, Jugend und Soziales bereits die im Jahr 2000 erfolgte Verlegung des Firmensitzes der Firma Grundig nach Nürnberg dazu genutzt, das nach einem Stadtratsbeschluss im September 1987 von Gerd Walther aufgebaute und 1993 im Marstall des Schlosses in Burgfarrnbach untergebrachte Rundfunkmuseum - dessen Gerätesammlung in der zweiten Hälfte der 1980er Jahre zunächst durch Gerätespenden aus der Bevölkerung und den Archiven der Firmen Grundig, Metz und Quelle sowie 1990 durch den Erwerb einer 400 Geräte umfassenden Privatsammlung zustande gekommen war - im Jahr 2001 in angemietete Räume im alten Direktionsgebäude mit Türmchen der Firma Grundig an der Kurgartenstraße zu verlegen.940 937Leopold-Ullstein-Realschule, Festschrift zum 50-jährigen Bestehen, Fürth 2016, S.26. 938Vgl.: Baureferat der Stadt Fürth (Hrsg.), 10 Jahre Bund-Länder-Programm Soziale Stadt. Innenstadt

Fürth. 100 Projektbeispiele, Fürth 2010, S.90.(Schulhof-Öffnung Pfisterstraße) und S.106 (Trainingsprogramm Förderung der Konzentrationsfähigkeit für Grundschulkinder in der Innenstadt). 939Vgl. den Artikel Grundig (Unternehmen), in: www.wikipedia.de, hier: Ausdruck vom 11.06.2021. Siehe zum endgültigen Abschied von Grundig aus der Region im Dezember 2016 den Artikel Grundig ist auch in Nürnberg nur noch Geschichte, in: Fürther Nachrichten vom 07.01.2017, S.27 (Lokalteil). „Das einstige Weltunternehmen Grundig hat sich in diesen Tagen endgültig vom Standort Nürnberg verabschiedet, die Mietverträge für die Räumlichkeiten in der Beuthener Straße 41 sind ausgelaufen.“ 940Vgl. den Artikel Rundfunkmuseum, in: fuerthwiki.de, hier: Ausdruck vom 03.05.2022. Siehe auch den Artikel Gerd Walther, in: fuerthwiki.de, hier: Ausdruck vom:13.06.2022. Gerd Walther war 1950 in Fürth geboren worden, hatte die Volksschule an der Friedrich-Ebert-Straße, danach das HardenbergGymnasium in Fürth besucht, nach dem Abitur Geschichte, Deutsch und Soziologie an der FriedrichAlexander-Universität Erlangen-Nürnberg studiert und das erste und zweite Staatsexamen für das

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