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Eine zeitlang übernachtete Quinn noch in der [[Gustavstraße]] bei der Familie Schadler, auch wenn die Kontakte abnahmen, bis er wieder weiterzog in Richtung Hamburg. Quinn selbst sagte dazu: "''Mein Freiheitsdrang war da im Endeffekt doch zu groß. Das Engagement beim AFN war natürlich wundervoll und auch bisschen seriöser. Ich hab mich also von "meiner Familie" - nicht im Bösen! - getrennt und habe dann leider lange Jahre nichts mehr von Schadlers gehört."'' Eine Begegnung mit Marga Schadler und Fürth fand erst wieder in den 1980er Jahren statt. Das Rundfunkmuseum widmete Freddy Quinn eine Sonderausstellung im Mai [[1995]] mit dem Titel: "Freddy Quinn und die wilden 50er in Fürth".<ref>Der mit dem Leu tanzt. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 31. Mai 2005, S. 4</ref>
 
Eine zeitlang übernachtete Quinn noch in der [[Gustavstraße]] bei der Familie Schadler, auch wenn die Kontakte abnahmen, bis er wieder weiterzog in Richtung Hamburg. Quinn selbst sagte dazu: "''Mein Freiheitsdrang war da im Endeffekt doch zu groß. Das Engagement beim AFN war natürlich wundervoll und auch bisschen seriöser. Ich hab mich also von "meiner Familie" - nicht im Bösen! - getrennt und habe dann leider lange Jahre nichts mehr von Schadlers gehört."'' Eine Begegnung mit Marga Schadler und Fürth fand erst wieder in den 1980er Jahren statt. Das Rundfunkmuseum widmete Freddy Quinn eine Sonderausstellung im Mai [[1995]] mit dem Titel: "Freddy Quinn und die wilden 50er in Fürth".<ref>Der mit dem Leu tanzt. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 31. Mai 2005, S. 4</ref>
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== Ladenkino/ Kinematograph ==
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Der erste Versuch eines ständigen Kinematografischen Zeitalters begann im Rückgebäude der Gustavstraße 41. Im September [[1904]] beantragte Georg Meier aus der Kurgartenstraße, damals noch Kanalstraße, die polizeiliche Genehmigung für die "kinetmatografische Vorstellungen in einem extra hierfür eingerichteten Zimmer". Am [[18. September]] [[1904]] wurden durch die Stadt Fürth und durch den Brandmeister der Feuerwehr die dafür vorgesehenen Räulichkeiten besichtigt. Der Bericht beschreibt den den Raum wie folgt:
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: ''Im Rückgebäude vom Anwesen Gustavstraße No. 41 Gasthaus zum gelben Löwen ist im Erdgeschoss ein Raum, welcher 9,5 m lang und 6,5 m breit ist, und früher als Stall verwendet war, mit Sitzgelegenheiten durch bewegliche Stühle und Klappsitze für insgesamt 125 Personen eingerichtet. Decke und Wände des Raums sind mit starkem Stoff bespannt. Die Beleuchtung erfolgt durch 2 dreiarmige Lüster mit elekt. Glühlicht. Der Hof vor dem Rückgebäude ist von der Gustavstraße aus zugänglich und hat der erwähnte Vorstellungsraum direkten Zugang mit 1,2 m Breit und einem zweiten Ausgang nach dem Hausplatz mit 0,8 m Breite. Der Hofraum ist ungenüngend groß, die Anwendung der Lösch- und Rettungsgeräte gesichert. Vor der Eingangstür ist ein hölzerner Vorbau errichtet, in welchem einerseits der für die Kasse, andererseits der Projektions-Apparat untergebracht ist. Während des Betriebs muß letzterer in die Eingangstüre verschoben werden, wodurch die Durchgangsbreite auf 0,8 m verringert wird die Türen öffnen sich nach außen. Der Apparat wird durch Kurbel mit der Hand betrieben, elektr. Bogenlicht mit 10 Amp. Stromverbrauch gibt die Lichtquelle... Der Vorstellungsraum besitzt 5 Fenster, die ebenfalls mit Stoff überspannt sind, deren Oberlichter jedoch geöffnet werden, um den Raum nur einigermaßen zu ventilieren. Der Vorstellungsraum verursacht einen beängstigenden Eindruck, insbesondere ist es die Stoffbespannung der Decke, welche hat bei dem Bazar-Brand in Paris 1891 den Tod vieler Menschen veranlaßt. Die Ansammlung einer solch großen Anzahl Menschen in einem derat beschränkten Raume erscheint unzulässig und kann deshalb eine Genehmigung zur Abhaltung derartiger Vorstellungen unter den geschilderten Verhältnissen nicht begutachtet werden.''
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Nach zähen Verhandlungen enternte Meier die den Stoff von der Decke und stellte den Vorführapparat anders auf, so dass am [[20. Oktober]] [[1904]] die Genehmigung von Seiten der Stadt kam, mit insgesamt 12 Auflagen:
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* sämtliche Türen müssen nach außen aufgehen
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* an jeder Türe ist eine Notbeleuchtung mit Kerzenlicht anzubringen
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* mehr als 75 Personen dürfen im Zuschauerraum nicht gleichzeitig anwesend sein
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* nebem dem Projektionsapparat sowie im Vorstellungsraum ist je ein Gefäß mit Wasser aufzustellen
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* das Rauchen im Vorstellungsraum ist verboten
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* bei jeder einzelnen Veranstaltung ist für das überwachende Polizeiorgan ein Sitz frei zu halten
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Nach Erfüllung aller Auflagen meldete Meier für den [[10. Dezember]] [[1904]] die erste Veranstaltung an. Vermutlich wollte Meier bereits das Geschäft zur Kirchweih eröffnen und hier das Geschäft "mitnehmen", was allerdings durch die oben beschriebenen Verhandlungen nicht möglich war. Der Erfolg blieb leider aus, die Vorstellungen wurden kaum von der Fürther Bevölkerung besucht. Die letzte Notiz über den missglückten start in die Fürther Kinogeschichte stammt vom [[12. Februar]] [[1905]], also nur knapp 2 Monate nach dem Start: "''Der Unternehmer Meier hat bloß zwei schlecht besuchte Vorstellungen gegeben und ließ sich seitdem nicht mehr sehen. Diejenigen Geschäftsleute, welche die Beleuchtungsanlage oder sonstige Einrichtungen etc. etc. stellten, haben, nachdem sie von Niemanden Geld hiefür bekommen konnten, ihre geliehenen Sachen wieder aus dem Saale entfernt und steht letzterer nunmehr leer.''" Das erste ständig geöffnete Kino in Fürth kam somit erst drei Jahre später. Am [[27. November]] [[1907]] wurde in der [[Mathildenstraße 1]] das erste dauerhafte Fürther Kino eröffnet. Der erste Versuch eines dauerhaften Kinos fand aber in der Gustavstraße 41 1904 statt<ref>Gerd Walter: Fürther Kinos im zwanzigsten Jahrhundert. Städtebilder Fotoarchiv & Verlag, 2001, Fürth, S. 11 ff.</ref>.
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==Sonstiges==
 
==Sonstiges==
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