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Nach dem Abarbeiten ihrer fünf Jahre Arbeitslager hofft Rosenkranz vergeblich auf die Freilassung aus dem Lager. Jedoch legt eine neue Verordnung Stalins fest, "''dass sich bei allen deutschen politischen Gefangenen die Entlassungsfrist auf unbestimmte Zeit verlängere''." Es folgt die Verbannung nach Sibirien, bei der ihr unterwegs die Flucht gelingt. Unter falschem Namen gelingt es Bella Rosenkranz - inzwischen unter der falschen Identität ''Bella Goldberg'' - sich russische Papiere als Staatsbürgerin zu besorgen und eine kleine Existenz aufzubauen. In den Städten Nachodka und Wladiwostok in Sibirien heuert sie von [[1953]] bis [[1961]] auf diversen Schiffen an. Die Fracht- und Fischereischiffe fahren überwiegend im Pazifik, während Bella Rosenkranz als "übel schikanierte Putzhilfe" zunächst auf den Schiffen arbeitet, ehe ihr der Aufstieg als Buchhälterin gelingt.
 
Nach dem Abarbeiten ihrer fünf Jahre Arbeitslager hofft Rosenkranz vergeblich auf die Freilassung aus dem Lager. Jedoch legt eine neue Verordnung Stalins fest, "''dass sich bei allen deutschen politischen Gefangenen die Entlassungsfrist auf unbestimmte Zeit verlängere''." Es folgt die Verbannung nach Sibirien, bei der ihr unterwegs die Flucht gelingt. Unter falschem Namen gelingt es Bella Rosenkranz - inzwischen unter der falschen Identität ''Bella Goldberg'' - sich russische Papiere als Staatsbürgerin zu besorgen und eine kleine Existenz aufzubauen. In den Städten Nachodka und Wladiwostok in Sibirien heuert sie von [[1953]] bis [[1961]] auf diversen Schiffen an. Die Fracht- und Fischereischiffe fahren überwiegend im Pazifik, während Bella Rosenkranz als "übel schikanierte Putzhilfe" zunächst auf den Schiffen arbeitet, ehe ihr der Aufstieg als Buchhälterin gelingt.
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[[1961]] bekommt Rosenkranz vom Suchdienst des Roten Kreuzes Post. Das Rote Kreuz forderte die sowjetische Regierung auf, Rosenkranz aus dem Land ausreisen zu lassen. Ein nicht ganz ungefährliches Unterfangen, da sie inzwischen unter falschem Namen mit gefälschten Papieren in Russland lebte. Die Ausreise gelang mit etlichen Zwischenstationen noch im gleichen Jahr, so dass sie schließlich wieder nach Fürth zurückkam und dort als Buchhalterin eine Anstellung fand. Sie stellte fest, dass von ihren früheren Bekannten kaum noch jemand am Leben war - nach eigenem Bekunden erfuhr sie erst jetzt vom Holocaust und dessen Ausmaß.
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[[1961]] bekam Rosenkranz vom Suchdienst des Roten Kreuzes Post. Das Rote Kreuz forderte die sowjetische Regierung auf, Rosenkranz aus dem Land ausreisen zu lassen. Ein nicht ganz ungefährliches Unterfangen, da sie inzwischen unter falschem Namen mit gefälschten Papieren in Russland lebte. Die Ausreise gelang mit etlichen Zwischenstationen noch im gleichen Jahr, so dass sie schließlich wieder nach Fürth zurückkam und dort als Buchhalterin eine Anstellung fand. Sie stellte fest, dass von ihren früheren Bekannten kaum noch jemand am Leben war - nach eigenem Bekunden erfuhr sie erst jetzt vom Holocaust und dessen Ausmaß.
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Ihre Erlebnisse und teils abenteuerlichen Aktionen, durch die sie sich rettete, schrieb Rosenkranz zusammen mit dem Dramaturgen Michael Kerstan nieder. Das Buch ist [[2005]] unter dem Titel ''Bella - Odyssee einer Fürtherin in der Sowjetunion'' im Metropol Verlag, Berlin erschienen.
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Ihre Erlebnisse und teils abenteuerlichen Aktionen, durch die sie sich rettete, schrieb Rosenkranz zusammen mit dem Dramaturgen Michael Kerstan nieder. Das Buch ist [[2005]] unter dem Titel ''[[Bella - Odyssee einer Fürtherin in der Sowjetunion]]'' im Metropol Verlag, Berlin erschienen.
    
Rosenkranz blieb zeitlebens mit Fürth eng verbunden. In den USA und in Israel konnte sie nicht wirklich Fuß fassen, obwohl sie dort Freunde und Verwandte hatte und immer wieder den Versuch unternahm auszuwandern. Sie kam stets nach Fürth zurück und blieb bis zum Lebensende [[2017]] mit der Stadt eng verbunden. Sie engagierte sich zeitlebens in der Israelitischen Kultusgemeinde Nürnberg, gab den zugewanderten Juden aus Osteuropa Deutsch-Unterricht und drängte sie, wirklich Deutsch zu sprechen. Sie lernte Bauchtanz und trat mit russischen und jüdischen Liedern auf der Bühne auf, begleitet vom Jazz-Pianisten [[Wikipedia:Thomas_Fink_(Musiker)|Thomas Fink]].
 
Rosenkranz blieb zeitlebens mit Fürth eng verbunden. In den USA und in Israel konnte sie nicht wirklich Fuß fassen, obwohl sie dort Freunde und Verwandte hatte und immer wieder den Versuch unternahm auszuwandern. Sie kam stets nach Fürth zurück und blieb bis zum Lebensende [[2017]] mit der Stadt eng verbunden. Sie engagierte sich zeitlebens in der Israelitischen Kultusgemeinde Nürnberg, gab den zugewanderten Juden aus Osteuropa Deutsch-Unterricht und drängte sie, wirklich Deutsch zu sprechen. Sie lernte Bauchtanz und trat mit russischen und jüdischen Liedern auf der Bühne auf, begleitet vom Jazz-Pianisten [[Wikipedia:Thomas_Fink_(Musiker)|Thomas Fink]].
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