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1864 bestand Leonhard Gran die Prüfung für das Maurergewerbe bei der k. Regierung von Mittelfranken. Das von der kgl. Kreisbaubehörde in Ansbach am 31. August 1864 ausgestellte Prüfungszeugnis – Unterschriften Forthuber, Jacobi, Reizamer und Foltz –  wies die Durchschnittsnote 2,62 auf, als Hauptnote wurde ihm die II - also „sehr gut“ - zuerkannt. Damit war er zur selbständigen Ausübung des Maurergewerbes legitimiert.
 
1864 bestand Leonhard Gran die Prüfung für das Maurergewerbe bei der k. Regierung von Mittelfranken. Das von der kgl. Kreisbaubehörde in Ansbach am 31. August 1864 ausgestellte Prüfungszeugnis – Unterschriften Forthuber, Jacobi, Reizamer und Foltz –  wies die Durchschnittsnote 2,62 auf, als Hauptnote wurde ihm die II - also „sehr gut“ - zuerkannt. Damit war er zur selbständigen Ausübung des Maurergewerbes legitimiert.
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Am [[19. September]] [[1864]] erschien Leonhard Gran, zusammen mit seinem Vater Caspar Gran, beim Polizeioffizianten Ott, erläuterte seinen Lebenslauf, übergab eine Reihe von Zeugnissen und stellte die Bitte, ihm ''„eine Concession zum Betriebe des Maurergewerbes verbunden mit der Ansässigmachung in hiesiger Stadt als Bürger geneigtest zu ertheilen.“'' Dabei wies er darauf hin, dass ''„in hiesiger Stadt eine derartig rege Baulust herrscht, daß recht wohl noch die Verleihung von Maurerconcessionen statthaft erscheinen dürfte.“'' Der Vater gab seine Einwilligung zum Gesuch seines Sohnes und verpflichtete sich, ihm zur Niederlassung als Bürger und Maurermeister ein Vermögen von 5.000 f. (Gulden) mitzugeben.
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Die Konzessions- und Bürgerrechtsbewerbung wurde bereits am nächsten Tag für zwei Wochen öffentlich ausgehängt. Danach mussten auch die beiden gemeindlichen Kollegien Stellung nehmen. Der Armenpflegschaftsrat  teilte am 19. Oktober mit, er habe nichts zu erinnern, und auch die Gemeindebevollmächtigten sprachen sich am 1. November für die Verleihung einer neuen Maurerkonzession aus. So fasste der Stadtmagistrat (Unterschriften [[Adolf John|John]], [[Sigmund von Haller|Haller]], [[Julius Wilhelm Aldinger|Aldinger]]) am [[3. November]] [[1864]] den Beschluss, dem Maurergesellen Leonhard Gran die ''„Mauer-Conzession mit der Folge der Ansässigkeit als Bürger hiesiger Stadt“'' zu verleihen. Zwei Tage später wurde ihm der Beschluss nachrichtlich eröffnet. Dabei verpflichtete er sich folgende gemeindliche Abgaben zu leisten: 1 f. als „Geschenk“ zum Hospital, einmalig als „Geschenk“ 1 f. und 2 f. 36 Xr. (Kreuzer) jährliche Beitragszahlung für die Straßenbeleuchtung, 9 Xr. als wöchentliches Almosen.  
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Dann - in damaliger Zeit wohl etwas ungewöhnlich für einen 26-Jährigen - ließ sich Johann Leonhard Gran am 16. November in der Stadtpfarrkirche [[Kirche St. Michael|St. Michael]] bei zuvor abgelegtem christlichen Bekenntnis konfirmieren<ref>Vater Caspar Gran war freireligiös</ref>, was ihm am gleichen Tag Pfarrer [[Maximilian Röder]] mit Konfirmationszeugnis bestätigte.
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Zwei Tage später ging der angehende Bürger und Maurermeister Leonhard Gran, zusammen mit seiner Braut Maria Elisabetha Sörgel und ihrem Vater, dem Metzgermeister Joh. Heinrich Sörgel („Untere Königsstraße“ 8, ab 1890 Königstraße 16; heute überbaut mit Haus Nr. 14), und seinem Vater zur Stadtverwaltung, erklärte vor dem Polizeioffizianten Ott, dass er nunmehr auch beabsichtige, sich mit der 22 Jahre alten Lisette Sörgel zu verehelichen und bat um Erteilung des „Kopulationsattestes“. Lisette Sörgel übergab die erforderlichen Zeugnisse und erklärte ihre Bereitschaft zur Heirat; beide Väter gaben ihre elterliche Einwilligung.
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Am [[21. November]] [[1864]] verfügte der Stadtmagistrat die Ausstellung von Konzessionsurkunde, Bürgerdekret und Verehelichungszeugnis, die alle auch dieses Datum aufwiesen. Die Bürgeraufnahmegebühr als Hiesiger nach III. Klasse betrug 50 f., ferner waren noch 4 f. Löschgerätebeitrag und das Hochzeitsgeld von einem Gulden zu bezahlen. Das Rentamt und das Landwehrregiments-Kommando erhielten entsprechende Nachricht. Bereits drei Tage später stellte sich Gran in vollständiger Uniform und Waffen (eigene Armatur L. Z. 531) beim Kommando des Landwehrregiments (Major Linz) vor; er wurde für mustermäßig befunden und der I. Grenadier-Compagnie des I. Battaillons einverleibt. Schließlich leistete Leonhard Gran am 2. Dezember 1864 noch den Staatsbürgereid auf die bayer. Staatsverfassung.
    
== Familie ==
 
== Familie ==
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