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Die offiziellen Feierlichkeiten zu allen drei Fußball-Meisterschaften der [[Spielvereinigung Fürth]] fanden [[1914]], [[1926]] und [[1929]] im Geismannsaal statt.
 
Die offiziellen Feierlichkeiten zu allen drei Fußball-Meisterschaften der [[Spielvereinigung Fürth]] fanden [[1914]], [[1926]] und [[1929]] im Geismannsaal statt.
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Politisch deckten die Veranstaltungen im Geismannsaal das weitest-denkbare Spektrum ab: Hier gab es ebenso prominente kommunistische Veranstaltungen wie einen Besuch Adolf Hitlers. Später waren alle Bundeskanzler der Bundesrepublik zeit Bestehens zu Besuch, ebenso Bundeskanzler Ludwig Erhard.
    
=== Fußball-Liveübertragungen ===
 
=== Fußball-Liveübertragungen ===
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[[Datei:Geismann Saal.jpg|miniatur|left|Geismann-Saal, Nachkriegszeit]]Während die Liveübertragung 1926 über den Vorläufer des Bayerischen Rundfunks und damit im Öffentlich-Rechtlichen Rundfunk stattfand, wiederholte sich die Pionierleistung [[1949]] nochmals in privater Regie: Die SpVgg Fürth spielte als Zweitplatzierter der Bayernliga um den Wiederaufstieg in die höchste deutsche Spielklasse, jedoch übertrug der Bayerische Rundfunk die Aufstiegs-Spiele nicht. Auf Initiative der Brüder Konrad und Georg Wagner (selbst früherer Spieler der SpVgg Fürth), Juniorchefs des renommierten Mode- und Bekleidungshauses Hofmann&Wagner, wurde in Kooperation mit einigen anderen Geschäftsleuten und Gastwirten über angemietete Postkabel eine Live-Reportage initiiert. Auch die Moderation übernahmen die Brüder Wagner selbst. "Am 22. Mai 1949 ließen die beiden Amateurreporter Tausende von Fußballfans im brechend vollen Geismannsaal, im Schwarzen Kreuz, in anderen Fürther Gasthäusern und in den angrenzenden Straßen ein flottes Spiel und fünf Tore ihres Lieblingsakteurs Horst Schade live aus Kassel miterleben."<ref name="Kett"/>
 
[[Datei:Geismann Saal.jpg|miniatur|left|Geismann-Saal, Nachkriegszeit]]Während die Liveübertragung 1926 über den Vorläufer des Bayerischen Rundfunks und damit im Öffentlich-Rechtlichen Rundfunk stattfand, wiederholte sich die Pionierleistung [[1949]] nochmals in privater Regie: Die SpVgg Fürth spielte als Zweitplatzierter der Bayernliga um den Wiederaufstieg in die höchste deutsche Spielklasse, jedoch übertrug der Bayerische Rundfunk die Aufstiegs-Spiele nicht. Auf Initiative der Brüder Konrad und Georg Wagner (selbst früherer Spieler der SpVgg Fürth), Juniorchefs des renommierten Mode- und Bekleidungshauses Hofmann&Wagner, wurde in Kooperation mit einigen anderen Geschäftsleuten und Gastwirten über angemietete Postkabel eine Live-Reportage initiiert. Auch die Moderation übernahmen die Brüder Wagner selbst. "Am 22. Mai 1949 ließen die beiden Amateurreporter Tausende von Fußballfans im brechend vollen Geismannsaal, im Schwarzen Kreuz, in anderen Fürther Gasthäusern und in den angrenzenden Straßen ein flottes Spiel und fünf Tore ihres Lieblingsakteurs Horst Schade live aus Kassel miterleben."<ref name="Kett"/>
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== Sonstiges ==
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Der Geismannsaal war gelegentlich auch für in der Öffentlichkeit "umstrittene Formate" als Veranstaltungsort bekannt. So fand am [[8. Oktober]] [[1977]] im Geismannsaal eine Damenwrestling-Veranstaltung statt, bei der die kämpfenden Frauen mit nackten Oberkörpern auftraten. Die Fürther Männerwelt freute dies laut der örtlichen Presseberichterstattung, denn sie kamen in Scharen. Die "besten Plätze" am Ring kosteten damals immerhin stolze 30,- DM, die Veranstaltung war schnell ausverkauft. Die [[Fürther Nachrichten]] fingen beim Publikum die entsprechenden chauvinistischen und sexistischen Kommentare ein, die da u.a. lauteten: "''Doi hat aber Hulz vor der Hüttn!''" bis hin zu "''Wenigstens Kampfgeist hat´s gehabt, sunst nix.''" Vor dem Eingang des Geismannsaals fand sich ein Gruppe protestierender Frauen ein, die gegen die Veranstaltung lautstark demonstrierten.<ref>Gert Kuntermann: Fürth 1977, städtebilderverlag Fürth, Dez. 2012, S. 92</ref>
    
== Kriegsschäden ==
 
== Kriegsschäden ==
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* Jakl Strobl
 
* Jakl Strobl
 
* German Hofman
 
* German Hofman
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== Sonstiges ==
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Der Geismannsaal war gelegentlich auch für in der Öffentlichkeit "umstrittene Formate" als Veranstaltungsort bekannt. So fand am [[8. Oktober]] [[1977]] im Geismannsaal eine Damenwrestling-Veranstaltung statt, bei der die kämpfenden Frauen mit nackten Oberkörpern auftraten. Die Fürther Männerwelt freute dies laut der örtlichen Presseberichterstattung, denn sie kamen in Scharen. Die "besten Plätze" am Ring kosteten damals immerhin stolze 30,- DM, die Veranstaltung war schnell ausverkauft. Die [[Fürther Nachrichten]] fingen beim Publikum die entsprechenden chauvinistischen und sexistischen Kommentare ein, die da u.a. lauteten: "''Doi hat aber Hulz vor der Hüttn!''" bis hin zu "''Wenigstens Kampfgeist hat´s gehabt, sunst nix.''" Vor dem Eingang des Geismannsaals fand sich ein Gruppe protestierender Frauen ein, die gegen die Veranstaltung lautstark demonstrierten.<ref>Gert Kuntermann: Fürth 1977, städtebilderverlag Fürth, Dez. 2012, S. 92</ref>
      
==Literatur==
 
==Literatur==

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