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Die Eisengießerei wurde 1898 vergrößert, ein Montagesaal errichtet und 1905 nochmals erweitert. Die gefertigten Sauggas-Motoren lieferten die Betriebskraft für alle gewerblichen Zwecke sowie für Gas-, Wasser- und Elektrizitätswerke. Aber die Aufträge gingen zurück und 1913 kam die Firma in Liquidation.  
 
Die Eisengießerei wurde 1898 vergrößert, ein Montagesaal errichtet und 1905 nochmals erweitert. Die gefertigten Sauggas-Motoren lieferten die Betriebskraft für alle gewerblichen Zwecke sowie für Gas-, Wasser- und Elektrizitätswerke. Aber die Aufträge gingen zurück und 1913 kam die Firma in Liquidation.  
 
Von 1913 bis 1920 stellte man noch Eisenkonstruktionen in Werkstätten auf dem Gelände her durch die Ingenieure Hans Engelhardt und Andreas Fuchs (in einer GmbH ab 1909). Außerdem pachteten 1914 die „Vereinigte Fränkische Schuhfabrikation Nürnberg“ hinten liegende Werkstätten nahe der Sonnen-, Herrnstraße, Zufahrt von der Gießereistraße.  
 
Von 1913 bis 1920 stellte man noch Eisenkonstruktionen in Werkstätten auf dem Gelände her durch die Ingenieure Hans Engelhardt und Andreas Fuchs (in einer GmbH ab 1909). Außerdem pachteten 1914 die „Vereinigte Fränkische Schuhfabrikation Nürnberg“ hinten liegende Werkstätten nahe der Sonnen-, Herrnstraße, Zufahrt von der Gießereistraße.  
Nach Übergang der Gebäude 1917 an die Firma Bauernfreund, Konservenfabrik, diente das Industriegleis für den Transport von Schlachtvieh in die Stallungen und Schlachträume und für den Transport der Konserven „aller Art“. Die benachbarte Firma Arnold & Co., Karolinenstraße 104, stellte Obst- und Gemüsekonserven her sowie Marmeladen und Fruchtsäfte. Auch diese Firma benötigte das Industriegleis für den Transport der leeren Dosen ins Lager und die „Expedition“ der hergestellten Dosen mit den Konserven.  
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Nach Übergang der Gebäude 1917 an die Firma Bauernfreund, Konservenfabrik, diente das Industriegleis für den Transport von Schlachtvieh in die Stallungen und Schlachträume und für den Transport der Konserven „aller Art“. Die benachbarte Firma Arnold & Co., Karolinenstraße 104, stellte Obst- und Gemüsekonserven her sowie Marmeladen und Fruchtsäfte. Auch diese Firma benötigte das Industriegleis für den Transport der leeren Dosen ins Lager und die „Expedition“ der hergestellten Dosen mit den Konserven.
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Zwischennutzung als Kaserne
 
Zwischennutzung als Kaserne
Die drei vorderen Gebäude an der Karolinenstraße wurden nach 1913 für militärische Zwecke umgebaut. Es entstanden Mannschaftsräume, Kantine, Speisesaal, Büros für Unteroffiziere und Wachstube. Die „Engelhardts-Kaserne“ wurde von der Garnison für Rekruten und Reserve-Infanterie aber nur für kurze Zeit genutzt, bis neue Bauten an der Sedanstraße (spätere Steubenstraße) ab 1916 zur Verfügung standen.
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Die drei vorderen Gebäude an der Karolinenstraße wurden nach 1913 für militärische Zwecke umgebaut. Es entstanden Mannschaftsräume, Kantine, Speisesaal, Büros für Unteroffiziere und Wachstube. Die „Engelhardts-Kaserne“ wurde von der Garnison für Rekruten und Reserve-Infanterie aber nur für kurze Zeit genutzt, bis neue Bauten an der Sedanstraße (spätere Steubenstraße) ab 1916 zur Verfügung standen. August Bauernfreund, Besitzer der "Fabrik für Militärkonserven Nürnberg", schrieb am 20. März 1917 an die Stadt, "... dass ich das der Firma J. W. Engelhardt gehörige Fabriketablissement erworben habe ... und bitte deshalb gütigst veranlassen zu wollen, dass das z.Zt. in diesen Räumlichkeiten untergebrachte Militär, wenn möglich, in allernächster Zeit in anderen Räumlichkeiten untergebracht wird".<ref name="Karo106">Stadtarchiv Fürth, AGr. 5 / 1343: Niederlassung der Fabrik für Militär- und Obstkonserven, Inhaber August Bauernfreund, in der Engelhardt'schen Fabrik</ref> Tags darauf wandte sich Oberbürgermeister Dr. Wild an den Garnisonsältesten mit der Bitte um Verlegung des dort untergebrachten Ersatzbataillons des Reserve-Infanterie-Regiments No. 6, "da die Gültigkeit des Kaufvertrags von der Räumung der Fabrik bis längstens 15. Mai abhängt", und bot sogar an: "... und sind gerne bereit, falls die militärischen Gebäude und Räumlichkeiten trotz der günstigen Unterbringungsmöglichkeiten nicht ausreichen sollten, ein weiteres etwa notwendiges Schulhaus zur Verfügung zu stellen."<ref name="Karo106"/> Am 28. April kündigte Bauernfreund die Räumung durch das Militär bis zum 5. Mai an und drängte  die Stadt zur Zusage auf eine weitere Voraussetzung für die Gültigkeit des Kaufvertrags, die Genehmigung der Schlachtung in der Fabrik sowie die Zusage von Gebührenermäßigungen - am 2. Mai 1917 fasste der Stadtmagistrat entsprechende Beschlüsse (die fortan noch Anlass für manche Streitigkeiten bringen sollten).<ref name="Karo106"/>
    
== Nutzung für Lebensmittel-Fabrikation ==
 
== Nutzung für Lebensmittel-Fabrikation ==
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* [[Luftangriff vom 21. Februar 1945]]
 
* [[Luftangriff vom 21. Februar 1945]]
 
* [[Zum Keglerheim]]
 
* [[Zum Keglerheim]]
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* [[August Bauernfreund]]
    
== Einzelnachweise ==
 
== Einzelnachweise ==
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