Untere Mühle

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Die Untere Mühle war in früheren Jahrhunderten eine der beiden großen Fürther Stadtmühlen und lag an der Rednitz. Aus dieser Mühle ging später die Förstermühle hervor.

Entstehungsgeschichte[Bearbeiten]

Stadtansicht noch ohne Mühle

Zur Entstehungsgeschichte der unteren Mühle gibt es zahlreiche widersprüchliche Angaben. Fronmüller schreibt in seiner Chronik (unter Berufung auf die handschriftliche Stadtchronik von Christian Gottlieb Albig von 1778 und Egers Adressbuch von 1819) zwar, dass die untere Mühle bereits im Jahr 1394 in Akten erwähnt wird.[1] Dies widerlegt Wunschel aber in seiner Häuserchronik mit einer ausführlichen Beweisführung. Neben zahlreichen Urkundenzitaten führt er auch eine Stadtansicht von Johann Alexander Boener von 1704/1705, auf der die Mühle (noch) fehlt, an. Andererseits erwähnt Wunschel nicht, dass es einen Vertrag aus dem Jahre 1468 gibt, in dem es um die "Domprobstey Mühl zu Fürth" bzw. "Thumbrobstey Müle zu Fürth an der Regnitz gelegenn" geht.[2]

Wunschel zufolge wurde die untere Mühle eindeutig 1706 von Michael Messelhäuser erbaut.

Allerdings gibt es einen älteren Nachweise einer Mühle an der Rednitz von 1614:

Der Müller Endres Brand wurde zu 10 Gulden Strafe verurteilt, weil er "etliche Wäßerungs-Räder an der Rednitz, unterhalb seiner Mühle ohne Bewilligung zerhauen und herausgerissen."[3]

(Dieser Eintrag findet wiederum bei Wunschel keine Erwähnung. Ob es sich dabei allerdings tatsächlich um die sog. untere Mühle handelt, bleibt offen.)

Wenn das Baujahr, das Fronmüller angibt, nicht stimmt, dann gehören auch seine Beschreibungen der Mühle ("früher eine Papier- und Schleifmühle", wurde "nach dem Dreißigjährigen Krieg 1649 von einem Müller Wolf Scherzer als Getreide-Mühle wieder aufgebaut und deshalb auch "Scherzermühle" genannt")[4] nicht zur unteren, sondern zur oberen Mühle.

1706 klagte die Dompropstei Bamberg gegen diesen Bau.[5]

Im März 1827 brannte die Mühle ab, wurde aber im gleichen Jahr wieder aufgebaut - und zwar mit Mahl- und Sägemühle, Glaspolierwerk und Wohnhaus.[6]

Frühere Adressbezeichnungen[7][Bearbeiten]

  • 1717: Haus Nr. 71 "Die Mestelhaußermühl" (bei "Hochfürstl. Brandenburg-Onolzbachische Häußer")[8]
  • 1723: "Meßelhäußer Seeg Mühl und Walckh"[9]
  • 1789: Nr. 42 "Der untere Mühlhof"[10]
  • 1807: "Beim Frankfurter Schlag" Haus-Nr. 25
  • 1819: "Am Frankfurther Schlag" Haus-Nr. 25
  • 1846: "Frankfurter und Vacher Landstraße" Nr. 2
  • 1864: "Untere Frankfurter Straße" Nr. 25 (Nr. 24: späteres Fischhäusla)[11]

Besitzer der unteren Mühle[Bearbeiten]

Siehe auch[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Fronmüllerchronik, 1887, S. 21
  2. In: "Staatsarchiv der königl.-preuß. Fürstenthümer in Franken", Band 2, S. 138f, 1797. online
  3. "Bestgegründete Ausführung der seit Jahrhunderten zwischen dem Hochstift und der Domprobstei Bamberg [...]", 1785, S. 75 - online-Digitalisat
  4. Fronmüller-Chronik, 1887, S. 103 und S. 99
  5. Fronmüller-Chronik, S. 108 und S. 113
  6. Fronmüllerchronik, 1887, S. 244
  7. Wenn nicht anders angegeben, aus den jeweiligen Adressbüchern
  8. Grund-Riß des Fleckens Fürth
  9. Wunschel-Hauschronik, Das Fischhäusla, Stadtarchiv Fürth
  10. Grundriß des Hofmarkt Fürth
  11. StMFH, Bayerische Vermessungsverwaltung: Uraufnahme (1808-1864), abgerufen am 4. August 2022
  12. Adressbuch von 1819, S. 187
  13. Fronmüller-Chronik
  14. Grund-Riß des Fleckens Fürth
  15. Wunschelchronik

Bilder[Bearbeiten]