Johann Kaspar Beeg: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 5. Januar 2016, 19:54 Uhr
- Vorname
- Johann Kaspar
- Nachname
- Beeg
- Geschlecht
- männlich
- Geburtsort
- Nürnberg
- Todesort
- Nürnberg
- Beruf
- Lehrer, Schriftsteller, Rektor
- Friedhof
- Nürnberg
Auszeichnung | VerleihungAm | AuszeichnungBemerkung |
---|---|---|
Ehrenbürger(innen) | 1864 | |
Michaelsorden | 30 Januar 1855 | |
Ritter der Ehrenlegion | 11 Dezember 1855 | |
Württembergisches Ritterkreuz des Friedrichsordens | 1863 |
Person | Verwandtschaftsgrad |
---|---|
Eugenie Dorsch | Enkelin |
Marie Beeg | Tochter |
Mathilde von Aufseß | Ehefrau |
Der königliche Gemeindekommissär Dr. phil. Johann Kaspar Beeg (geb. 4. Oktober 1809 in Nürnberg; gest. 26. Januar 1867 in Nürnberg) war ein Lehrer, Schriftsteller, Rektor der Gewerbeschule Fürth, Vorsitzender des Gewerbevereins. Er gilt als hochbegabter Förderer der Fürther Wirtschaft und des Sozialwesens.
1850 heiratete Beeg die Schriftstellerin Mathilde von Aufseß, Tochter des Historikers Hans von und zu Aufseß, dem Gründer des Germanischen Nationalmuseums in Nürnberg.
Leben
1809 in Nürnberg als Sohn eines Seifensiedereibesitzers geboren, besuchte er zunächst eine Armenschule, ehe der hochbegabte Junge auf Initiative des Nürnberger Magistratsrats Campe auf städtische Kosten Ausbildung findet. Danach bereitet Beeg sich von 1826 an zunächst auf den Lehrerberuf vor, nimmt dann in Nürnberg und München Lehrstellen wahr, ehe er 1834 als Schul- und Seminar-Inspektor erst nach Griechenland, später in die Türkei geschickt wird.
1835 kehrt er nach Deutschland zurück und wird Privatsekretär und Hauslehrer beim Grafen Armansperg auf Schloss Egg nahe Regensburg. Nachdem er einige lukrative Angebote ausgeschlagen hat, studiert er ab 1839 zwei Jahre lang auf der polytechnischen Schule und Universität zu München. 1840–44 ist Beeg Erzieher im Haus des Grafen Rechberg-Rothenlöwen in Württemberg, ehe er 1844 schließlich eine Lehrerstelle erhält und bald darauf das Rectorat an der Gewerbeschule in Fürth aufnimmt.
1844 promoviert er auch zum Dr. phil. in Erlangen. Dr. Beeg macht sich nicht zuletzt mit seinem energischen Einsatz bei den großen Industrieausstellungen in London (1851), München (1854), Paris (1855) und London (1862) ehrenvoll um die lokale Industrie verdient. 1858 wird er zum königlichen Gewerbe-Commissär ernannt und 1863 als solcher nach Nürnberg berufen, wo er 1867 überraschend während der Planungen zur Errichtung des neuen Gewerbemuseums verstirbt.
Beeg verstirbt am 26. Januar 1867 plötzlich und unerwartet. In der Literatur wird der Tod wie folgt beschrieben:
- "Schon seit Jahren kränkelte Beeg. Ein Herzleiden bereitete ihm viele peinliche, angstvolle Stunden, erfüllte seine Freunde und Bekannte mit Besorgnis. Am 26. Januar 1867 kehrte Beeg nach gewohnter Amtsthätigkeit mit dem Gefühle ungewöhnlichen Wohlbefindens nach Hause zurück. Mitten im heitern Gespräch, als er sich eben eine Zigarette "die letzte seines Vorrats" anzünden wollte, sank er zusammen, in zwei tiefröchelnden Atemzügen hauchte er in den Armen seiner treuen Lebengefährtin die edle Seele aus. Am 29. Januar wurde er von einer unabsehbaren, von gemeinsamer Trauer beseelten Menge aus allen Ständen zu seiner letzten Ruhestätte geleitet."[1]
Leistungen
ein Auszug
- ab 1845 Leiter der Gewerbeschule Fürth
- 1861 - 64 Vorstand des Gewerbevereins Fürth
- auf seine Initiative gehen die Übernahme der Stahlbrillenfabrikation aus Frankreich und die Einführung der silberbelegten Spiegel zurück.
- 1851 Berufung in die technische Kommission zur Londoner Industrie-Ausstellung
- 1854 Leitung der Deutschen Industrieausstellung in München
- 1855 Bayerischer Kommissar der Industrieausstellung in Paris
- 1862 Bayerischer Kommissar der Industrieausstellung in London
- ab 1858 fast 10 Jahre Schriftleiter der Fürther Gewerbezeitung
- Einsatz für die Gewerbefreiheit (u.a. Broschüre "Reformfrage des Gewerbewesens" 1860)
- Einsatz für die Einrichtung:
- einer höheren Mädchenlehranstalt
- eines städtischen Turnplatzes
- einer Schwimmschule
- einer Mädchenturnschule
- Ferner sorgte er für entlassene Sträflinge und kümmerte sich auch sonst um zahlreiche soziale Einrichtungen.
- 1864: Ehrenbürgerwürde der Stadt Fürth.
Ehrungen
Drei Jahre vor seinen Tod (1864) wird ihm die Ehrenbürgerwürde der Stadt Fürth verliehen worden und 1933 wird die Jägerstraße in der Südstadt in Anerkennung seiner Verdienste in die Dr.-Beeg-Straße umbenannt.
Werk
Ab 1858 war Dr. Beeg fast 10 Jahre lang Schriftleiter der Fürther Gewerbezeitung. Sein sonstiges literarisches Werk umfasst viele kleinere Abhandlungen technischen Inhalts sowie diverse Schriften verschiedensten Inhalts. Beispielhaft seien hier genannt:
- "Die Reformfrage des Gewerbwesens in Baiern“ (1860)
- „Gedenkbuch des in Nürnberg begangenen Sängerfestes“ (1861)
- „Industriegeschichte Baierns“ (Manuscript!)
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Friedrich Marx: Fürth in Vergangenheit und Gegenwart. Chronik der Stadt Fürth, Verlag Franz Willmy Fürth 1887, S. 358
- Dr. J.K. Beeg in der Allgemeinen Deutschen Biographie herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayrischen Akademie der Wissenschaften, Band 2 (1875); im Wikisource
- Beeg, Johann Kaspar. In: Adolf Schwammberger: Fürth von A bis Z. Ein Geschichtslexikon. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 41 - 42
- Johann Caspar Beeg : 1809 - 1867 ; Lebenslinien eines Technologen / nachgez. von Franz Sonnenberger und Helmut Schwarz. - Nürnberg, 1989. - ISBN 3-924461-07-4
- Sonnenberger, Franz: Lehrer des Fortschritts : der Nürnberger Gewerbeförderer Johann Caspar Beeg / von Franz Sonnenberger und Helmut Schwarz. - in: Kultur & Technik, 16.1992, Heft 4, S. 38 - 42, Artikel auch online frei zugänglich unter: http://www.deutsches-museum.de/fileadmin/Content/data/Insel/Information/KT/heftarchiv/1992/16-4-38.pdf
- Sonnenberger, Franz: Das "griechische Abenteuer" des Nürnberger Gewerbeförderers Johann Caspar Beeg / Franz Sonnenberger ; Helmut Schwarz. - in: Nürnberg und das Griechentum, Frankfurt (Main), 2003, S. 173 - 197. - (Philhellenische Studien ; Bd. 9). - ISBN 3-631-51582-0