Änderungen

Zeile 21: Zeile 21:  
:''Da ich wieder von meinem bruder nach Hauß zu reithen willens, wurdt mir angezeigt, wie die sachen des laggeien halber gar übel stehen, so hab ich mich alsbald uß dem ort gethan. Deß andern tags hat der amtmann von Charlspurg dem befehl nach das schloß lassen einnehmen, alle gemach verpetschieren, und daß man mir bei tag und nacht nachstellen thue, drei soldaten darein gelegt....''
 
:''Da ich wieder von meinem bruder nach Hauß zu reithen willens, wurdt mir angezeigt, wie die sachen des laggeien halber gar übel stehen, so hab ich mich alsbald uß dem ort gethan. Deß andern tags hat der amtmann von Charlspurg dem befehl nach das schloß lassen einnehmen, alle gemach verpetschieren, und daß man mir bei tag und nacht nachstellen thue, drei soldaten darein gelegt....''
 
:''... als in dero hochfürstlich oberkaitt dise unbedachte handtlung vorgangen, und straff gefallen bin, so langt demnach an die herren vettern mein unterdinstlich bitten, sie wollen mir in betrachtung, daß ich zu diser leidigen that auff des abgeleibten ungebürlich verhalten und trutzigen verursachsen, mehr aus übereiltem zorn und trunkenheit, denn durch so geferlichen fürsatz kommen und geradten, mit unterthenigsten intercessions schreiben an hochgedachten meinen gendigsten fürsten und herren, herrn marggraven xx unbeschwert behülflich erscheinen, damit Ihr. Fürstl. Durchl. mich wieder mit gnedigster landshuldigung, auch meiner gütter offen relaxation, und mich darzu gn, wieder kommen lassen möcht. Dagegen bin ich selbst willig und erbietig, meinem begangenen übergriff zu etwas genugtuung der geliebten justiciam nit allein auf ein anzal jahr, Ihrer fürstl. Durchl. gnediges bestimmten zu gefallen nach, gegen den erbfeindt christlichen namens dem Türcken in Ungarn ungespart meines leibs und lebens abzubueßen oder wie Ihr fürstl. Durchl. mich sonsten in anderwegen mit einer gnedigsten extraordinari straff untertenigst zu submittirn, sondern mich mit des entleibten freundschaft nach pilligen dingen und erkenntnis abzufindten erbiettig. Das will ich umb die herren vettern die zeitt meines lebens unterdenig dinstlich und freundlich zu beschulden ungesparten fleißes erfunden werden, und thu dieselben gottes gnaden treulich empfelchen. 15. Juni anno 98. D. H. V. dinstwilliger Wolff Balthasar vonn Wolffsthal zu Burckfarrnbach. mpp.''<ref>Helmut Mahr: Flurdenkmale im Landkreis Fürth, Heft 1, Landratsamt Fürth, Selbstdruck, 1975, S. 6 f.</ref>
 
:''... als in dero hochfürstlich oberkaitt dise unbedachte handtlung vorgangen, und straff gefallen bin, so langt demnach an die herren vettern mein unterdinstlich bitten, sie wollen mir in betrachtung, daß ich zu diser leidigen that auff des abgeleibten ungebürlich verhalten und trutzigen verursachsen, mehr aus übereiltem zorn und trunkenheit, denn durch so geferlichen fürsatz kommen und geradten, mit unterthenigsten intercessions schreiben an hochgedachten meinen gendigsten fürsten und herren, herrn marggraven xx unbeschwert behülflich erscheinen, damit Ihr. Fürstl. Durchl. mich wieder mit gnedigster landshuldigung, auch meiner gütter offen relaxation, und mich darzu gn, wieder kommen lassen möcht. Dagegen bin ich selbst willig und erbietig, meinem begangenen übergriff zu etwas genugtuung der geliebten justiciam nit allein auf ein anzal jahr, Ihrer fürstl. Durchl. gnediges bestimmten zu gefallen nach, gegen den erbfeindt christlichen namens dem Türcken in Ungarn ungespart meines leibs und lebens abzubueßen oder wie Ihr fürstl. Durchl. mich sonsten in anderwegen mit einer gnedigsten extraordinari straff untertenigst zu submittirn, sondern mich mit des entleibten freundschaft nach pilligen dingen und erkenntnis abzufindten erbiettig. Das will ich umb die herren vettern die zeitt meines lebens unterdenig dinstlich und freundlich zu beschulden ungesparten fleißes erfunden werden, und thu dieselben gottes gnaden treulich empfelchen. 15. Juni anno 98. D. H. V. dinstwilliger Wolff Balthasar vonn Wolffsthal zu Burckfarrnbach. mpp.''<ref>Helmut Mahr: Flurdenkmale im Landkreis Fürth, Heft 1, Landratsamt Fürth, Selbstdruck, 1975, S. 6 f.</ref>
 +
 +
In einem weiteren Brief an den Marschall von Pappenheim schildert er den Tathergang in einer geänderten Version, nicht zuletzt um für sich mildernde Umstände geltend zu machen:
 +
 +
: ''Name die büchsen, in willen ime nach den schenkeln zu schießen. So gerät der schuß leider zu hoch, daß derselbige ime reverenter zu melden bei dem gemächt hinien gehet und dieweilen der jung nit alspalden gefallen, hab ich nit vermeindt, er getroffen zu sein, eille ihme wieder nach und haue ime erst ein stückh von dem kopff heraus''.
 +
 +
Auch mit dieser Beschreibung gelingt es ihm nicht das Wohlwollen seines Landesherren wieder zu erlangen. In der Folge mußte Wolf-Balthasar von Wolfsthal seine Güter in [[Burgfarrnbach]] [[1605]] verkaufen.
    
== Literatur ==
 
== Literatur ==
86.389

Bearbeitungen