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Nach der letzten größeren Abrisswelle für den Bau der U-Bahn Mitte der 1990er Jahre, äußerte sich [[Alexander Mayer]], damals Vorsitzender des [[Altstadtverein St. Michael]], folgendermaßen: ''"Der nächste Abriss kommt bestimmt, und irgendwann ist der Punkt erreicht an dem die Seele unserer Stadt bricht"''. Wie wahr und aktuell diese Aussage leider auch heute noch ist, zeigen die jüngsten Planungen zur sogenannten "''[[Neue Mitte|Neuen Mitte]]''". | |||
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Version vom 23. Februar 2010, 17:04 Uhr
Denkmalschutz dient dem Schutz von Kulturdenkmalen. Ziel ist, dafür zu sorgen, dass Kulturdenkmale dauerhaft erhalten und nicht verfälscht, beschädigt, beeinträchtigt oder zerstört werden und Kulturgüter dauerhaft gesichert werden. Denkmalschutz ist daher Kulturgutschutz.
Arbeiten, die zur Er- und Unterhaltung von Kulturdenkmalen notwendig sind, bezeichnet man als Denkmalpflege.
Ziel und Zweck
Denkmalschutz verfolgt das Ziel, Kulturdenkmale dauerhaft zu erhalten. Das kulturelle Erbe ist für jede Gesellschaften außerordentlich wichtig, um sich anhand dinglicher und sinnlich wahrnehmbarer historischer Zeugnisse mit ihrer Geschichte und Herkunft zu identifizieren und dadurch eine gesellschaftliche Identität zu bilden. Denkmalschutz ist ein Bestandteil von Lebensqualität und als Alleinstellungsmerkmal ein Anker in der modernen Welt.
Denkmalschutz in Fürth
Löbliche Beispiele
- Sanierung des Lochnerschen Gartenhauses, Theaterstraße 33.
- Totalsanierung und Neuplanung des Areals rund um den Südstadtpark, zuletzt William-O.-Darby-Barracks.
- Sanierung des Fraveliershofs auf dem Gänsberg, Beim Liershof 1, 3, 3a.
- Sanierung des Stadlerhof, Marktplatz 5.
- Aufwertung des Grünen Marktes.
- Sanierung des Pfarrhauses von Sankt Michael, Pfarrhof 3, 5.
- Sanierung des Wilhelm Löhe-Geburtshauses, Königstraße 27
Verstöße wider den Denkmalschutz
Im Zuge der Flächensanierung fielen bereits ca. 250 Gebäude der Spitzhacke zum Opfer, zählt man weitere Abbrüche aus dem gesamten Stadtgebiet hinzu, dürfte die Zahl mittlerweile bei weit über 300 Gebäuden liegen, viele davon historisch bzw. architektonisch bedeutsam.
Nach der letzten größeren Abrisswelle für den Bau der U-Bahn Mitte der 1990er Jahre, äußerte sich Alexander Mayer, damals Vorsitzender des Altstadtverein St. Michael, folgendermaßen: "Der nächste Abriss kommt bestimmt, und irgendwann ist der Punkt erreicht an dem die Seele unserer Stadt bricht". Wie wahr und aktuell diese Aussage leider auch heute noch ist, zeigen die jüngsten Planungen zur sogenannten "Neuen Mitte".
Nachfolgend eine Auswahl der bekanntesten Gebäude und Areale welche bisher dem Abbruchwahn zum Opfer fielen:
- Flächensanierung am Gänsberg
- Durchbruch des Königsplatzes
- rigorose Abrisse am Geismann-Areal (siehe Geismann-Bräustübl)
- rigorose Abrisse am Heiligenberg
- Abriss der alten Post, ehemals Bahnhofsplatz 10
- Abriss des alten Krankenhauses, ehemals Schwabacher Str.
- Abriss der Sahlmannvilla am Bahnhofsplatz, ehemals Bahnhofsplatz 4
- Abriss der Villa Engelhardt, ehemals Königswarterstr. 80
- Abriss des Café Fürst, ehemals Ludwig-Erhard-Str. 2
- Abriss des Kristallpalasts, ehemals Pfisterstr. 3, 5, 7
- Abriss des Fischhäusla, ehemals Würzburgerstr. 1
- Abriss des ältesten deutschen Bahnwärterhäuschens, ehemals an der Stadtgrenze
- Abriss des Seyfriedschen Gartenhauses, ehemals Vacher Str. 3
- Abriss des Schießhauses, ehemals Schießplatz 11
- Abriss der Lehmusschen Kinderbewahranstalt, ehemals Birkenstr. 9
- Abriss des Kurhauses auf der alten Veste
- Abriss des Gasthaus Hirschgarten, ehemals Zirndorfer Str. 5, 7
- "Sanierung" des Offizierskasinos, Steubenstr. 27, heute Steubenpark
- Abriss des Bahnhof der Ludwigseisenbahn, heutige Fürther Freiheit
- Abriss der Villa Lehrieder, ehemals in der Kurgartenstraße
- Abriss der Pflastergeld-Einnahmestelle, ehemals Nürnberger Str. 156
- Abriss von Brunnen im gesamten Stadtgebiet (z.B. Hopfenpflückerinnen-Brunnen, Ceres-Brunnen, usw.)
- Abriss von Denkmälern und Freiplastiken im gesamten Stadtgebiet (z.B. Wittelsbacherbank, Engelhardtsbank, usw.)
Literatur
- Verluste an Fürther Kulturgut. In: Adolf Schwammberger: Fürth von A bis Z. Ein Geschichtslexikon. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 371 f.
- Denkmäler in Bayern - Stadt Fürth, Heinrich Habel, Lipp Verlag, 1994
- Initiative Weltkulturbewerber Fürth (Hrsg.): Einzigartiges Fürth. Fürth: Städtebilder-Verlag, Schwabacher Straße 17, 90762 Fürth, Telefon (0911) 773192, 2009, 126 S.
- Johannes Alles: Denkmalpfleger im Clinch mit der Stadtspitze. Fachleute sehen Neue Mitte im Widerspruch zu den kleinteiligen Strukturen - OB: «Kein Totschlagargument». In: Fürther Nachrichten vom 23. April 2009 - FN
- Volker Dittmar: Fürth strebt nach Weltkulturerbetitel. Initiative zur Auszeichnung des Gründerzeit-Ensembles in Fürth. In: Nürnberger Nachrichten vom 30. Juni 2009 - NN
- Wolfgang Händel: Die Last mit dem Denkmalschutz. Heikle Debatte: Solaranlagen sind sinnvoll, aber nicht immer gern gesehen. In: Fürther Nachrichten vom 18. Juli 2009, S. 3 - FN
- Volker Dittmar: Kleiner Dank für gelungene Renovierungen. In: Fürther Nachrichten vom 02. Dezember 2009 - FN
Querverweise
- Geschichtsverein Fürth
- Alexander Mayer
- Stadtheimatpfleger
- Fürther Geschichtswerkstatt
- Nachkriegskunst
Netzverweise
- Baudenkmäler - Wikipedia
- Denkmalpflege - Wikipedia
- Heimatpflege in Franken - Franken-Wiki