Giorgio Mulini: Unterschied zwischen den Versionen

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Die Eisherstellung erfolgte in einer sich drehenden Schüssel, die mit Roheis gekühlt wurde. Neben dem Verkauf im Hinterhof der [[Wasserstraße]], wurde auch das Eis in der [[Erlanger Straße]] bei einem Händler vertrieben, den Mulini mit einem Leiterwagen belieferte.  
Die Eisherstellung erfolgte in einer sich drehenden Schüssel, die mit Roheis gekühlt wurde. Neben dem Verkauf im Hinterhof der [[Wasserstraße]], wurde auch das Eis in der [[Erlanger Straße]] bei einem Händler vertrieben, den Mulini mit einem Leiterwagen belieferte.  


Um im Winter auch Einnahmen zu erzielen, besann sich Mulini offensichtlich seiner italienischen Wurzeln und fertigte in einer weiteren Hütter im Hinterhof Heiligenfiguren und Kruzifixe aus Gips an. Mit einem großen Rucksack "bewaffnet" lief Mulini anschließend in die Fränkische Schweiz, wo er die angefertigten Sachen vor Ort verkaufte.  
Um im Winter auch Einnahmen zu erzielen, besann sich Mulini offensichtlich seiner italienischen Wurzeln und fertigte in einer weiteren Hütte im Hinterhof Heiligenfiguren und Kruzifixe aus Gips an. Mit einem großen Rucksack "bewaffnet" lief Mulini anschließend in die Fränkische Schweiz, wo er die angefertigten Sachen vor Ort verkaufte.  


Mulini starb [[1951]] im Alter von 72 Jahren. Seine Frau Babette führte das Geschäft noch bis [[1955]] weiter, ehe das Kapitel Eisdiele in der Wasserstraße sein Ende fand. Durch den Abriss der Häuser im Rahmen der [[Flächensanierung|Gänsberg-Sanierung]] ist heute davon nichts mehr sichtbar.  
Mulini starb [[1951]] im Alter von 72 Jahren. Seine Frau Babette führte das Geschäft noch bis [[1955]] weiter, ehe das Kapitel Eisdiele in der Wasserstraße sein Ende fand. Durch den Abriss der Häuser im Rahmen der [[Flächensanierung|Gänsberg-Sanierung]] ist heute davon nichts mehr sichtbar.  

Version vom 2. Mai 2018, 16:49 Uhr

Georgio Pietro Fortunato Mulini (geb. 1879 in Italien; gest. 1951 in Fürth) war vermutlich der erste Speise-Eisverkäufer in Fürth.

Mulinis Familie kommt aus dem beschaulichen Ort Bagni di Lucca in der Toskana, knapp 50 km nordöstlich von Pisa. Er begann seine Reise 1908 zunächst nach Frankreich und Dänemark, ehe er über die Stationen Berlin und Frankfurt/ Main schließlich nach Fürth kam. Auf Grund seiner großen Liebe und späteren Ehefrau Babette Heinrich aus Fürth, aber auch der Tatsache, dass durch den 1. Weltkrieg die Ausreise nach Italien verwehrt blieb, entschied sich Mulini in Fürth zu bleiben.

Seit 1915 verkaufte Mulini im Hinterhof der ehem. Gebäude Wasserstraße 19 - 21 das selbst hergestellte Speiseeis. Als Standardsorten galten Schokolade, Vanille und Zitrone. Insbesondere die zahllosen Gäste des Flussbades an der Rednitz kauften sich im Waffelhörnchen das Eis, dass Mulini mit einem Spatel aus einem großen Behälter heraus schabte. Einen Kugelportionierer, wie sie heute verwendet werden, gab es zu dieser Zeit noch nicht. Für ein "Zehnerla" wurde meist großzügig das Eis verteilt, und nach Aussagen der Tochter Marinna Richter, gab es auch mal das Eis umsonst, wenn seine Kunden "knapp bei Kasse" waren. Das Speiseeis Mulinis wurde nicht nur von den Fürther Kunden geschätzt, es verschaffte ihm auch eine gewisse Bekanntheit über die Stadtgrenze hinaus. So kamen auch viele aus Nürnberg zu ihm, um sein Speiseeis zu essen.

Die Eisherstellung erfolgte in einer sich drehenden Schüssel, die mit Roheis gekühlt wurde. Neben dem Verkauf im Hinterhof der Wasserstraße, wurde auch das Eis in der Erlanger Straße bei einem Händler vertrieben, den Mulini mit einem Leiterwagen belieferte.

Um im Winter auch Einnahmen zu erzielen, besann sich Mulini offensichtlich seiner italienischen Wurzeln und fertigte in einer weiteren Hütte im Hinterhof Heiligenfiguren und Kruzifixe aus Gips an. Mit einem großen Rucksack "bewaffnet" lief Mulini anschließend in die Fränkische Schweiz, wo er die angefertigten Sachen vor Ort verkaufte.

Mulini starb 1951 im Alter von 72 Jahren. Seine Frau Babette führte das Geschäft noch bis 1955 weiter, ehe das Kapitel Eisdiele in der Wasserstraße sein Ende fand. Durch den Abriss der Häuser im Rahmen der Gänsberg-Sanierung ist heute davon nichts mehr sichtbar.

Lokalberichterstattung