Amtskette: Unterschied zwischen den Versionen
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Der Ursprung der Idee für die Einführung von Amtsketten entstammt womöglich dem auslaufenden 18. Jahrhundert, als unter dem Einfluss einer verklärenden Begeisterung für das Mittelalter in Theaterstücken Rollen ehrwürdiger Personen mit Ritterketten ausgestattet wurden. Bürgermeister sollen diese Zuordnung wohlwollend übernommen haben, indem sie die Amtskette „als Insignie aus der Zeit einer selbstbewußten mittelalterlichen Stadtgesellschaft, wie sie das liberale Bürgertum als Ideal betrachtete“, interpretierten. Angesichts der gerade bei Festakten allgegenwärtigen Uniformen und Orden konnten sich im übrigen nun auch die bürgerlichen Amtsträger mit einer sichtbaren Auszeichnung optisch hervortun.<ref>Wikipedia: Amtskette - Online abgerufen am 15. Oktober 2017 | 13:01 Uhr - [https://de.wikipedia.org/wiki/Amtskette online abrufbar]</ref> | Der Ursprung der Idee für die Einführung von Amtsketten entstammt womöglich dem auslaufenden 18. Jahrhundert, als unter dem Einfluss einer verklärenden Begeisterung für das Mittelalter in Theaterstücken Rollen ehrwürdiger Personen mit Ritterketten ausgestattet wurden. Bürgermeister sollen diese Zuordnung wohlwollend übernommen haben, indem sie die Amtskette „als Insignie aus der Zeit einer selbstbewußten mittelalterlichen Stadtgesellschaft, wie sie das liberale Bürgertum als Ideal betrachtete“, interpretierten. Angesichts der gerade bei Festakten allgegenwärtigen Uniformen und Orden konnten sich im übrigen nun auch die bürgerlichen Amtsträger mit einer sichtbaren Auszeichnung optisch hervortun.<ref>Wikipedia: Amtskette - Online abgerufen am 15. Oktober 2017 | 13:01 Uhr - [https://de.wikipedia.org/wiki/Amtskette online abrufbar]</ref> | ||
Die erste Amtskette in Fürth wurde [[1835]] | Die erste Amtskette in Fürth wurde zunächst von Fürther "Goldarbeitet" 1834 angefertigt, allerdings waren die ersten Amtsketten "nicht nach Wunsch" ausgefallen bzw. Von Bäumen bezeichnete diese als "Geschmacklos", so dass erneut Ketten angefertigt wurden, dieses Mal von Nürnberger Goldschmieden. Die [[1835]] angefertigten Ketten wurden dann immerhin bis [[1956]] benutzt. Die missliebigen Ketten wurden meistbietend versteigert. <ref>Stadtarchiv Fürth, Fach 129, Nr. 6</ref>[[1956]] stiftete die "[[Fürther Gesellschaft der Kunstfreunde e. V.|Gesellschaft der Kunstfreunde]]" aus Anlaß ihres zehnjährigen Bestehens eine neue goldene Bürgermeisterkette, die in der gleichen Art ausgeführt wurde, wie die Originalkette aus dem Jahr [[1835]]. Die neue Kette enthält ein Medaillon, das auf der Vorderseite das Fürther Stadtwappen und auf der Rückseite das bayerische Wappen zeigt, und wird in einem Safe aufbewahrt während der Bürgermeister nach wie vor die alte Kette trägt. Die neue Kette wird nur zu besonderen Anlässen vom jeweiligen Oberbürgermeister getragen. | ||
== Literatur == | == Literatur == |
Version vom 5. August 2018, 15:26 Uhr
Die Amtskette ist eine mit Medaillen, Wappenbildern und Emblemen verzierte schwere Halskette aus Edelmetallen, die eine Amtsinsignie und damit Teil der Amtstracht des Oberbürgermeisters, zum Teil von anderen hohen Stadtbeamten und von Universitätsrektoren darstellt. Amtsketten werden lediglich zu feierlichen Anlässen getragen.
Geschichte
Der Ursprung der Idee für die Einführung von Amtsketten entstammt womöglich dem auslaufenden 18. Jahrhundert, als unter dem Einfluss einer verklärenden Begeisterung für das Mittelalter in Theaterstücken Rollen ehrwürdiger Personen mit Ritterketten ausgestattet wurden. Bürgermeister sollen diese Zuordnung wohlwollend übernommen haben, indem sie die Amtskette „als Insignie aus der Zeit einer selbstbewußten mittelalterlichen Stadtgesellschaft, wie sie das liberale Bürgertum als Ideal betrachtete“, interpretierten. Angesichts der gerade bei Festakten allgegenwärtigen Uniformen und Orden konnten sich im übrigen nun auch die bürgerlichen Amtsträger mit einer sichtbaren Auszeichnung optisch hervortun.[1]
Die erste Amtskette in Fürth wurde zunächst von Fürther "Goldarbeitet" 1834 angefertigt, allerdings waren die ersten Amtsketten "nicht nach Wunsch" ausgefallen bzw. Von Bäumen bezeichnete diese als "Geschmacklos", so dass erneut Ketten angefertigt wurden, dieses Mal von Nürnberger Goldschmieden. Die 1835 angefertigten Ketten wurden dann immerhin bis 1956 benutzt. Die missliebigen Ketten wurden meistbietend versteigert. [2]1956 stiftete die "Gesellschaft der Kunstfreunde" aus Anlaß ihres zehnjährigen Bestehens eine neue goldene Bürgermeisterkette, die in der gleichen Art ausgeführt wurde, wie die Originalkette aus dem Jahr 1835. Die neue Kette enthält ein Medaillon, das auf der Vorderseite das Fürther Stadtwappen und auf der Rückseite das bayerische Wappen zeigt, und wird in einem Safe aufbewahrt während der Bürgermeister nach wie vor die alte Kette trägt. Die neue Kette wird nur zu besonderen Anlässen vom jeweiligen Oberbürgermeister getragen.
Literatur
Dr. Fridolin Solleder: Archive und Geschichtsforschung. Ph. C. W. Schmidt, Neustadt a. d. Aisch, 1966, S. 329
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Wikipedia: Amtskette - Online abgerufen am 15. Oktober 2017 | 13:01 Uhr - online abrufbar
- ↑ Stadtarchiv Fürth, Fach 129, Nr. 6
Bilder
Franz Joseph von Bäumen, 1. Bürgermeister nach der Erhebung zur Stadt 1. Klasse - Ausschnitt aus dem Porträt im Fürther Rathaus
Georg Friedrich Ritter von Langhans, 1. Bürgermeister 1873 - 1901 und Ehrenbürger der Stadt Fürth - Porträt im Rathaus
NS-Oberbürgermeister Franz Jakob mit Amtskette, 1938
Dr. Robert Wild mit Amtskette, Oberbürgermeister von 1914 - 1933