Johann Gran: Unterschied zwischen den Versionen
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Nachdem Johann Gran vom "Königlichen Regierungs-Bau-Bureau Ansbach" für das am 2. März 1846 "recht gut" bestandene Bauhandwerker-Examen die "Examinations-Note" vom 1. April 1846 bekam, die ihn zur selbstständigen Ausübung des Mauerergewerbes befähigte, stellte er zusammen mit Anna Maria Müller am 11. Mai 1846 beim Magistrat der Kgl. Bayr. Stadt Fürth ein Bürgeraufnahme- und Verehelichungsgesuch.<ref name="Aufnahmegesuch"/><ref>Fürther Tagblatt vom 03.06.1846, Nr. 88/1846, S. 378 - [https://api.digitale-sammlungen.de/iiif/image/v2/bsb10503858_00392/pct:51.82895,48.9154,44.1525,5.06146/full/0/default.jpg online abrufbar]</ref> Gran legte seine Zeugnisse vor, Müller erklärte ihren Verzicht auf ihre Konzession zu Gunsten von Gran und beide gaben an, sich verheiraten zu wollen. Als Heiratsgut brachte Müller 1.944 Gulden (f.) 1 ½ Kreuzer (x.) in die Ehe, während Gran eine standesgemäße Ausstattung an Effekten und Handwerkszeug sowie ein Barvermögen von 400 f. von seinem Vater beisteuerte. Nach Prüfung durch die zuständigen Gremien (Vorsteher des Maurer- und Zimmergewerbes, Armenpflegschaftsrat, Gemeindebevollmächtigte, Information der Öffentlichkeit durch vierwöchigen Aushang) fasste der Stadtmagistrat am 6. Juli 1846 den Beschluss, dem Bewerber die Konzession zum Betrieb des Mauerergewerbes zu erteilen, die Bürgeraufnahme und die Verehelichung mit der Witwe Müller zu gestatten. Ihm wurde der Beschluss am nächsten Tag eröffnet. Gran hatte eine Aufnahmegebühr von 15 Gulden zu entrichten; weiter verpflichtete er sich, 48 x. Aversum (= Abfindung, Ablösung) zur Straßenbeleuchtung zu zahlen, jährlich dazu einen Beitrag von 36 x. zu leisten und wöchentlich 6 x. Almosen zu erbringen. Die öffentliche Bekanntmachung der Bürgeraufnahme erfolgte am 9. Juli per Anschlag und auch durch Zeitungsbericht des "Fürther Tagblatts" vom 31. Juli 1846.<ref>Fürther Tagblatt vom 31.07.1846, Nr. 121/1846, S. 5 - [https://api.digitale-sammlungen.de/iiif/image/v2/bsb10503858_00537/pct:2.26687,26.12156,45.33745,4.233/full/0/default.jpg online abrufbar]</ref> | Nachdem Johann Gran vom "Königlichen Regierungs-Bau-Bureau Ansbach" für das am 2. März 1846 "recht gut" bestandene Bauhandwerker-Examen die "Examinations-Note" vom 1. April 1846 bekam, die ihn zur selbstständigen Ausübung des Mauerergewerbes befähigte, stellte er zusammen mit Anna Maria Müller am 11. Mai 1846 beim Magistrat der Kgl. Bayr. Stadt Fürth ein Bürgeraufnahme- und Verehelichungsgesuch.<ref name="Aufnahmegesuch"/><ref>Fürther Tagblatt vom 03.06.1846, Nr. 88/1846, S. 378 - [https://api.digitale-sammlungen.de/iiif/image/v2/bsb10503858_00392/pct:51.82895,48.9154,44.1525,5.06146/full/0/default.jpg online abrufbar]</ref> Gran legte seine Zeugnisse vor, Müller erklärte ihren Verzicht auf ihre Konzession zu Gunsten von Gran und beide gaben an, sich verheiraten zu wollen. Als Heiratsgut brachte Müller 1.944 Gulden (f.) 1 ½ Kreuzer (x.) in die Ehe, während Gran eine standesgemäße Ausstattung an Effekten und Handwerkszeug sowie ein Barvermögen von 400 f. von seinem Vater beisteuerte. Nach Prüfung durch die zuständigen Gremien (Vorsteher des Maurer- und Zimmergewerbes, Armenpflegschaftsrat, Gemeindebevollmächtigte, Information der Öffentlichkeit durch vierwöchigen Aushang) fasste der Stadtmagistrat am 6. Juli 1846 den Beschluss, dem Bewerber die Konzession zum Betrieb des Mauerergewerbes zu erteilen, die Bürgeraufnahme und die Verehelichung mit der Witwe Müller zu gestatten. Ihm wurde der Beschluss am nächsten Tag eröffnet. Gran hatte eine Aufnahmegebühr von 15 Gulden zu entrichten; weiter verpflichtete er sich, 48 x. Aversum (= Abfindung, Ablösung) zur Straßenbeleuchtung zu zahlen, jährlich dazu einen Beitrag von 36 x. zu leisten und wöchentlich 6 x. Almosen zu erbringen. Die öffentliche Bekanntmachung der Bürgeraufnahme erfolgte am 9. Juli per Anschlag und auch durch Zeitungsbericht des "Fürther Tagblatts" vom 31. Juli 1846.<ref>Fürther Tagblatt vom 31.07.1846, Nr. 121/1846, S. 5 - [https://api.digitale-sammlungen.de/iiif/image/v2/bsb10503858_00537/pct:2.26687,26.12156,45.33745,4.233/full/0/default.jpg online abrufbar]</ref> | ||
Schon kurz darauf, am 10. August 1846, kam die Tochter Maria Sophia Magdalena Gran zur Welt, die am 1. September 1872 Gottfried Adam Schildknecht heiratete. Die Ehe blieb kinderlos, die Tochter starb im Alter von 38 Jahren am 29. September 1884.<ref>Zinnfiguren - Bleifiguren; Firmengeschichten: Schildknecht, Conrad & Sohn - Fürth - [http://www.zinnfiguren-bleifiguren.com/Firmengeschichten/Schildknecht_Fuerth/Schildknecht_Fuerth.html online]</ref> | Schon kurz darauf, am 10. August 1846, kam die Tochter Maria Sophia Magdalena Gran zur Welt, die am 1. September 1872 Gottfried Adam Schildknecht heiratete. Die Ehe blieb kinderlos, die Tochter starb im Alter von 38 Jahren am 29. September 1884.<ref>Zinnfiguren - Bleifiguren; Firmengeschichten: Schildknecht, Conrad & Sohn - Fürth - [http://www.zinnfiguren-bleifiguren.com/Firmengeschichten/Schildknecht_Fuerth/Schildknecht_Fuerth.html online]</ref> Sein Sohn Johann Leonhard Gran, genannt [[Leo Gran]], wurde am 11. Juni 1851 geboren. | ||
Johann Gran starb im Alter von 53 Jahren an Lungentuberkulose.<ref name="FA-311/1870"/> | Johann Gran starb im Alter von 53 Jahren an Lungentuberkulose.<ref name="FA-311/1870"/> |
Version vom 9. Januar 2020, 17:12 Uhr
- Vorname
- Johann Caspar
- Nachname
- Gran
- Geschlecht
- männlich
- Geburtsdatum
- 2. Juni 1817
- Geburtsort
- Bruckberg
- Todesdatum
- 16. Dezember 1870
- Todesort
- Fürth
- Beruf
- Maurermeister, Architekt
Adressart | VonObjekt |
---|---|
Wohnhaus | Schlehenstraße |
Person | Verwandtschaftsgrad |
---|---|
Andreas Müller | Stiefsohn |
Anna Maria Ettlinger, verw. Müller | 1. Ehefrau |
Caspar Gran | Bruder |
Leo Gran | Sohn |
Maria Sophia Magdalena Gran | Tochter |
Paulus Müller | Stiefsohn |
Johann Caspar Gran (geb. am 2. Juni 1817 in Bruckberg[1], gest. am 16. Dezember 1870 in Fürth[2][3]) war ein Fürther Baumeister und Architekt.
Sein Vater Johann Paul Gran war Maurermeister und Gemeindevorsteher in Bruckberg.
Leben
Johann Caspar Gran (genannt "Johann Gran") besuchte von 1823 bis 1831 die Werktagsschule, wurde 1831 konfirmiert und ging bis zum Mai 1835 in die Sonntagsschule.[4] Von der Kgl. Regierung von Mittelfranken wurde Gran von der Wehrpflicht (damals Konskription genannt) mit Entlassungsschein vom 16. Oktober 1840 befreit. In der Zeit vom 22. Juni 1840 bis zum 7. März 1842 absolvierte er in Fürth seine Lehre in der "Maurerprofession" beim Meister Gran, seinem älteren Bruder, der auch Johann Caspar hieß, aber allgemein Caspar Gran genannt wurde.[5]
Anschließend ging er auf Wanderschaft, wobei sich Gran ausweislich seines Wanderbuchs in der Zeit von März 1842 bis Mai 1846 mit Fürth, Erlangen und Ansbach auf die Region beschränkte.[6] Zuletzt war er ab 10. März 1846 als Geschäftsführer bei der Mauerermeisterswitwe Anna Maria Müller, geb. Ettlinger in Fürth beschäftigt, die nach dem Tod ihres Ehemanns Georg Friedrich Müller (gest. am 11. November 1844) die am 16. Januar 1824 erteilte Gewerbekonzession weiter ausübte. Die Witwe Müller, die drei minderjährige Kinder zu versorgen hatte, war auch Eigentümerin eines ansehnlichen Anwesens mit den Häusern 148 und 149 in der Schlehengasse (I. Stadtbezirk, III. Stadtdistrikt; alte Hs.-Nr. 487 und 488, siehe historische Karte im BayernAtlas, im Bereich der heutigen Rosenstraße 37).[7][8]
Nachdem Johann Gran vom "Königlichen Regierungs-Bau-Bureau Ansbach" für das am 2. März 1846 "recht gut" bestandene Bauhandwerker-Examen die "Examinations-Note" vom 1. April 1846 bekam, die ihn zur selbstständigen Ausübung des Mauerergewerbes befähigte, stellte er zusammen mit Anna Maria Müller am 11. Mai 1846 beim Magistrat der Kgl. Bayr. Stadt Fürth ein Bürgeraufnahme- und Verehelichungsgesuch.[1][9] Gran legte seine Zeugnisse vor, Müller erklärte ihren Verzicht auf ihre Konzession zu Gunsten von Gran und beide gaben an, sich verheiraten zu wollen. Als Heiratsgut brachte Müller 1.944 Gulden (f.) 1 ½ Kreuzer (x.) in die Ehe, während Gran eine standesgemäße Ausstattung an Effekten und Handwerkszeug sowie ein Barvermögen von 400 f. von seinem Vater beisteuerte. Nach Prüfung durch die zuständigen Gremien (Vorsteher des Maurer- und Zimmergewerbes, Armenpflegschaftsrat, Gemeindebevollmächtigte, Information der Öffentlichkeit durch vierwöchigen Aushang) fasste der Stadtmagistrat am 6. Juli 1846 den Beschluss, dem Bewerber die Konzession zum Betrieb des Mauerergewerbes zu erteilen, die Bürgeraufnahme und die Verehelichung mit der Witwe Müller zu gestatten. Ihm wurde der Beschluss am nächsten Tag eröffnet. Gran hatte eine Aufnahmegebühr von 15 Gulden zu entrichten; weiter verpflichtete er sich, 48 x. Aversum (= Abfindung, Ablösung) zur Straßenbeleuchtung zu zahlen, jährlich dazu einen Beitrag von 36 x. zu leisten und wöchentlich 6 x. Almosen zu erbringen. Die öffentliche Bekanntmachung der Bürgeraufnahme erfolgte am 9. Juli per Anschlag und auch durch Zeitungsbericht des "Fürther Tagblatts" vom 31. Juli 1846.[10]
Schon kurz darauf, am 10. August 1846, kam die Tochter Maria Sophia Magdalena Gran zur Welt, die am 1. September 1872 Gottfried Adam Schildknecht heiratete. Die Ehe blieb kinderlos, die Tochter starb im Alter von 38 Jahren am 29. September 1884.[11] Sein Sohn Johann Leonhard Gran, genannt Leo Gran, wurde am 11. Juni 1851 geboren.
Johann Gran starb im Alter von 53 Jahren an Lungentuberkulose.[3]
Werke
Außerdem:
- 1855: „Alte Leichenhalle” auf dem ehem. Friedhof an der Nürnberger Straße durch Johann Gran nach Entwurf von Albert Frommel erbaut (1897 zum Hauptfriedhof umgesetzt)
Siehe auch
- Gran, Namensklärung
- Caspar Gran, Bruder
- Johann Gran, geb. 1846
- Johann Gran, geb. 1880
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 Stadtmagistrat Fürth: Akte über Bürgeraufnahmegesuch des Maurergesellen Johann Caspar Gran aus Bruckberg, Kgl. Landg. Ansbach, StadtAFÜ Sign.-Nr. Fach 18 a/G 75
- ↑ Fürther neueste Nachrichten für Stadt und Land (Fürther Abendzeitung) vom 21.12.1870, Nr. 305/1870, S. 3 - online abrufbar
- ↑ 3,0 3,1 Fürther neueste Nachrichten für Stadt und Land (Fürther Abendzeitung) vom 28.12.1870, Nr. 311/1870, S. 3 - online abrufbar
- ↑ Schulzeugnis der "Königl. Localinspection" vom 30. April 1831 mit nachgetragenem Attest des Pf. Zellfelder, K. Pfarramt Großhaslach vom 21. April 1846
- ↑ Lehrbrief des "Johann Kaspar Gran" vom 7. März 1842, unterzeichnet vom Vereinsvorsteher Johann Georg Schmiedt, Zimmermeister, dem Lehrmeister C. Gran, dem Vereins-"Kommisär" Koeppel, Rechtsrat und dem Stadtmagistrat mit Unterschrift Baeumen
- ↑ Wanderbuch für "Johann Kaspar Gran", ausgestellt vom Königl. Landgericht Ansbach vom 26. März 1842 nach allerhöchster Verordnung vom 16. März 1808 (siehe Königlich-Baierisches Regierungsblatt 1808, S. 680/681 - Online-Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek)
- ↑ Protokoll Vorausregulierung Müller des Kgl. Kreis- und Stadtgerichts Fürth vom 14.12.1844, als Erwerbsurkunde ausgefertigt und genehmigt am 24.01.1845
- ↑ Adressbuch 1846, S. 8
- ↑ Fürther Tagblatt vom 03.06.1846, Nr. 88/1846, S. 378 - online abrufbar
- ↑ Fürther Tagblatt vom 31.07.1846, Nr. 121/1846, S. 5 - online abrufbar
- ↑ Zinnfiguren - Bleifiguren; Firmengeschichten: Schildknecht, Conrad & Sohn - Fürth - online
Bilder
Zeitungsanzeige von Johann Gran, Februar 1848
Bei Maurermeister Johann Gran in der Schlehengasse ist eine Wohnung zu mieten, Mai 1847