Stadelner Hauptstraße 101: Unterschied zwischen den Versionen
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''Im Frühjahr [[1875]] gewann der Wirth Peter Popp, Besitzer des Gasthauses "Zum goldenen Engel", 100 000 Lire und zwar mit einem zehn Francs-Loos. Sein Anwesen verkaufte er an den Fischer Johann Muggenhöfer von hier und zog in eine Vorstadt bei Nürnberg, um daselbst zu privatisieren. Die hiesige Armenkasse ging trotz der Versprechungen des Popp, die er bei der Nachricht von seinem Glück machte, leer aus.''<ref>[[Land-Chronik (Buch)|Land-Chronik]], Fürth 1892, S. 358</ref> | ''Im Frühjahr [[1875]] gewann der Wirth Peter Popp, Besitzer des Gasthauses "Zum goldenen Engel", 100 000 Lire und zwar mit einem zehn Francs-Loos. Sein Anwesen verkaufte er an den Fischer Johann Muggenhöfer von hier und zog in eine Vorstadt bei Nürnberg, um daselbst zu privatisieren. Die hiesige Armenkasse ging trotz der Versprechungen des Popp, die er bei der Nachricht von seinem Glück machte, leer aus.''<ref>[[Land-Chronik (Buch)|Land-Chronik]], Fürth 1892, S. 358</ref> | ||
Am [[29. Januar]] [[1905]] wurde in dem Gasthaus, damals ''Mümmlersche Wirtschaft'' genannt, der Stadelner ''[[Gesangverein Stadeln|Arbeitergesangverein Lohengrin]]'' gegründet. <ref>Protokollbuch des Arbeitergesangvereins Lohengrin</ref> | |||
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Tanzsaal im Goldenen Engel auch als Klassenzimmer genutzt, weil die [[Gemeinschaftsschule Stadeln|Stadelner Volksschule]] zu klein geworden war. Ende des 20. Jahrhunderts befand sich das Gasthaus lange im Besitz der Brauerei Dorn aus [[Vach]]. | Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Tanzsaal im Goldenen Engel auch als Klassenzimmer genutzt, weil die [[Gemeinschaftsschule Stadeln|Stadelner Volksschule]] zu klein geworden war. Ende des 20. Jahrhunderts befand sich das Gasthaus lange im Besitz der Brauerei Dorn aus [[Vach]]. |
Version vom 25. Juni 2020, 10:23 Uhr
Das Gebäude wurde 1720 von Johann Georg Kästner als Wirtshaus errichtet: Zum guldenen Engel, der Name wurde von Anfang an eingebürgert.[1] Heute befindet sich hier die Pizzeria Caruso.
Geschichte
Die ehemalige Hausnummer 1-3 in Stadeln steht auf einem Flurstück, das in der Ortskarte von Stadeln um das Jahr 1800 auch als Wintergütlein benannt ist. Das Wintergütlein wird bis ins Jahr 1492 besitzermäßig erfasst; als erster Inhaber taucht Hermann Schultes zu Stadeln im domprobsteilichen Standbuch auf. Später war es im Besitz der Familie Ulrich, die es an Fritz Winterschmied aus Zirndorf vererbte, der es um 1550 besaß. Nach ihm hat es auch den Namen Wintergütlein erhalten. Im Jahr 1720 errichtete dann Johann Georg Kästner das heute noch erhaltene Gebäude als Wirtshaus. Wann der Name "Zum guldenen Engel" entstand ist nicht bekannt, wahrscheinlich aber auch schon 1720.[2] Neben dem Gasthaus hatte Kästner im Haus Nummer 4 auch eine Tabakfabrik eingerichtet.
In der Lohbauerschen Land-Chronik findet sich dazu folgender Eintrag:
Im Frühjahr 1875 gewann der Wirth Peter Popp, Besitzer des Gasthauses "Zum goldenen Engel", 100 000 Lire und zwar mit einem zehn Francs-Loos. Sein Anwesen verkaufte er an den Fischer Johann Muggenhöfer von hier und zog in eine Vorstadt bei Nürnberg, um daselbst zu privatisieren. Die hiesige Armenkasse ging trotz der Versprechungen des Popp, die er bei der Nachricht von seinem Glück machte, leer aus.[3]
Am 29. Januar 1905 wurde in dem Gasthaus, damals Mümmlersche Wirtschaft genannt, der Stadelner Arbeitergesangverein Lohengrin gegründet. [4]
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Tanzsaal im Goldenen Engel auch als Klassenzimmer genutzt, weil die Stadelner Volksschule zu klein geworden war. Ende des 20. Jahrhunderts befand sich das Gasthaus lange im Besitz der Brauerei Dorn aus Vach.
Literatur
- Harald Hoffmann und Vereinskartell Stadeln: Festschrift 700 Jahre Stadeln, 1996
Siehe auch
- Zum Engel, Namensklärung verschiedener Gaststätten mit ähnlichem Namen
Einzelnachweise
- ↑ Harald Hoffmann und Vereinskartell Stadeln: Festschrift 700 Jahre Stadeln, 1996, S. 53
- ↑ Werner Sprung: Die Geschichte der Gemeinde Stadeln. In: Fürther Heimatblätter, 1961/1, S. 22
- ↑ Land-Chronik, Fürth 1892, S. 358
- ↑ Protokollbuch des Arbeitergesangvereins Lohengrin
Bilder
2023: frühere Gaststätte Goldener Engel (Stadeln), gegenüber Bürgeramt Nord, Bildmitte Gästehaus Kalb
Blick auf die ehem. Gaststätte Goldener Engel, bis 2023 Pizzeria Caruso und Nebengebäude, Juli 2020
Der alte Ortskern von Stadeln zwischen Fischerberg, Stadelner Hauptstraße und Regnitz, Juli 2020
Blick auf die Baustelle nahe dem Bürgeramt Nord, Juli 2020
Blick auf das Bürgeramt Nord, Juli 2020
2019: frühere Gaststätte Goldener Engel (Stadeln) jetzt Caruso in Stadeln gegenüber Bürgeramt Nord
Werbung der Gaststätte Goldener Engel (Stadeln) 1996
Werbung Dornbräu 1996 mit div. Stadelner Gaststätten / Cafeteria
Kirchweih Stadeln 1949 vor der Bauernhof Ulrich-Grau rechts ehemaligen Gaststätte Goldener Engel, rechts verdeckt, heute Caruso, in Stadeln
Blick von der heutigen Karl-Hauptmannl-Straße auf das Richtfest vom Kindergarten rechts, im Hintergrund die Gebäude hinter dem ehem. Gasthaus Goldener Engel (Stadeln) am 18. August 1939. Bildmitte der heutige Kiga Garten.