Hans Böhner: Unterschied zwischen den Versionen

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Als Filialleiter der [[Dresdner Bank]] und finanzieller Berater von [[Gustav Schickedanz]] nahm er eine Schlüsselrolle bei zahlreichen Arisierungen und Unternehmensübertragungen ab der Zeit des Nationalsozialismus ein. Er fungierte unter anderem als Aufsichtsrats-Vorsitzender der [[Brauerei Geismann|Brauerei Geismann AG]] und späterer Unternehmenszusammenschlüsse im Firmen-Imperium Schickedanz.
Als Filialleiter der [[Dresdner Bank]] und finanzieller Berater von [[Gustav Schickedanz]] nahm er eine Schlüsselrolle bei zahlreichen Arisierungen und Unternehmensübertragungen ab der Zeit des Nationalsozialismus ein. Er fungierte unter anderem als Aufsichtsrats-Vorsitzender der [[Brauerei Geismann|Brauerei Geismann AG]] und späterer Unternehmenszusammenschlüsse im Firmen-Imperium Schickedanz.


In den Verfahren der Entnazifizierung wurde er trotz Vorbelastung als zentraler Entlastungszeuge zu Gunsten von Gustav Schickedanz gewürdigt. Seine damaligen Aussagen prägen bis heute das Bild von Schickedanz und dessen feindlicher Übernahmen und Arisierungen im Dritten Reich, u. a. weil sich selbst in der neueren Literatur seine Darstellungen und Wertungen ohne kritische Einordnung wiederfinden<ref name="Schöllgen">vgl. etwa Gregor Schöllgen: »Gustav Schickedanz. Biographie eines Revolutionär«, Berlin,2010</ref>.
In den Verfahren der Entnazifizierung wurde er trotz Vorbelastung als zentraler Entlastungszeuge zu Gunsten von Gustav Schickedanz gewürdigt. Seine damaligen Aussagen prägen bis heute das Bild von Schickedanz und dessen feindlicher Übernahmen und Arisierungen im Dritten Reich, u. a. weil sich selbst in der neueren Literatur seine Darstellungen und Wertungen ohne kritische Einordnung wiederfinden<ref name="Schöllgen">vgl. etwa Gregor Schöllgen: »Gustav Schickedanz. Biographie eines Revolutionär«, Berlin, 2010</ref>.
 
Noch bis in die Gründungszeit der [[Patrizier Bräu]] galt er - mindestens für den Brausektor - nach Aussagen ehemaliger Führungskräfte als »Spiritus Rector« der Firmenpolitik im Schickedanz-Konzern.


=== Einzelnachweise ===
=== Einzelnachweise ===

Version vom 8. Februar 2022, 11:59 Uhr

Johann Friedrich - genannt Hans - Böhner ( geb. 13. Juli 1890 in Erlangen, gest. 29. September 1974 in Nürnberg) war ein Fürther Bankier.

Als Filialleiter der Dresdner Bank und finanzieller Berater von Gustav Schickedanz nahm er eine Schlüsselrolle bei zahlreichen Arisierungen und Unternehmensübertragungen ab der Zeit des Nationalsozialismus ein. Er fungierte unter anderem als Aufsichtsrats-Vorsitzender der Brauerei Geismann AG und späterer Unternehmenszusammenschlüsse im Firmen-Imperium Schickedanz.

In den Verfahren der Entnazifizierung wurde er trotz Vorbelastung als zentraler Entlastungszeuge zu Gunsten von Gustav Schickedanz gewürdigt. Seine damaligen Aussagen prägen bis heute das Bild von Schickedanz und dessen feindlicher Übernahmen und Arisierungen im Dritten Reich, u. a. weil sich selbst in der neueren Literatur seine Darstellungen und Wertungen ohne kritische Einordnung wiederfinden[1].

Noch bis in die Gründungszeit der Patrizier Bräu galt er - mindestens für den Brausektor - nach Aussagen ehemaliger Führungskräfte als »Spiritus Rector« der Firmenpolitik im Schickedanz-Konzern.

Einzelnachweise

  1. vgl. etwa Gregor Schöllgen: »Gustav Schickedanz. Biographie eines Revolutionär«, Berlin, 2010

Siehe auch