Brauerei Joh. Humbser: Unterschied zwischen den Versionen
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Am 19. Januar 1782 heiratet Wilhelm Humbser, Neffe des Johann Adam Humser (jun.) und Sohn des Brauers Paul Humbser aus Weinzierlein, die Witwe Maragethe Ursula Streeb. Margarete Streeb war die Witwe des Georg Streeb, Braumeister der Streeb´schen Brauerei in der heutigen Bäumenstraße. Mit der Heirat gewinnt der Name Humbser in Sachen Bier | Am 19. Januar 1782 heiratet Wilhelm Humbser, Neffe des Johann Adam Humser (jun.) und Sohn des Brauers Paul Humbser aus Weinzierlein, die Witwe Maragethe Ursula Streeb. Margarete Streeb war die Witwe des Georg Streeb, Braumeister der Streeb´schen Brauerei in der heutigen Bäumenstraße. Mit der Heirat gewinnt der Name Humbser in Sachen Bier in Fürth dauerhaft an Bedeutung. Die Streeb´sche Brauerei gehörte zu dem Zeitpunkt bereits zu eine der ältesten noch bestehenden Brauereien, da Ihr Bestand erstmalig ab 1700 erwähnt wird. Margarete Streeb, jetzt Humbser, überlebte auch Wilhelm Humbser, der 1806 in Fürth verstarb. Erneut fiel Ihr die Brauerei zu, die aber dem jüngsten Sohn Johann Michael Humber im Jahr 1818 übergeben wurde. Der am 5. April 1794 geborene Johann Michael im Jahr 1818 Gertraud Margaretha Schmidt, deren Mitgift zur Hochzeit 12.000 fl. betrug. | ||
* [[1782]]: am 19. Januar 1782 heiratet Wilhelm Humbser die Witwe Margarete Ursula Streeb und übernimmt die sog. Streeb´sche Brauerei. Ab diesen Moment bleibt die Brauerei in der Familie Humbser. | * [[1782]]: am 19. Januar 1782 heiratet Wilhelm Humbser die Witwe Margarete Ursula Streeb und übernimmt die sog. Streeb´sche Brauerei. Ab diesen Moment bleibt die Brauerei in der Familie Humbser. |
Version vom 17. Oktober 2012, 16:57 Uhr
Brauerei Joh. Humbser Fürth | |
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Brauereilogo | |
Gründung/Übernahme: | 1782 |
Schließung: | 2008 |
Daten | |
Hauptstandort: | Schwabacher Straße 106 |
Gesellschaftsform | ab 1904 OHG |
ab 1922 AG |
Die Brauerei Joh. Humbser war eine der fünf großen und bekanntesten Brauereien in Fürth.
Ursprünge der Familie Humbser
Der eigenen Firmenchronik zufolge ist die Familie Humbser eine alteingesessene und weitverzweigte Brauerfamilie, deren Ursprung bis in das 10. Jahrhundert zurückgreift und sich über Ansbach, Forchheim, Nürnberg und Fürth erstreckt [1] Leider wurden in der Firmenchronik keine weiteren Quellen angegeben, so dass der heute erste schriftliche Nachweis des Namens Humser aus den Pfarrbüchern der Gemeinde Roßtal aus dem 16. Jahrhundert stammt. Hier wird beschrieben, dass etwa 1600 der Landwirt Jakob Humser nach Weinzierlein zog und vor Ort mit dem Bierbrauen begann [2]. Sein Sohn Johannes Humser heiratete später am 20. Januar 1650 Apollonia Hofmann, die Tochter des verstorbenen Bierbrauers Johann Hofmann aus Weinzierlein, so dass das Brauwesen in Weinzierlein seinen Fortbestand hatte. Johannes Humser stirbt 1679, sein Sohn Johann Georg Humbser 1719 in Weinzierlein. Noch heute finden sich ehemalige Gebäudeteile der alten Brauerei in Weinzierlein [3].
Erstmalig findet sich der Name Humser (noch ohne B im Namen) in Fürth im Jahr 1746. Hier kam ein gewisser Johann Adam Humser (jun.) nach Fürth als zweiter Sohn des gleichnamigen Vaters aus Weinzierlein. Er heiratete die Brauereitochter Margarete Hörlein aus Fürth, deren Vater wiederum ebenfalls Braumeister und Gerichtsschöffe war und nach seinem Tod der Tochter und dem Schwiegersohn die Brauerei vererbte. Bei der sog. Hörnleinsche Braustätte handelt es sich um die Gebäude Gartenstraße 16/ Wasserstraße 9 - der späteren Wirkungsstätte der Brauerei Grüner.
Geschichte der Brauerei Humbser
Am 19. Januar 1782 heiratet Wilhelm Humbser, Neffe des Johann Adam Humser (jun.) und Sohn des Brauers Paul Humbser aus Weinzierlein, die Witwe Maragethe Ursula Streeb. Margarete Streeb war die Witwe des Georg Streeb, Braumeister der Streeb´schen Brauerei in der heutigen Bäumenstraße. Mit der Heirat gewinnt der Name Humbser in Sachen Bier in Fürth dauerhaft an Bedeutung. Die Streeb´sche Brauerei gehörte zu dem Zeitpunkt bereits zu eine der ältesten noch bestehenden Brauereien, da Ihr Bestand erstmalig ab 1700 erwähnt wird. Margarete Streeb, jetzt Humbser, überlebte auch Wilhelm Humbser, der 1806 in Fürth verstarb. Erneut fiel Ihr die Brauerei zu, die aber dem jüngsten Sohn Johann Michael Humber im Jahr 1818 übergeben wurde. Der am 5. April 1794 geborene Johann Michael im Jahr 1818 Gertraud Margaretha Schmidt, deren Mitgift zur Hochzeit 12.000 fl. betrug.
- 1782: am 19. Januar 1782 heiratet Wilhelm Humbser die Witwe Margarete Ursula Streeb und übernimmt die sog. Streeb´sche Brauerei. Ab diesen Moment bleibt die Brauerei in der Familie Humbser.
- 1911: Das Jugendstil-Sudhaus an der Schwabacher Straße wird nach Plänen der Gebrüder Rank errichtet und kostet seinerzeit mehr als das Fürther Stadttheater[4].
- 1922: Umwandlung in eine Aktiengesellschaft
- 1946: Erweiterung der Brauerei und Abriss der Humbser-Villa
- 1967: Fusion mit der Brauerei Geismann - neue Firmenbezeichnung Brauerei Humbser-Geismann AG
- 1972: Insgesamt acht Brauereien umfaßte die Patrizier-Bräu AG mit Sitz in Nürnberg, in dem auch die Humbser-Geismann, Fürth, aufging.
- 1994: Fusion mit der Tucher Bräu, Nürnberg. Unveränderter Weiterbetrieb der Braustätte Humbser-Geismann.
- 2008: Verlagerung der Tucher-Brauaktivitäten an den neuen Standort an der südlichen Stadtgrenze. Die letzte der "großen fünf" historischen Fürther Brauereien wird stillgelegt.
Wohnpark Rednitzaue
Nach Ende des Brauereibetriebes und dem Wegzug von Tucher wurden schnell Pläne für eine Neuordnung bzw. Neubebauung des Areals bekannt. So sollen zur Schwabacher Straße hin mehrgeschossige Wohnbauten quasi als Lärmschutz für die dahinterliegende, höherwertige Bebauung mit Stadtvillen und Einfamilienhäusern entstehen. Von den alten Brauereigebäuden bleibt nach aktueller Planung lediglich das Sudhaus mit Anbau, die zwei Pförtnerhäuser sowie ein Teil der historischen Sandsteinmauer an der Dambacher Straße erhalten. Dies ist als besonders kritisch zu sehen, da auf dem Gelände weit mehr erhaltenswerte Gebäude aus der Entstehungszeit der Brauerei vorhanden sind und aufgrund der Größe des Geländes ein Abriss nicht zwingend nötig erscheint. Zwei neu entstehende Straßen sollen an die Fürther Brauereitradition erinnern (Johann-Geismann-Straße und Grünerstraße).
Literatur
- Bierbrauereien. In: Adolf Schwammberger: Fürth von A bis Z. Ein Geschichtslexikon. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 48
- Humbser. In: Adolf Schwammberger: Fürth von A bis Z. Ein Geschichtslexikon. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 181 f.
- Koch/Täubrich: Bier in Nürnberg-Fürth, Hugendubel, 1987
Lokalpresse
- Volker Dittmar: Ausverkauf der Fürther Brauerei-Tradition. In: Fürther Nachrichten vom 06. April 2009 - FN
- Volker Dittmar: Am Wohnpark wird weiter gefeilt. In: Fürther Nachrichten vom 23. Februar 2010 - FN
- Birgit Heidingsfelder: Laubbäume machen Villen Platz. In: Fürther Nachrichten vom 08. März 2012 - FN
- Birgit Heidingsfelder: Rätselhafter Einbruch ins Sudhaus. In: Fürther Nachrichten vom 27. Juli 2012 - FN
- Volker Dittmar: Raubbau an Fürths Brauereigeschichte. In: Fürther Nachrichten vom 07. August 2012 - FN
Siehe auch
- Humbser
- Hans Humbser
- Johann Humbser
- Humbserlinde
- Humbser-Spielplatz
- Humbserstraße
- Humbser-Villa
- Humbser Bräu (Gaststätte)
- Tucher Bräu
Weblinks
- Brauerei Humbser, Fürth - bierdeckelsammler.net
- Stereoskopische Bilder der alten Humbser-Brauerei bei stereoskopie.com
- Lederer-Bräu - Wikipedia
Einzelnachweise
Galerie
Grabmal der Familie Humbser am Fürther Hauptfriedhof im Juni 2020
Nebengebäude der Brauerei im Juni 2014 kurz vor dem Abbruch, von der Grünerstraße aus gesehen
Abbruch des Gärhauses an der Fichtenstraße
Abbruch des Gärhauses an der Fichtenstraße
Protest-Postkarte von Alexander Mayer zum Abbruch des Gärhauses an der Fichtenstraße.
In KW25/26 2014 abgebrochenes Nebengebäude der Brauerei, von der Dambacher Straße aus gesehen
Abbruch des Gärhauses an der Fichtenstraße
Abbruch des Gärhauses an der Fichtenstraße
Ehemaliges Gärhaus an der Fichtenstraße, Detail
In KW24/25 2014 abgebrochene Nebengebäude der Brauerei, von der Dambacher Straße aus gesehen
Bierlagerkeller der Brauerei Humbser in der Schwabacher Straße
Humbser - Sudhaus in der Schwabacher Straße.
Humbser - Kennzahlen der Brauerei (Schild im Sudhaus in der Schwabacher Straße)
Historisches Logo der Brauerei Joh. Humbser
Alte Emaille-Werbung der Brauerei Humbser
Sudhaus von Westen, Brauereifest 2007
Sudhaus, nachträglich angebrachte Tucher-Plakette, Brauereifest 2007
Sudhaus, Innenleben - Besichtigung anlässlich des Brauereifestes 2007
Werksgelände mit Schalander, Brauereifest 2007
Werksgelände mit Fabrikschlot, Brauereifest 2007
Eingang zum 2013 abgebrochenen Hopfenspeicher, Brauereifest 2007
Sudhaus, Innenleben - Besichtigung anlässlich des Brauereifestes 2007
Sudhaus, Innenleben - Besichtigung anlässlich des Brauereifestes 2007
Verwaltung/Direktion, Innenleben - Besichtigung anlässlich des Brauereifestes 2007
Werksgelände mit Fabrikschlot, Detail, Brauereifest 2007
Sudhaus, Innenleben - Besichtigung anlässlich des Brauereifestes 2007
Sudhaus, Innenleben - Besichtigung anlässlich des Brauereifestes 2007
Sudhaus, Innenleben - Besichtigung anlässlich des Brauereifestes 2007
Werksgelände mit Hauptgebäude, Brauereifest 2007
Sudhaus, Innenleben - Besichtigung anlässlich des Brauereifestes 2007
Sudhaus, Innenleben - Besichtigung anlässlich des Brauereifestes 2007
Verwaltung/Direktion, Innenleben - Besichtigung anlässlich des Brauereifestes 2007
Werksgelände mit Fabrikschlot und Flschenabfüllung, Brauereifest 2007
Sudhaus, Innenleben - Besichtigung anlässlich des Brauereifestes 2007
Sudhaus, Innenleben - Besichtigung anlässlich des Brauereifestes 2007
Verwaltung/Direktion, Innenleben - Besichtigung anlässlich des Brauereifestes 2007
Sudhaus, Innenleben - Besichtigung anlässlich des Brauereifestes 2007
Humbser Weizenbier mit dem Namen "Champagner", Ansichtskarte aus den 1970er Jahren
Historischer Briefkopf der Brauerei Humbser von 1968
Historischer Briefkopf der Brauerei Humbser von 1964
Historischer Briefkopf der Brauerei Humbser von 1951
Historischer Briefkopf der Brauerei Humbser von 1946
Brauerei Humbser, hier noch in der Bäumenstraße. Nach dem Neubau in der Schwabacher Straße diente die alte Braustätte noch als Mälzerei. Rechts im Hintergrund ist das 1900 fertig gestellte Hauptgebäude der Brauerei Geismann zu sehen.
Weiterverwendung eines Werbemotivs der Brauerei Geismann nach der Fusion zur Brauerei Humbser-Geismann
Brauerei Humbser noch ohne das 1911 errichtete Sudhaus (vgl. Bild:Humbser.jpg)
Bierdeckel der Brauerei Humbser
Bierdeckel der Brauerei Humbser
Alte Ansichtskarte mit den Gebäuden der Brauerei Humbser
Die Humbser-Villa. Lithographie. In Vergrößerung eines Ausschnittes.
Bierdeckel der Brauerei Humbser