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Die Restauration im Lokalbahnhof mit eigenem Zugang über eine Treppe bei der [[Schwabacher Straße]] und Unterführung, war im Abfertigungsgebäude der „Localbahn-Actiengesellschaft“ München. Die Gesellschaft beantragte am 9. September 1893 Konzession zum Ausschank von Getränken bei der Stadt Fürth. Eine Prüfung des Bauamts ergab, dass die Toiletten außerhalb des Gebäudes keine Wasserspülung hatten. Die Stadt forderte im Dezember 1893 von der Gesellschaft eine ständige Wasserspülung des Pissoirs. Damit erklärte sich der Betreiber bereit. Nach der Einrichtung bestanden von Seiten des Stadtmagistrats am 27. Februar 1896 die Feststellung „keine Bedenken“. | Die Restauration im Lokalbahnhof mit eigenem Zugang über eine Treppe bei der [[Schwabacher Straße]] und Unterführung, war im Abfertigungsgebäude der „Localbahn-Actiengesellschaft“ München. Die Gesellschaft beantragte am [[9. September]] [[1893]] Konzession zum Ausschank von Getränken bei der Stadt Fürth. Eine Prüfung des Bauamts ergab, dass die Toiletten außerhalb des Gebäudes keine Wasserspülung hatten. Die Stadt forderte im Dezember [[1893]] von der Gesellschaft eine ständige Wasserspülung des Pissoirs. Damit erklärte sich der Betreiber bereit. Nach der Einrichtung bestanden von Seiten des Stadtmagistrats am [[27. Februar]] [[1896]] die Feststellung „keine Bedenken“. | ||
Die Betriebsführung ab 1893 hatte Karl Richter, Bahn-Expedient II. Klasse. Ab März 1896 gab es einen neuen Stationsvorstand: Josef Seiler, Expedient, zuvor in Großhesselohe, Isartalbahn. Wie in der Zeit noch üblich, gab es auch in diesem Bahngebäude eine Klassifizierung der Bahngäste. So existierte ein Warteraum und Restauration III. Klasse und einen Raum II. Klasse. Diese Art der Trennung spiegelte im Königsreich Bayern die Trennung der Fahrgäste in Wartende in einem bequemeren Raum und teuren Billett, während die normale Bevölkerung separat in einem einfach gehaltenen Raum untergebracht waren.<ref>Stadtarchiv Fürth, Akte AR 19 Nr. 112</ref> | Die Betriebsführung ab [[1893]] hatte Karl Richter, Bahn-Expedient II. Klasse. Ab März 1896 gab es einen neuen Stationsvorstand: Josef Seiler, Expedient, zuvor in Großhesselohe, Isartalbahn. Wie in der Zeit noch üblich, gab es auch in diesem Bahngebäude eine Klassifizierung der Bahngäste. So existierte ein Warteraum und Restauration III. Klasse und einen Raum II. Klasse. Diese Art der Trennung spiegelte im Königsreich Bayern die Trennung der Fahrgäste in Wartende in einem bequemeren Raum und teuren Billett, während die normale Bevölkerung separat in einem einfach gehaltenen Raum untergebracht waren.<ref>Stadtarchiv Fürth, Akte AR 19 Nr. 112</ref> | ||
== Streckenverlauf == | == Streckenverlauf == |
Version vom 2. Mai 2022, 13:05 Uhr
Die Rangaubahn ist eine eingleisige Bahnlinie zwischen Fürth und Cadolzburg (DB Kursbuchstrecke 808). Das ehemalige Bahnhofsgebäude befindet sich in der Karolinenstraße 19.
Geschichte
Diese Bahnstrecke wurde am 30. November 1890 auf ihrem Teilstück bis Zirndorf eröffnet, die Verlängerung nach Cadolzburg wurde erst 1892 fertiggestellt.
Ursprünglich von einer privaten Bahngesellschaft (der LAG, der Lokalbahn AG München) gebaut, wurde die Bahn erst am 1. August 1938 von der Deutschen Reichsbahn übernommen. Die Bahn hatte ein eigenes Bahnhofsgebäude, den LAG-Bahnhof, der heute noch an der Ecke Schwabacher Straße/Karolinenstraße steht. Die Nähe zum Hauptbahnhof ist durchaus gewollt gewesen; von der Staatsbahn umsteigen konnte man aber nur, indem man vom Hauptbahnhof zwischen Hauptpost und Bahngelände den Postberg hinunterging, die Schwabacher Unterführung durchquerte und die heute noch bestehende Freitreppe zum LAG-Bahnhof mit seinem eigenen Bahnsteig hinaufstieg. Erst nach der Übernahme durch die Deutsche Reichsbahn wurde die Strecke 1939 zum heutigen Bahnsteig mit den Gleisen 6 und 7 verlängert. Dadurch wurde ein direktes Umsteigen durch die verlängerte Bahnsteigunterführung möglich.
Ursprünglich benützte die Bahn auf der Siebenbogenbrücke das südliche Gleis der Würzburger Strecke mit, erst 1898 erhielt sie nach einer Verbreiterung dieser Brücke ein eigenes Gleis.
Erst 1987 erhielt die im Volksmund „Moggerla“ genannte Bahn den Namen „Rangaubahn“ [1] (siehe: Rangau). Die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG), als staatliches Unternehmen zuständig für die Planung, Koordinierung, Bestellung und Qualitätskontrolle des bayerischen Schienenpersonennahverkehrs, sucht für die Rangaubahn ab 2019 einen neuen Betreiber.[2]
Im Bereich Westvorstadt wurden während der Osterferien 2016 auf 1,4 km Länge die Gleisanlagen erneuert. Dabei war der Unterbau zu reinigen, 4000 t Schotter einzubauen und 2088 Schwellen zu ersetzen.[2]
Gaststätte und Bahnhofsgebäude
Die Restauration im Lokalbahnhof mit eigenem Zugang über eine Treppe bei der Schwabacher Straße und Unterführung, war im Abfertigungsgebäude der „Localbahn-Actiengesellschaft“ München. Die Gesellschaft beantragte am 9. September 1893 Konzession zum Ausschank von Getränken bei der Stadt Fürth. Eine Prüfung des Bauamts ergab, dass die Toiletten außerhalb des Gebäudes keine Wasserspülung hatten. Die Stadt forderte im Dezember 1893 von der Gesellschaft eine ständige Wasserspülung des Pissoirs. Damit erklärte sich der Betreiber bereit. Nach der Einrichtung bestanden von Seiten des Stadtmagistrats am 27. Februar 1896 die Feststellung „keine Bedenken“.
Die Betriebsführung ab 1893 hatte Karl Richter, Bahn-Expedient II. Klasse. Ab März 1896 gab es einen neuen Stationsvorstand: Josef Seiler, Expedient, zuvor in Großhesselohe, Isartalbahn. Wie in der Zeit noch üblich, gab es auch in diesem Bahngebäude eine Klassifizierung der Bahngäste. So existierte ein Warteraum und Restauration III. Klasse und einen Raum II. Klasse. Diese Art der Trennung spiegelte im Königsreich Bayern die Trennung der Fahrgäste in Wartende in einem bequemeren Raum und teuren Billett, während die normale Bevölkerung separat in einem einfach gehaltenen Raum untergebracht waren.[3]
Streckenverlauf
Auf Fürther Gebiet bedient die Rangaubahn die Bahnhöfe und Haltepunkte:
Literatur
- Eisenbahnlinien, die Fürth berühren. In: Adolf Schwammberger: Fürth von A bis Z. Ein Geschichtslexikon. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 109
- Gustav Noel: Fürth und der Rangau und die Gründerzeit der Eisenbahnen. Die Lokalbahn Fürth-Zirndorf-Cadolzburg. In: Fürther Heimatblätter, 1970/1, S. 34 - 38
- Dieter Beck: Vom Moggerla zur Rangaubahn. Eine Nebenstrecke wird 100 Jahre alt. Zirndorf: Bollmann, 1990, 234 S.
- Zweigstrecke Cadolzburg und Industriegleise. In: Bernd Jesussek: Brückenstadt Fürth, Städtebilder Verlag, 1993, S. 49
- Schienenverkehr im Landkreis Fürth/Bayern, 1997
- Gerd Wolff: Deutsche Klein- und Privatbahnen, Band 7: Bayern, Freiburg, 2002
Lokalberichterstattung
- Neue Schienen für die Rangaubahn. In: Fürther Nachrichten vom 2. April 2010 - online abrufbar
- Hans von Draminski: Mit dem Zug zur ,Bläih`. In: Fürther Nachrichten vom 10. Mai 2010 - online abrufbar
- Johannes Alles: Postkarte kehrt nach über 100 Jahren zurück. In: Fürther Nachrichten vom 27. August 2015 - online abrufbar
- Volker Dittmar: Rangaubahn wird aufgemöbelt. In: Fürther Nachrichten vom 18. März 2016 (Druckausgabe)
- Volker Dittmar: Neue Schienen für Rangaubahn. In: Fürther Nachrichten vom 30. März 2016 (Druckausgabe) bzw. Die Rangaubahn bekommt neue Schienen im Fürther Westen. In: nordbayern.de am 30. März 2016 - online abrufbar
- Hans Werner Kress: Vom „Kadlschburcher Moggela“ (Folge 1). In: Der Lokalanzeiger, Ausgabe Nr. 1/2021 vom 22. Januar 2021 - online abrufbar
Siehe auch
- Bahnstrecke Nürnberg–Würzburg
- Bibertbahn
- Pechhüttn
- Café Fenstergucker
- Letra-Haus
- Karolinenstraße 19
- Jubiläumsanlage
- Postberg
Weblinks
- Rangaubahn - Wikipedia
- Lokalbahn Aktien-Gesellschaft (LAG) - Wikipedia
- Gleistreff – Gleiswanderungen & Spurensuche: RB 11 Cadolzburg - Zirndorf - Fürth Hbf (Auswahl in Tabellenübersicht) - online
Einzelnachweise
- ↑ Geschichten aus Zirndorf. Wie kam Zirndorf zu seinem „Moggerla“ - im Internet
- ↑ 2,0 2,1 Volker Dittmar: Neue Schienen für Rangaubahn. Fürther Nachrichten vom 30. März 2016
- ↑ Stadtarchiv Fürth, Akte AR 19 Nr. 112
Bilder
Rangaubahn, Gleisbauarbeiten in der Westvorstadt neben der Parkstraße im März 2016
Rangaubahn, Gleisbauarbeiten nahe Haltepunkt Westvorstadt im März 2016
Rangaubahn, Gleisbauarbeiten (Bereich Gleisbogen zur Hauptstrecke Nürnberg – Würzburg) in der Westvorstadt nahe Parkstraße im März 2016
Rangaubahn, Gleisbauarbeiten in der Westvorstadt neben der Parkstraße im März 2016
Der Main-Donau-Kanal - Blick Richtung Osten, im Hintergrund die Brücke der Rangaubahn und der Fernsehturm in Nürnberg
Haltepunkt "Alte Veste" der Rangaubahn vor Umbau
Rangaubahn, Haltestelle Dambach
Dampflok-Sonderfahrt Fürth – Cadolzburg, 2007 - passiert den geschlossenen Bahnübergang Ottostraße. Im Hintergrund das Letra-Haus und im Vordergrund der Garten Karolinenstraße 1.
Dampflok-Sonderfahrt Fürth – Cadolzburg, 2007 - am Haltepunkt Westvorstadt
Dampflok-Sonderfahrt Fürth – Cadolzburg, 2007 - nach der Überquerung von Südwesttangente und Main-Donau-Kanal am Haltepunkt Alte Veste
Dampflok-Sonderfahrt Fürth – Cadolzburg, 2007 - Bahnübergang Parkstraße
Bahnsteig der Rangaubahn im Jahr 2007, im Hintergrund der bis 1939 dafür zuständige LAG Bahnhof (Backsteingebäude) und dahinter das Letra-Haus. Links die Karolinenstraße.
Dampflok-Sonderfahrt Fürth – Cadolzburg, 2007 - vor der Überquerung Südwesttangente und Main-Donau-Kanal, vor dem Haltepunkt Alte Veste bzw. vor Bahnlinie Fürth - Cadolzburg (Eisenbahnbrücke Kanal)
Dampflok-Sonderfahrt Fürth – Cadolzburg, 2007 - auf der Siebenbogenbrücke mit Blick in den Wiesengrund und die Brauerei Joh. Humbser
Dampflok-Sonderfahrt Fürth – Cadolzburg, 2007 - Überquerung Südwesttangente, Blickrichtung Süden zur Zirndorfer Brücke, vor dem Haltepunkt Alte Veste
Dampflok-Sonderfahrt Fürth – Cadolzburg, 2007 - Überquerung Südwesttangente, Blickrichtung Nordwest zum Eschenausteg, vor dem Haltepunkt Alte Veste
Dampflok-Sonderfahrt Fürth – Cadolzburg, 2007 - vor dem Haltepunkt Westvorstadt
Dampflok-Sonderfahrt Fürth – Cadolzburg, 2007 - am Ladehof Ottostraße vor dem jetzt geschlossenen Bahnübergang Ottostraße. Bildmitte Anwesen Karolinenstraße 1.
Dampflok-Sonderfahrt Fürth – Cadolzburg, 2007 - am Haltepunkt Westvorstadt
Dampflok-Sonderfahrt Fürth – Cadolzburg, 2007 - Überquerung Main-Donau-Kanal und Straße Am Europakanal vor dem Haltepunkt Alte Veste, Blickrichtung Nordwest zum Eschenausteg
Dampflok-Sonderfahrt Fürth – Cadolzburg, 2007 - am Haltepunkt Westvorstadt, Blick zum Strengspark und Bahnübergang Parkstraße
Dampflok-Sonderfahrt Fürth – Cadolzburg, 2007 - Weiterfahrt am Haltepunkt Alte Veste
Eisenbahnbrücke über den Main-Donau-Kanal, links die Mauer und alter Baumbestand der früheren Villa Grundig im Juli 2007
Dampflok-Sonderfahrt Fürth – Cadolzburg, 2007 - Bahnübergang Parkstraße am Gebäude Im Weller 1, im Hintergrund der Hp Westvorstadt
Alter LAG-Bahnhof der Rangaubahn
Streckenplan der Rangaubahn und Bibertbahn aus dem DB-Kursbuch Winterfahrplan 9.1967 - 5.1968
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