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'''Die Pennalen''' wurde [[1953]] als eine gemeinsame Schülerzeitung der drei Fürther Oberschulen: [[Oberrealschule]], [[Helene-Lange-Gymnasium|Mädchenrealgymnasium]] mit Handelsschule und dem [[Schliemann-Gymnasium|Humanistischen Gymnasium]] gegründet. Der Name Pennalen beinhaltet eine veraltete Formulierung, die Schüler in der damaligen Zeit für weiterführende Schulen verwendeten. Im heutigen Sprachgebrauch ist der Begriff kaum noch bekannt. Nach eigenen Angaben war ''Die Pennalen'' Bayerns älteste Schülerzeitung. | [[Datei:Pennalen_Pennäler_Lyrik_1977.pdf|mini|right|''Die Pennalen''-Sonderheft<br />''Pennäler Lyrik'', 1977]] | ||
'''''Die Pennalen''''' wurde [[1953]] als eine gemeinsame Schülerzeitung der drei Fürther Oberschulen: [[Oberrealschule]], [[Helene-Lange-Gymnasium|Mädchenrealgymnasium]] mit Handelsschule und dem [[Schliemann-Gymnasium|Humanistischen Gymnasium]] gegründet. Der Name Pennalen beinhaltet eine veraltete Formulierung, die Schüler in der damaligen Zeit für weiterführende Schulen verwendeten. Im heutigen Sprachgebrauch ist der Begriff kaum noch bekannt. Nach eigenen Angaben war ''Die Pennalen'' Bayerns älteste Schülerzeitung. | |||
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Nach der Umbenennung der drei Schulen in Hardenberg-Gymnasium, Helene-Lange-Gymnasium und Schliemann-Gymnasium bestand die Schülerzeitung mindestens noch bis Anfang der | Nach der Umbenennung der drei Schulen in Hardenberg-Gymnasium, Helene-Lange-Gymnasium und Schliemann-Gymnasium bestand die Schülerzeitung mindestens noch bis Anfang der 1990er-Jahre. Die Zeitschrift war Mitglied der "Jungen Presse Bayerns e. V."<ref>[https://ahoi.jpbayern.de/ Homepage Junge Presse Bayerns ]</ref> bzw. "Presse der Jugend". | ||
Inhalt der Schülerzeitung war meist die aktuelle politische Lage und jugendspezifische Themen im Zeitkontext, wie z.B. der Vietnamkrieg, die sexuelle Befreiung in den 1960er Jahren, linke Politik von Mao, über Dutschke bis Brandt. Die Auflage schwankte zwischen 1.000 und 2.500 Stück, die in der Regel in einer lokalen Druckerei gedruckt wurden. Die Zeitschrift wurde überwiegend durch Anzeigen von örtlichen Betrieben und Firmen finanziert, damit der Verkaufspreis so niedrig wie möglich gehalten werden konnte. | Inhalt der Schülerzeitung war meist die aktuelle politische Lage und jugendspezifische Themen im Zeitkontext, wie z.B. der Vietnamkrieg, die sexuelle Befreiung in den 1960er-Jahren, linke Politik von Mao, über Dutschke bis Brandt. Die Auflage schwankte zwischen 1.000 und 2.500 Stück, die in der Regel in einer lokalen Druckerei gedruckt wurden. Die Zeitschrift wurde überwiegend durch Anzeigen von örtlichen Betrieben und Firmen finanziert, damit der Verkaufspreis so niedrig wie möglich gehalten werden konnte. | ||
Vereinzelt wurden | Vereinzelt wurden Sonderhefte herausgegeben, wie z.B. Ende der 1970er-Jahre "Pennäler Lyrik". | ||
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Im Jahr 1967 gab es offensichtlich Bestrebungen von Seiten des Bay. | Im Jahr 1967 gab es offensichtlich Bestrebungen von Seiten des Bay. [[wikipedia:Kultusministerium|Kultusministeriums]] in München, ''Die Pennalen'' aufzulösen. Hierzu wurde eigens ein Ministerialerlass vorgelegt, wonach eine Schülerzeitung eine "Schul"-Zeitung sei und nicht - wie im Fall der ''Pennalen'' - mehrere Schulen umfassen darf. Weiterhin besagte die Verordnung, dass der Schulleiter bzw. verantwortliche Vertrauenslehrer zur Kontrolle der Schulzeitung aufgerufen war, was im Sinne der [[wikipedia:Pressefreiheit|Pressefreiheit]] nur als Zensur gewertet werden konnte - so die damaligen Redakteure der ''Pennalen''. Die Tatsache, dass es ''Die Pennalen'' noch bis Anfang der 1990er-Jahre gab, lässt den Rückschluss zu, dass die Verordnung nicht das gewünschte Ziel erreicht hatte.<ref>Die Pennalen, Jahrgang 15, Heft 2: ''Pennalen's Schwangengesang - oder Demokratie + Schule Teil II'', Fürth, 1967, S. 3 ff.</ref> | ||
In den 1970er Jahren gab es erneut den Versuch der Einflussnahme durch das Bay. | In den 1970er-Jahren gab es erneut den Versuch der Einflussnahme durch das Bay. Kultusministerium im Bereich der Schülerzeitung. Verschiedene Schülerzeitungen waren im Fokus des damaligen Kultusministers [[Wikipedia:Hans Maier (Politiker)|Hans Maier]], der so manchem Blatt an den "Kragen" wollte, darunter auch ''Die Pennalen''. Das Ministerium beklagte insbesondere, dass viele Schülerzeitschriften "Propaganda für Gewaltanwendungen" offen postulieren würden und tendenziell linksradikal seien.<ref>Der Spiegel, Ausgabe 29/1976 vom 11. Juli 1976: ''An den Kragen - Dem bayrischen Kultusministerium paßt die Richtung nicht. Es läßt Schülerzeitungen zensieren und reglementieren.'' - [https://www.spiegel.de/politik/an-den-kragen-a-86c529fb-0002-0001-0000-000041170650 online abrufbar]</ref> | ||
== Bekannte Redakteure == | == Bekannte Redakteure == | ||
* [[Günter Witzsch]] - 1953 ff. | * [[Günter Witzsch]] - 1953 ff. | ||
* [[ | * [[Renate Schmidt]] - 1960 f. unter ihrem Mädchennamen Renate Pokorny | ||
* [[Michael Pfeffer]] - 1967 | * [[Michael Pfeffer]] - 1967 | ||
* [[Gerd Scherm]] - 1969 | * [[Gerd Scherm]] - 1969 | ||
* [[Gerd Walther]] - 1970 | * [[Gerd Walther]] - 1970 | ||
* [[Michael Bader]] - | * [[Michael Bader]] - 1977 ff. | ||
== Siehe auch == | == Siehe auch == |
Version vom 4. Juni 2022, 16:13 Uhr
Die Pennalen wurde 1953 als eine gemeinsame Schülerzeitung der drei Fürther Oberschulen: Oberrealschule, Mädchenrealgymnasium mit Handelsschule und dem Humanistischen Gymnasium gegründet. Der Name Pennalen beinhaltet eine veraltete Formulierung, die Schüler in der damaligen Zeit für weiterführende Schulen verwendeten. Im heutigen Sprachgebrauch ist der Begriff kaum noch bekannt. Nach eigenen Angaben war Die Pennalen Bayerns älteste Schülerzeitung.
Nach der Umbenennung der drei Schulen in Hardenberg-Gymnasium, Helene-Lange-Gymnasium und Schliemann-Gymnasium bestand die Schülerzeitung mindestens noch bis Anfang der 1990er-Jahre. Die Zeitschrift war Mitglied der "Jungen Presse Bayerns e. V."[1] bzw. "Presse der Jugend".
Inhalt der Schülerzeitung war meist die aktuelle politische Lage und jugendspezifische Themen im Zeitkontext, wie z.B. der Vietnamkrieg, die sexuelle Befreiung in den 1960er-Jahren, linke Politik von Mao, über Dutschke bis Brandt. Die Auflage schwankte zwischen 1.000 und 2.500 Stück, die in der Regel in einer lokalen Druckerei gedruckt wurden. Die Zeitschrift wurde überwiegend durch Anzeigen von örtlichen Betrieben und Firmen finanziert, damit der Verkaufspreis so niedrig wie möglich gehalten werden konnte.
Vereinzelt wurden Sonderhefte herausgegeben, wie z.B. Ende der 1970er-Jahre "Pennäler Lyrik".
Sonstiges
Im Jahr 1967 gab es offensichtlich Bestrebungen von Seiten des Bay. Kultusministeriums in München, Die Pennalen aufzulösen. Hierzu wurde eigens ein Ministerialerlass vorgelegt, wonach eine Schülerzeitung eine "Schul"-Zeitung sei und nicht - wie im Fall der Pennalen - mehrere Schulen umfassen darf. Weiterhin besagte die Verordnung, dass der Schulleiter bzw. verantwortliche Vertrauenslehrer zur Kontrolle der Schulzeitung aufgerufen war, was im Sinne der Pressefreiheit nur als Zensur gewertet werden konnte - so die damaligen Redakteure der Pennalen. Die Tatsache, dass es Die Pennalen noch bis Anfang der 1990er-Jahre gab, lässt den Rückschluss zu, dass die Verordnung nicht das gewünschte Ziel erreicht hatte.[2]
In den 1970er-Jahren gab es erneut den Versuch der Einflussnahme durch das Bay. Kultusministerium im Bereich der Schülerzeitung. Verschiedene Schülerzeitungen waren im Fokus des damaligen Kultusministers Hans Maier, der so manchem Blatt an den "Kragen" wollte, darunter auch Die Pennalen. Das Ministerium beklagte insbesondere, dass viele Schülerzeitschriften "Propaganda für Gewaltanwendungen" offen postulieren würden und tendenziell linksradikal seien.[3]
Bekannte Redakteure
- Günter Witzsch - 1953 ff.
- Renate Schmidt - 1960 f. unter ihrem Mädchennamen Renate Pokorny
- Michael Pfeffer - 1967
- Gerd Scherm - 1969
- Gerd Walther - 1970
- Michael Bader - 1977 ff.
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Homepage Junge Presse Bayerns
- ↑ Die Pennalen, Jahrgang 15, Heft 2: Pennalen's Schwangengesang - oder Demokratie + Schule Teil II, Fürth, 1967, S. 3 ff.
- ↑ Der Spiegel, Ausgabe 29/1976 vom 11. Juli 1976: An den Kragen - Dem bayrischen Kultusministerium paßt die Richtung nicht. Es läßt Schülerzeitungen zensieren und reglementieren. - online abrufbar
Bilder
Kritischer Bericht vom ausgefallenen Ostermarsch in Fürth 1991 in der Schülerzeitung Die Pennalen Nr. 2 1991
Impressum der Schülerzeitung Die Pennalen Nr. 2 1975
Die Pennalen, Jahrgang 2 Nr 3 Februar aus dem Jahr 1955